Name | Berikon [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Bèrke [2] | ||||||||||||
Phonetik |
bé᪷rkχə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
bḗri᪷kχə, bẹ̄́ri᪷kχə
[Kommentar]
(Widen)
bḗrikχə
(Zufikon)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Bärke ( Faksimile | Gewährsperson ) Schüler u. Erwachsene (55 J.) |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Bremgarten [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -heim-Name. GF ahd. *berg-heim 'Berg-Wohnort', mhd. (mit Auslautverhärtung -g > -c im BW1) Bërc-heim, bzw. (mit Übergang von -m > -n im [...] (weiterlesen)Alemannischer -heim-Name. GF ahd. *berg-heim 'Berg-Wohnort', mhd. (mit Auslautverhärtung -g > -c im BW1) Bërc-heim, bzw. (mit Übergang von -m > -n im Auslaut des GW) Bërc-hein, bzw. (mit Reduktion von -ei- > -e- vor Nasal im zweiten Kompositionsglied) Bërc-hen, bzw. (mit seit dem 13. Jh. vorübergehend wieder abklingender Auslaut- Verhärtung im BW) Bërg-hein.BW ist das Appellativ ahd. bërg, mhd. bërc, -ges stm. 'Berg'. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Wie aus den Belegen hervorgeht, ist Berikon ursprünglich eine Bildung aus dem althochdeutschen Gattungswort bërg (> mittelhochdeutsch bërc «Berg») und der Ortsnamenendung -heim. Letztere istDeutung: Wie aus den Belegen hervorgeht, ist Berikon ursprünglich eine Bildung aus dem althochdeutschen Gattungswort bërg (> mittelhochdeutsch bërc «Berg») und der Ortsnamenendung -heim. Letztere ist im 14. Jahrhundert zu -(i)kon umgedeutet worden. Als ursprüngliche Grundform ist althochdeutsch *bërgheim «Berg-Wohnort» anzusetzen; Berikon liegt effektiv erhöht am Mutschäller (Boesch 1958: 21; Kläui 1963: 65; Zehnder 1991: 81). Die heutige offizielle Namenform Berikon dürfte auf eine Anlehnung des Bestimmungsworts Berg- an die zahlreichen Deutschschweizer Ortsnamen auf Beri-, Bäri- zurückgehen (→ Bäretswil ZH, Bäriswil BE, Beringen SH). gs(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
12. Jh I K 14. Jh: in Berken diurnalem et dimidium (AFMuri QSG 3 3 1 S. 74)
um 1150 Or K 18. Jh: Percheim VIII den. (URZürich Nr. 14)
[...] (weiterlesen)
12. Jh I K 14. Jh: in Berken diurnalem et dimidium (AFMuri QSG 3 3 1 S. 74)
um 1150 Or K 18. Jh: Percheim VIII den. (URZürich Nr. 14)
um 1150 Or K 18. Jh: et duo modii fabe et de Bercheim unus. (URZürich Nr. 16)
1184: Entilibouch. Berchein. Blizeinbuoch. (Engelb Gfr 49 Nr. 10)
1184-1190: de Berchhein 2 mod. chernen (Engelb QW II 2 S. 223)
1217-1222: de Berkein 5 sol. (Eins QW II 2 S. 48)
1236: predia in ... Entilibouch, Berchem,Blizembouch (QW I 1 Nr. 374 S. 223)
1259: curtim ... et in Bergheim prope Bremegarton (ZUB 3 Nr. 1068)
1271 Or K: predii mei siti in Obrun Berchein (ZUB 4 Nr. 1469)
1277: in Ottenbach, in ... et in Berghein (ZUB 5 Nr. 1686)
1411: Heinricus Hoffacher de Berkon dat (AGUrk 8 Bremgarten Nr. 180)
1534: Ulerich Hoffman säshaft zu Bercken (AGUrk 12 Gnadenthal Nr. 126)
1675: den schüzen zu Berekhen (RQ AG II 8 Nr. 199 S. 619)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1101-501: in Berken diurnalem et dimidium (QSG III/3, 74)
1150 [ca.]: Percheim VIII den. (ZHUr, 7)
[...] (weiterlesen)
1101-501: in Berken diurnalem et dimidium (QSG III/3, 74)
1150 [ca.]: Percheim VIII den. (ZHUr, 7)
1150 [ca.]: et duo modii fabe et de Bercheim unus (ZHUr, 9)
1153: in publico mallo Bercheim (ZHUB I, 185)
1184: Entilibouch, Berchein (QW I/1, 85)
1217-22: de Berkein 5 sol. (QW II/2, 48)
1259: et in Bergheim prope Bremegarton (ZHUB III, 154)
1411: Heinricus am Werd de Berkon (AGUB VIII, 65)
1534: Ulerich Hoffman säshaft zu Bercken (AGUB XII, 68)
1675: den schüzen zu Berekhen (AGRQ II/8, 619)
1277: et in Berghein (ZHUB V, 40)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Berikon mit den Dorfteilen «Ober=, und Unter=, in der Volkssprache Berken»2, grenzt an die Passhöhe des Mutschäller. Der ON weist auf diese erhöhte [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Berikon mit den Dorfteilen «Ober=, und Unter=, in der Volkssprache Berken»2, grenzt an die Passhöhe des Mutschäller. Der ON weist auf diese erhöhte Lage hin.Beim ON Berikon handelt es sich nicht, wie ein erster Blick vermuten lässt, um einen alemannischen -ikon-Namen, sondern um eine -heim-Fügung. Die späte Umdeutung wird sprachlich durch das auslautverhärtete BW bërc- und lokal durch die -ikon-Namen der umliegenden Siedlungen Zufikon, Bellikon, Dietikon und Uitikon begünstigt worden sein. Die Namenformen Berken, Bercken, Berekhen, die seit dem 14. Jh. begegnen und in denen das GW -heim extrem abgeschwächt erscheint, lassen sich in diesem Umdeutungsprozess als Übergangsformen betrachten. Bei ihnen ist auch die Mundart verharrt, die etwa von den 'bę́rkxər ī̢̜wọ̅nər' («Berker Einwohner») spricht. Die Herausgeber des Habsburger Urbars führen unsere Gemeinde im Register noch als Berkon.3 Da die urkundlichen Belege für das aargauische *Bergheim ziemlich früh einsetzen, begegnen uns noch Formen auf -heim. Das auslautende -m ging dann in der Schrift und offenbar auch in der Mundart in -n über4, was in der Folge auch die nicht seltenen Schriftformen auf -en (vgl. für den Kt. AG den -heim-ON Muhen) begünstigte. Der Beleg a. 1271 in Obrun Berchein benennt den heutigen Dorfteil Ober-Berikon, im Gegensatz zum etwas tiefer liegenden Unter-Berikon. Während P. Oettli an einen PN als BW denkt5, bevorzuge ich die appellativische Deutung. Die erhöhte Lage der Siedlung auf dem Mutschäller stützt ja diese Vermutung nachhaltig. Bildungen von -heim-Namen mit appellativischem BW sind im deutschen Süden im allgemeinen jünger (z. B. Berg-heim, Tal-heim, Stein-heim).6 Gleiche ON-Bildung ist im württembergischen Berkheim (urkdl. in Auswahl: Bercheim) und im elsässischen Berghein (urkdl. in Auswahl: Bercheim, Berghein) zu erkennen. Das Wappen der Gemeinde zeigt in Weiss ein grünes Kleeblatt mit drei Teilblättern, die als Hinweis auf drei alte Berghöfe interpretiert werden. In zwei Urkunden wird jeweils unmittelbar nach Berikon eine Siedlung Blizeinbuoch bzw. Blizembouch genannt. F. X. Bronner kannte noch die Bezeichnung Plitzenbuch, «ein grosser Meyerhof auf einer Anhöhe, in der Pfarre Ober=Wyl, im Kreise Lunkhofen, Bezirkes Bremgarten.»7 Plitzenbuch o. ä. kann ich heute in jener Gegend nicht mehr ausmachen, wohl aber eine Hofsiedlung Litzibuech (673 600/242 800). So ist wohl anzunehmen, dass das BW jener Namenfügung in neuerer Zeit an den Weilernamen Litzi (Gd. Jonen; 673 150/239 650) angepasst wurde. Ältere Urkunden erwähnen ein g∑t in dem Hove (der Mattenhof!), das Húnaberger g∑t sowie die Flur Breitmatten (pratum dictum Breitmat). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 670 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 502 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 5.376 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004062 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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