Name | Bremgarten (AG) [1] | ||||||||||||
Variante | Bremgarten [2][3] | ||||||||||||
Mundart | Bränggarte [2] | ||||||||||||
Phonetik |
bré᪸ŋgartə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
bré᪸ŋ̄gā᪸rtə, bré᪸m̄gā᪸rtə
Fremdbezeichnung:
bré᪸ŋ̄gā᪸rtə, bré᪸m̄gā᪸rtə, u᪷fpré᪸m̄gā᪷rtə
(Widen)
bré᪸m̄gā᪷rtə
(Hägglingen)
[...] (alles anzeigen)
bré᪸ŋ̄gā᪸rtə, bré᪸m̄gā᪸rtə, u᪷fpré᪸m̄gā᪷rtə
(Widen)
bré᪸m̄gā᪷rtə
(Hägglingen)
bré᪸ŋgā᪷rtə
(Künten)
bré᪸m̄gā᪸rtə, bré᪸mgā᪷rtə
(Zufikon)
bré᪸m̄gā᪷rtə
(Boswil)
bré᪸ŋ̄gā᪷rtə
(Merenschwand)
u᪷fpré᪸ŋ̄gā᪷rtə, bré᪸ŋ̄gā᪷rtə
(Unterlunkhofen)
bré᪸m̄gā᪷rtə
(Niederrohrdorf)
bré᪸mgā᪸rtə
(Spreitenbach)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Brämgarte ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Karl Honegger, 51 Jahre alt, Geburtsort Bremgarten; in Verbindung mit Kollegen |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Bremgarten [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Keltischer -dūnon-/(latinisiert:)-dūnum-Name. GF kelt. *Verg-mago-dūnon / spätlat. (mit dem lat. Kompositionsvokal -i- anstelle des kelt. -o-) *Verg-magi-dūnum 'befestigte Anlage auf dem/beim Krumm-Feld', 'Burg [...] (weiterlesen)Keltischer -dūnon-/(latinisiert:)-dūnum-Name. GF kelt. *Verg-mago-dūnon / spätlat. (mit dem lat. Kompositionsvokal -i- anstelle des kelt. -o-) *Verg-magi-dūnum 'befestigte Anlage auf dem/beim Krumm-Feld', 'Burg in/bei der sich windenden (i.e. gekrümmten) Ebene', frühahd. (mit dissimilatorischem g-Schwund, umgelautetem -a- der zweiten Silbe, mit -a- als dem häufigsten Mittelsilbenvokal des Ahd. anstelle des kelt. -o-1, Verschiebung von -d- > -t- und Verlust der Endung -um) *Ver-mega-tūn, bzw. (mit weiterer Abschwächung) *Ver-megi-tūn, ahd. (mit weiter abgeschwächtem Mittelsilbenvokal und mit -ō- in Vertretung von ahd. -ū- in der Endsilbe) *Ver-mege-tōn, bzw. (mit -v-/-b-Wechsel und r-Metathese) *Bre-mege-tōn, mhd. (mit Angleichung an das Appellativ ahd. garto, mhd. garte swm. «Garten; Einfriedung; Pflanzland, mit Zaun, Hag, Weidengeflecht eingefangener Platz, auch im offenen Felde, worin man Flachs, Hanf, Kartoffeln zieht, wodurch er sich vom Ackerland unterscheidet»2 im Dat. PI. Loc.) Bre-me-garton, mhd. Bre-me-garten, bzw. (mit synkopiertem mittelsilbigem -e-) Bremgarten.GW ist das kelt. Appellativ dūnon3 'umzäunte Siedlung, befestigte Anlage, umwallte Burg', das sich im altirischen Wort dūn 'castrum, Burg' zeigt und mit dem auch das dt. Appellativ Zaun (< ahd. zūn stm.) urverwandt ist. Das in der latinisierten Form -dūnum überlieferte Namenwort muss also einst eine palisadenbestandene Burg bezeichnet haben.4 BW ist das kelt. Appellativ magos5 'Feld, Ebene', das dem inselkelt. Namenwort *mages- 'Ebene, freies Feld'6 vergleichbar ist und als Namenwort eine Siedlung charakterisierte, die nicht auf einer Anhöhe lag. Ihm vorangestellt ist ein Attribut zur idg. Wurzel *werg/*wre(n)g 'biegen, drehen, winden'. Man denke etwa an lat. vergere 'sich neigen', ags. wrençan (< germ. *wrank-jan) 'drehen', ahd. mhd. renken, nhd. (ver)renken sowie an nhd. ringen. Unter Umständen ist auch von einer GF kelt. *Ver-mago-dūnon auszugehen, die im Vorderglied die kelt. Vergrösserungspartikel ver-7 'über, sehr' birgt. Als Bedeutungen ergäben sich in dem Fall etwa: 'die sehr stark befestigte Anlage auf dem freien Feld' oder 'die grosse befestigte Anlage auf dem freien Feld', wenn nicht sogar 'die über dem (oben am) freien Feld befestigte Anlage'. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Die Etymologie der beiden gleichlautenden Namen Bremgarten AG und → Bremgarten bei Bern BE hat zu zahllosen Vermutungen Anlass gegeben. Im frühen 19. Jahrhundert erklärt FranzBisherige Deutungen: Die Etymologie der beiden gleichlautenden Namen Bremgarten AG und → Bremgarten bei Bern BE hat zu zahllosen Vermutungen Anlass gegeben. Im frühen 19. Jahrhundert erklärt Franz Ludwig von Haller den Namen als lateinisch prima guardia «Hauptwache eines Lagers» (BENB Dok). Jahn (1850: 371, 509) vermutet eine Bildung aus einem angeblich keltischen *brem, *bre «Hügel» und *gard «geschlossener Raum» oder eine deutsche Zusammensetzung bram-gard «von Dornengebüsch umgebene Ansiedlung». Brandstetter (1902: 62s), Förstemann II/1, 564 und Oettli (1945: 78) erklären den Namen als Bildung aus althochdeutsch brâmo, brâmâ «Brombeerstrauch»; laut Brandstetter wäre Bremgarten wie Rosengarten als «mit Dornen eingehegtes Gelände» zu verstehen. GLS I, 334 deutet Bremgarten als Bildung aus althochdeutsch brama «Gebüsch» und hard «Wald»; Bremgarten würde «Buschwald» bedeuten. Id. II, 437 stellt den Namen hingegen zu mittelhochdeutsch brëm «Rand, Verbauung, Einfassung»; laut Förstemann II/1, 568 bedeutet brëm in deutschen Ortsnamen vor allem «Rand am Wasser» (cf. die Hafenstadt Bremen, Deutschland). Eine sehr verwegene Deutung für Bremgarten AG findet sich bei Zehnder (1991: 108). Zehnder geht von der Form Vermegaton aus, die sich im 7. Jahrhundert beim Geographen von Ravenna findet (cf. Howald/Meyer 1940: 173). Auf dieser Grundlage konstruiert er ein keltisches Etymon *Verg-mago-dūnon «befestigte Anlage auf dem Krumm-Feld; Burg bei der sich windenden, gekrümmten Ebene» oder *Ver-mago-dūnon «sehr stark befestigte Anlage auf dem freien Feld, grosse befestigte Anlage auf dem freien Feld» (oder ähnlich). Diese Form hätte sich über frühalthochdeutsch *Ver-mega-tun, *Ver-mege-ton mit -v-/-b-Wechsel und r-Metathese zu *Bre-mege-ton entwickelt und wäre dann im Mittelhochdeutschen unter Anlehnung an das Gattungswort garte «Garten, Einfriedung, Pflanzland» volksetymologisch zu Bremgarten umgestaltet worden. Auf die jüngsten Hirngespinste einiger selbsternannter «Keltenfreunde», welche im Internet umhergeistern und den Namen vom indischen Gott Brama herleiten wollen, wird hier nicht eingegangen. Besprechung: Die Deutungen des 19. Jahrhundert beruhen auf keiner tragfähigen sprachhistorischen Grundlage und erklären den Namen nicht befriedigend. Sie können vernachlässigt werden. Die Herleitung aus althochdeutsch brāma «Dorn» (> mittelhochdeutsch brāme, schweizerdeutsch Brāme «Dorn-, Brombeerstrauch») ist aus lautlichen Gründen kaum möglich. Wie Zehnder (1991: 109) zu Recht feststellt, finden sich praktisch keine alten Belegformen auf -a-; zudem lässt sich ein allfälliger Umlaut von -ā- zu -e- (oder [æ] im Falle von Bremgarten AG) nicht erklären. Ebenfalls aus sprachlichen Gründen abzulehnen ist eine Herleitung vom althochdeutschen Tiernamen brēmo (> mittelhochdeutsch brēm(e) «Brem(s)e, Stechfliege»; cf. Zehnder 1991: 109). Zehnders keltische Deutung beruht auf einem sehr problematischen Ausgangspunkt, ist lautlich nicht überzeugend und inhaltlich kaum glaubhaft. Die Formen des Geographen von Ravenna sind notorisch unzuverlässig, schlecht überliefert und schwer lokalisierbar. Nichts weist darauf hin, dass sich die Form Vermegaton auf Bremgarten (AG oder BE?) bezieht. Anlautendes keltisches v- wird normalerweise im Romanischen und im Deutschen nicht zu b-. Ausserdem zeigt die lautliche Entwicklung von → Magden AG, welches im 4. Jahrhundert als Magidunum belegt ist, dass sich ein hypothetisches *Ver(g)-mago-dūnon zu *Wermagetun/*Fermagetun (> *Wermagden oder ähnlich) hätte entwickeln müssen; es ist unklar, wie eine solche Form – an zwei verschiedenen Orten – volksetymologisch an «Garten» hätte angeglichen werden können. Schliesslich finden sich in Bremgarten AG keine urgeschichtliche und frühmittelalterliche Zeugnisse (HLS); es scheint sich um eine relativ junge Siedlung zu handeln. Seltsamerweise geht Zehnder in seinen ausführlichen Erwägungen mit keinem Wort auf die Deutung von Id. II, 437 ein. Die Erklärung durch mittelhochdeutsch brëm «Rand, Verbauung, Einfassung» ist lautlich befriedigend und durch die geographische Lage von Bremgarten AG und BE bestens motiviert. Wie Boesch (1952: 286) feststellt, wiederholt sich die aargauische Ortsnamen-Gruppe Bremgarten, Wohlen, Muri und Vilmergen mit ähnlichen Siedlungsabständen bei Bern: Bremgarten, Wohlen, Muri und Vielbringen (urkundlich Vilmaringen). Beide Bremgarten stehen somit in einer solid alemannisch geprägten Namenlandschaft. Es ist auch deshalb viel wahrscheinlicher, dass beide Namen auf eine alt- oder mittelhochdeutsche Grundlage zurückgehen. Deutung: Der Name Bremgarten ist nicht völlig sicher gedeutet. Es handelt sich jedoch sehr wahrscheinlich um eine Bildung aus den beiden mittelhochdeutschen Gattungswörtern brëm «Rand, Verbauung, Einfassung» und garte «Garten, Einfriedung, Pflanzland». Es würde sich somit um einen ursprünglichen Flurnamen mit der Bedeutung«am Rande, am Wasser gelegenes Pflanzland» oder «eingehegter, durch eine Verbauung geschützter Garten» handeln. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
12. Jh I K 14. Jh: in aliis, id est Bibilos, Bremgarten vel ubicunque (AFMuri QSG 3 3 1 S. 74)
12. Jh E: quod Uticha de Premegartorn predium (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 1)
[...] (weiterlesen)
12. Jh I K 14. Jh: in aliis, id est Bibilos, Bremgarten vel ubicunque (AFMuri QSG 3 3 1 S. 74)
12. Jh E: quod Uticha de Premegartorn predium (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 1)
13. Jh A: ad Fremegarton 4sol. (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 2)
1217-1222: in Bremegarten de quodam predio11 soi. (Eins QW II 2 S. 47)
1242 Eintrag 14. Jh: agrum in insula Bremgarton (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 3)
1243 Or K: in Bremegartun in domo sculteti (ZUB 2 Nr. 575)
1247 Or K: vel apud Bremigartin persolvere debet (ZUB 2 Nr. 648)
1248 (a. 1246): in civitate Bremegartkl (kl Urb Wettingen S. 25 Z. 30 f.)
1253 Or K: acta sunt hec in burgo Bremegarton (ZUB 2 Nr. 873)
1258 K 1428: dirre brief ward geben ze Bremgartten (ZUB 3 Nr. 1047)
1259 Or glzt K: Burchardus scultetus de Bremigarton (ZUB 3 Nr. 1079)
1259 Or K: actum apud Bremegartuͦn (ZUB 3 Nr. 1079)
1272 Or K: filia scilicet Cuͦnradi de Bremegaton dicti An der Haldun (ZUB 4 Nr. 1503)
1296 Or K: sulen sich ... antwrten ze Brêmgarten (ZUB 6 Nr. 2383)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1247: apud Bremigartin (ZHUB II, 152)
1296: ze Brêmgarten (ZHUB VI, 349)
[...] (weiterlesen)
1247: apud Bremigartin (ZHUB II, 152)
1296: ze Brêmgarten (ZHUB VI, 349)
1259: apud Bremegartuͦn (ZHUB III, 175)
1259: de Bremigarton (ZHUB III, 172)
1243: in Bremegartun (ZHUB II, 81)
12422: agrum in insula Bremgarton (AGUB XI, 2)
1217-22: in Bremegarten (QW II/2, 47)
1200 [nach]: ad Fremegarton [sic] (AGUB XI, 1)
1200 [vor]: Uticha de Premegartorn (AGUB XI, 1)
1101-501: Bremgarten (QSG III/3, 74)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Altstadt der heutigen Gemeinde Bremgarten liegt zum Teil auf einem erhöhten Geländesporn (Rückzugsschotter der letzten Eiszeit), wo schon eine keltische Fluchtburg gestanden haben mag, zum Teil breitet sie [...] (weiterlesen)Die Altstadt der heutigen Gemeinde Bremgarten liegt zum Teil auf einem erhöhten Geländesporn (Rückzugsschotter der letzten Eiszeit), wo schon eine keltische Fluchtburg gestanden haben mag, zum Teil breitet sie sich in der Au drunten aus, die von einer schlangengleichen Schlinge der Reuss umflossen wird. Auf den ersten Blick hält diese Siedlungslage einem Vergleich mit derjenigen der Städte Bern und Freiburg stand. In unserem Fall hat sich der Fluss jedoch nicht einfach nur eingetieft, sondern eine ganze Au, eine tiefere Stufe, aus den niederterassenartigen Moränen- und Rückzugsschottern herausgeschnitten. Die Oberstadt sitzt auf einem Sporn an der engsten Stelle der Schleife, die Unterstadt bedeckt einen kleinen Teil der flussumwundenen Au. Meine Namendeutung lässt vermuten, dass *Verg-mago-du̅non ursprünglich eine Siedlung auf dem linken Reussufer benannte, die ich mir am ehesten südlich der heutigen Brückenstelle, im Iselauf, vorstellen kann, oder dann aber am Nordostrand der Oberebni, wo Gräber aus der Hallstatt-Zeit entdeckt worden sind. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Siedlung auf der Anhöhe östlich der Reuss, im Bereich der späteren Bremgarter Oberstadt, früher offenbar Villingen hiess.8 Die mir bekannten urkundlichen Hinweise auf eine kleine Siedlung auf der Anhöhe östlich der Reuss namens Villingen erscheinen mir allerdings recht dürftig. Mindestens könnten sich nachstehende Namenbelege auf diese Ortschaft beziehen:12./13. Jh Henricus miles de Willingen ob. Necr Herm QSG3 3 3 S. 162 1415 so ze Vilingen an der gassen gesessen sint RQ AG 14 Bremgarten S.46 Die erste Namenform könnte allerdings auch den ON Villigen im Bezirk Brugg wiedergeben, der zweite Beleg jedoch erscheint eindeutig als Ortsbezeichnung in der Stadt Bremgarten. Meines Wissens wurde der ON Bremgarten bis jetzt noch nie als -du̅non-/-du̅num-Name gedeutet. Verschiedentlich hat man versucht, im BW das Appellativ ahd. bra̅ma swf. 'Dorn',mhd. bra̅me swm., schwzdt. Bra̅men9 'Dorn-, Brombeerstrauch' zu sehen. So hielt P. Oettli fest: «Denn unsere Mundart kennt noch ein dem Schriftdeutsch fremd gewordenes Brame oder Brome für Brombeer Staude. Früher gebrauchte man es auch für andere stachlige Rankengewächse, wie die Himbeerstaude. Ihm entstammen viele Ortsnamen. Nicht nur Bramen, Brämen, Bromen, Brambach, Brombach, Bram- und Bramerboden sowie Bramhüsern gehören dazu, sondern auch Brummbach, Brummenau und, von einer althochdeutschen Form brema 'ein mit Dornen eingehegtes Gelände' Bremgarten.»10 Es ist allerdings denkbar, dass solch stachliges Rankengewächs in Flussnähe besonders üppig gedieh. Zudem mag auch die Uminterpretation des GW in -garten dieser Deutung Vorschub geleistet haben. Aus sprachlichen Gründen ist sie jedoch nicht haltbar, da alte Namenformen mit einem BW auf -a̅- fehlen und ein allfälliger Umlaut von -a̅- > -æ- sich nicht erklären lässt. Zudem schliesst die Mundartform altes -e- nicht aus. Die Mundartlautung des ON mit überoffenem spricht in unserer Gegend wohl auch gegen den Tiernamen (und allenfalls P-Übernamen) ahd. bre̅mo, mhd. bre̅m(e) swm. 'Brem(s)e, Stechfliege' im Vorderglied der ON-Fügung. Meine Deutung scheint auf den ersten Blick vielleicht kühn. Zwei Aspekte sprechen jedoch ganz klar dafür. Zum einen ist da die Ähnlichkeit der Namenbelege mit den Belegformen des unbestrittenen -du̅num-ON Magden (Bre-megaton/Magaton) anzuführen, zum andern die Tatsache, dass bei meinem Deutungsansatz auch die beim Geographen von Ravenna (7. Jh. oder etwas später) überlieferte Namenform Vermegaton11 ihren guten Platz findet. Unter diesem Gesichtspunkt fällt auch die Lokalisierung der Ortschaft Vermegaton auf weniger hypothetischen Boden. Auf die auffällige Wiederholung der aargauischen ON-Gruppe Bremgarten, Wohlen, Muri und Villmergen mit ähnlichen Siedlungsabständen in der Umgebung der Stadt Bern (Bremgarten, Wohlen, Muri und Hilbringen, urkdl. Vilmaringen) hat u.a. B. Boesch hingewiesen.12 Bremgarten ist seit 1803 aargauischer Bezirkshauptort. In der Form BRENNEGARTEN erscheint der ON gerne auf älteren Stichen. In älteren Urkunden tauchen etwa noch auf: der Hof Bibelos (id est Bibilos, genannt Libellos; ebenfalls Fundort von Gräbern aus der La-Tène-Zeit13), der Hof *Walde (de Walde; wohl der heutige Gheimetshof) sowie die noch gebräuchlichen Flurnamen Galgenhau und Schwand (die äker zwischent dem galgen und Swand). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Kopie des 14. Jahrhunderts. – 2 Eintrag des 14. Jahrhunderts. [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 470 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 357 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 11.361 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004063 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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