Name | Würenlos [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Wöreloos [2] | ||||||||||||
Phonetik |
wǘ᪸rəlọ̄s [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
wǘ᪷rəɫos, wǘ᪷rɫos, wǘ᪷rəɫosər [Kommentar]
Fremdbezeichnung:
wǘ᪷rəɫọs
(Spreitenbach)
wụ̈́rlọs
(Otelfingen)
[...] (alles anzeigen)
wǘ᪷rəɫọs
(Spreitenbach)
wụ̈́rlọs
(Otelfingen)
wụ̈́rəɫọs
(Weiningen (ZH))
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Wǜre̊lòss (auch etwa z' Wǜrle̊ss) (unter Verdoppelung des "r") ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Karl Weinberger, 55 Jahre alt, Geburtsort Rheinfelden AG; im Zweifelsfalle teils mit Schülerhilfe (12.5-14 Jahre alt) |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Baden [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer sekundärer Siedlungsname. GF (im Dat. Sg. Loc.) ahd. *(ze) wirchi-lo-lōz̧e 'beim Landlos der Werkleute', bzw. (mit Apokope der Gen. Pl.-Endung des BW und Graphem -a- in [...] (weiterlesen)Alemannischer sekundärer Siedlungsname. GF (im Dat. Sg. Loc.) ahd. *(ze) wirchi-lo-lōz̧e 'beim Landlos der Werkleute', bzw. (mit Apokope der Gen. Pl.-Endung des BW und Graphem -a- in Vertretung der Dat. Sg.-Endung, evtl. als Reflex einer Latinisierung) wirchil-l(e)ōz̧a, mhd. (mit nominativischem GW) *Wirkel-lōz̧, bzw. (mit Rundung von -i- > -ü- vor der Liquida -r-) *Würkel-lōz̧, bzw. (ohne spezielle ü-Bezeichnung) *Wurkel-lōz̧, bzw. (mit Schreibung von -ch- für mhd. -k- < germ. -k-,-kk-1) Wurchel-lōz̧, bzw. (mit dem sich seit 13. Jh. M durchsetzenden Zeichen -s für ahd. mhd. -z̧. < germ. -t2) Wurchil-lōs, Würchel-lōs, bzw. (mit Dissimilation -ll- > -nl-) Würken-lōs, Würchen-lōs, Wurchen-lōs, Wrchen-lōs, bzw. (mit Schwund des aus urdt. -k- entwickelten Reibelautes -ch- im Sinne einer Konsonantenerleichterung3) Wurenlōs, Würen-lōs.BW ist das mit dem ahd. masc. Substantivsuffix -il zum Stamm des sw. Verbs ahd. mhd. wirken (< germ. *wirkjān zur idg. Wz. *u̯erg), alem.-oberdt. verschoben wirchen, mda. würke4 'wirken, tun, vollbringen, schaffen, arbeiten' gebildete Nomen agentis ahd. *wirchil stm. 'Werker, Arbeiter', mhd. wirkel stm. 'Hervorbringer, Schöpfer', das dem GW ursprünglich wohl im attributiven Gen. Pl. voranstand. GW ist das Appellativ (zu ahd. (h)lioz̧z̧an stv. 'erlosen, erlangen', mhd. lōz̧en swv. 'durchs Los bestimmen, verteilen') ahd. (h)lōz̧ stm.n., mhd. schwzdt. Lōs5 n. 'Los, Anteil, Landlos (i. e. 'Anteil am Gemeindeland', 'Grundstück, das ausgelost wird, dessen Benützungsrecht nach dem Los geht'6), Schicksal, Spruch', mda. lōss7 «das, Loos; ... Der Antheil, den der einzelne Bürger bei Holzvertheilungen aus dem Gemeinde wald erhält, ...». (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Oettli (1945: 127) und Zehnder (1991: 481s) führen den Namen Würenlos übereinstimmend auf althochdeutsch *(ze) wirchilo-lōʒe «beim Landlos der Werkleute» zurück. Der Name ist eine Bildung mitDeutung: Oettli (1945: 127) und Zehnder (1991: 481s) führen den Namen Würenlos übereinstimmend auf althochdeutsch *(ze) wirchilo-lōʒe «beim Landlos der Werkleute» zurück. Der Name ist eine Bildung mit den althochdeutschen Gattungswörtern *wirchil «Werker, Arbeiter» und (h)loʒ (> mittelhochdeutsch loʒ, schweizerdeutsch Lōs «Los, Anteil, Landlos, Anteil am Gemeindeland, Grundstück, das ausgelost wird»; cf. Id. III, 1426s). Der Name bezeichnete ursprünglich wohl die Grundstückanteile, welche den Arbeitern im Steinbruch von Würenlos zur Verfügung stand. Dieser Steinbruch wird seit römischer Zeit betrieben und hatte über Jahrhunderte eine grosse Bedeutung. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
870: et quicquid eis Lindimacum in Zurichgeuve habeo, excepta adquisitione mea in Wirchilleozha (UBSG 2 Nr. 549)
12. Jh I K 14. Jh: in Wirchinlos sex diurnales habemus (AFMuri QSG 3 3 1 S. 76)
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870: et quicquid eis Lindimacum in Zurichgeuve habeo, excepta adquisitione mea in Wirchilleozha (UBSG 2 Nr. 549)
12. Jh I K 14. Jh: in Wirchinlos sex diurnales habemus (AFMuri QSG 3 3 1 S. 76)
12. Jh I K 14. Jh Randnotiz: Wirhelos (AFMuri QSG 3 3 1 S. 76)
1227-1234: predium in Wurgeloz emimus (kl Urb Wettingen S. 71 Z. 13)
1243 Or K vor 1248: Wrgeloͧz (QW I 1 Nr. 469 S. 220 (Regest))
1248 (a.1243): huͦbã nrãm sitã i Wurkilloz (kl Urb Wettingen S. 32 Z. 8)
1264 Or K: H. de Wurchenlos (ZUB 3 Nr. 1279)
1264: que attinet... manso in Wurchelloz (URZürich Nr. 54)
1275 K 14. Jh I: plebanus in Wurchillos iuravit (URZürich Nr. 61)
1292: H. viceplebanus ecclesie in Wrkellos (ZUB 6 Nr. 2214)
1294: in der parrochie ze Wuͥrchellos (ZUB 6 Nr. 2273)
13. Jh II: debe’ de i mansu in Wikvͥlloz (kl Urb Wettingen S. 73 Z. 12)
1296: rectoris ecclesie in Wirglôz, in ipsa ecclesia Wirglôz (ZUB 6 Nr. 2365)
1303-1308: ze Wuͥrkenlos hat duͥ herschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 114)
1303-1308 Var: ein wideme; duͥ horet gegen Wrchenlos (Habsb Urb QSG 14 S. 239 f.)
1303-1308: ein schuͦpos ze Wuͥrkenlos [s. auch oben] (Habsb Urb QSG 14 S. 239 f.)
1303-1308 Var Ed: ze Wirkenlos (Habsb Urb QSG 14 S. 239 f.)
1303-1308 Var Ed: ze Werckenlos (Habsb Urb QSG 14 S. 114)
1361: 1 mark geltz ze Würkenlos (Habsb Urb QSG 15.1 S. 542 f.)
1361 Var: die tavern von Wuͥrchenlos (Habsb Urb QSG 15.1 S. 542 f.)
um 1380: uf der stuͥr ze Wuͥrchlos ân abslag (Habsb Urb QSG 15.1 S. 600)
Dv 16. Jh (a. 1246 ff.) Var: Würenlos (ZUB 2 Nr. 755)
Dv 16. Jh (a. 1246 ff.): Wurenlos non scribatur (UBSO 1 Nr. 422)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1227-34: predium in Wurgeloz (AG A, n° 3115, 71)
870: in Wirchilleozha (SGUB II, 163)
[...] (weiterlesen)
1227-34: predium in Wurgeloz (AG A, n° 3115, 71)
870: in Wirchilleozha (SGUB II, 163)
1101-501: in Wirchinlos (QSG III/3, 76)
1243: Wrgeloͧz (QW I/1, 220)
1248: ecclesia in Wurkilloz (ZHUr, 37)
1264: H. de Wurchenlos (ZHUB III, 358)
1264: manso in Wurchelloz (ZHUr, 51)
1292: in Wrkellos (ZHUB VI, 181)
1294: ze Wuͥrchellos (ZHUB VI, 232)
1303-08: ze Wuͥrkenlos (QSG XIV, 114)
1361: die tavern von Wuͥrchenlos (QSG XV/1, 543)
1380 [ca.]: ze Wuͥrchlos (QSG XV/1, 600)
1501-1600: Wurenlos2 (SOUB I, 241)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Würenlos liegt auf der rechten Seite des Limmattals im auslaufenden Furttal. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Würenlos liegt auf der rechten Seite des Limmattals im auslaufenden Furttal.Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass unser ON im Zusammenhang mit den Arbeitern Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass unser ON im Zusammenhang mit den Arbeitern im Steinbruch und ihren Anteilen am Siedlungsland zu sehen ist. Der Würenloser Steinbruch am Südhang des Gmeumeriwaldes hatte über Jahrhunderte hinweg eine grosse Bedeutung.8 Schon die Römer bauten den Muschelsandstein ab. Aus römischer Zeit sind kreisförmige Vertiefungen, die zur Gewinnung von Mühlesteinen dienten, archäologisch nachgewiesen.9 Das gleiche GW scheint mir im früheren Hof- und heutigen Flurnamen Bibelos (bei Bremgarten AG) vorzuliegen, der etwa in den urkundlichen Formen Bibilos und Libellos erscheint. Ältere Urkunden belegen noch den ON des Dorfteils Ötlikon (de Otlincon, de Otlinchon, de Ôtlinkon, de ˜tilinkon, de ˜telinkon, z' ˘tlinkon) und die verwaltungsrechtlich der Gemeinde Würenlos unterstellte Enklave des Klosters Fahr (de Vare, claustrum de Var, in Vâr, von Vara, von Fare). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 522 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 380 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 9.029 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004048 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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