Name | Dürrenäsch [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Ääsch [2] | ||||||||||||
Phonetik |
ē᪸š [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
dö̤rəné᪸ſš, é᪸ſš
(Teufenthal (AG))
é᪸ſš, ọ́bəre᪸ſš
(Zetzwil)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Tǜrenäsch ( Faksimile | Gewährsperson ) Schüler des Seminars Wettingen, Emil Bertschi, 18 Jahre alt, Geburtsort Dürrenäsch |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Kulm [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. aska stf., ask stm. (Pl. aski/eski), mhd. asch stm., esche stf. (der ahd. Pl. masc. eski, mhd. [...] (weiterlesen)Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. aska stf., ask stm. (Pl. aski/eski), mhd. asch stm., esche stf. (der ahd. Pl. masc. eski, mhd. esche wurde als feminine Sg.-Form missverstanden, zu der dann der neue sw. Plural eschen gebildet wurde, welcher dann neuerdings als Sg. gefasst wurde)3, schwzdt. Esch swm., Esche swf., gerundet Ösch(e)4 'Esche' (Baumname; fraxinus excelsior).An den Baumnamen fügt sich das Kollektivsuffix ahd. -ahi5 (< germ. *-ahja), das eine 'Menge von Dingen' bezeichnet, vor allem in Kombination mit Baum- und Pflanzennamen auftritt und so sogenannte Standortkollektiva von neutralem Geschlecht bildet. In ON bedeutet das Suffix -ahi, dass die «Dinge», die das GW der Namenfügung ausmachen, in auffälliger Anzahl vorkommen. GF ahd. (im neutr. Dat. Sg. Loc.) *(ze) ask-ahe 'beim Eschengehölz, Standort von Eschen' oder (im Nom. Sg.) *ask-ahi 'Eschengehölz, Standort von Eschen', bzw. (wenn von einer nominativischen Form auszugehen ist: mit früher Abschwächung der Suffixendung) *ask-ahe, bzw. (im Nom. und mit Umlaut) *ask-ehi, bzw. (mit sogenanntem Totalumlaut6 im Suffix) *ask-ihi, bzw. *ask-ehe, bzw. (mit intervokalischem h-Schwund) Ask-ee, bzw. (mit Apokope der Suffixendung) Ask-e, mhd. (mit sogenanntem Palatalumlaut7 -a- > -ä- vor s-Lauten, der mit dem Graphem -e- bezeichnet wird8) Esch-e, bzw. (mit dem Suffixrest -a < -ah(i) infolge früherer Apokope und h-Schwund, sofern dieses auslautende -a nicht einfach aus einem Latinisierungsversuch resultiert) Esch-a, bzw. (mit dem Suffixrest -i < -ih(i) infolge Totalumlaut und h-Schwund) Esch-i, bzw. (-e im Auslaut kann immer noch das alte -i- des totalumgelauteten Suffixes -ihi reflektieren) Esch-e, bzw. (mit Apokope des unverständlich gewordenen Suffixrestes) Esch. Anfangs 15. Jh. erscheint bisweilen als differenzierender Zusatz das Adj. (im Dat. Sg. Loc.9) ahd. durri, mhd. dürre, dürre, schwzdt. dürr 'dürr, trocken, wüst, mager'. Es macht den Anschein, als ob in jener Zeit das GW nicht mehr als Standortkollektivum, sondern nur noch als Baumname verstanden wurde. Mit dem ON wurde dann wohl auf einen einzelnen Baum hingewiesen: ze dürren esch 'bei der dürren Esche'. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Besprechung: undDeutung: Zehnder (1991: 134s) deutet den Namen Äsch als Bildung aus dem Gattungswort Esche (< althochdeutsch asc, asca; mittelhochdeutsch esche) mit dem Kollektivsuffix Besprechung: undDeutung: Zehnder (1991: 134s) deutet den Namen Äsch als Bildung aus dem Gattungswort Esche (< althochdeutsch asc, asca; mittelhochdeutsch esche) mit dem Kollektivsuffix -ahi; als ursprüngliche Grundform setzt er ein lokativisches *(ze) ask-ahi «beim Eschengehölz» an. Trotz des frühen Erstbelegs kann aber auch eine lokativische Bildung *(ze dëmo/dëro) eschen «bei der Esche» nicht ausgeschlossen werden. In den mittelhochdeutschen Belegen scheint das Grundwort dann nur noch als Baumname verstanden worden zu sein. In den Belegen des 13. Jahrhunderts wird die Ortschaft durch den Zusatz nider «tiefer gelegen» (latinisiert inferior) vom acht Kilometer talaufwärts gelegenen → Äsch LU unterschieden. Seit 1400 wird der Ortsname mit dem Adjektiv dürr (< althochdeutsch durri, mittelhochdeutsch dürre) näher bestimmt. po (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
924 (Ed 893): de Askee inferiori: Vuto I plenum (ZUB 1 Nr. 160 / 13 Nr. 160)
924 (Ed 893) Var: de Aske inferiori (ZUB 1 Nr. 160 / 13 Nr. 160)
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924 (Ed 893): de Askee inferiori: Vuto I plenum (ZUB 1 Nr. 160 / 13 Nr. 160)
924 (Ed 893) Var: de Aske inferiori (ZUB 1 Nr. 160 / 13 Nr. 160)
1261/64: de Escha et de Butinchon (Habsb Urb QSG 15.1 S. 3)
1264: Nideresche III modii tritici, Oberesche IIII (URZürich Nr. 54)
1264: in superiori Esche III frusta, in inferiori Esche III (ZUB 3 Nr. 1277)
1295: so het er ze Esche bi Liutwile ein guͦt (Rinach QW II 3 S. 358)
um 1300: item in Eschi juxta Lutwile (Habsb Urb QSG 15.1 S. 199)
1306 Var: item Berchtoldus de Eschot (Habsb Urb QSG 15.1 S. 285)
1400 Var Ed: ze Türren Esch (RQ AG II 1 S. 367)
1400: guͤter gelegen zu Tuͥrrenesch ob Trosperg (AGUrk 9 Aarau Nr. 229)
1594: Nider Hallweyl, Dürenäsch, Arauw, Seon (AGUrk 9 Aarau Nr. 888)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
9241: de Askee inferiori (ZHUB I, 71)
1261-64: de Escha (QSG XV/1, 3)
[...] (weiterlesen)
9241: de Askee inferiori (ZHUB I, 71)
1261-64: de Escha (QSG XV/1, 3)
1264: in inferiori Esche (ZHUB III, 355)
1264: Nideresche (ZHUr, 55)
1300 [ca.]: in Eschi (QSG XV/1, 199)
1400: zu Tuͥrrenesch (AGUB IX, 102)
1594: Dürenäsch (AGUB IX, 337)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Dürrenäsch liegt auf einem Ausläufer des Hombergs, an einem alten Weg, der das Seetal mit dem Tal der Wyna verbindet. Nach F. X. Bronner ist [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Dürrenäsch liegt auf einem Ausläufer des Hombergs, an einem alten Weg, der das Seetal mit dem Tal der Wyna verbindet. Nach F. X. Bronner ist das Land «nicht sehr fruchtbar, schwer und rauh».10 Die Esche gedeiht in der Regel an feuchten Orten, besonders an Ufern in Auenwäldern.Wegen der acht Kilometer seetalaufwärts liegenden Gemeinde Aesch LU lassen sich viele urkundliche Belege nicht sicher zuordnen. Klarheit ist dort gegeben, wo mit Aske inferior oder zu Deutsch Nideresche (im Gegensatz zu Aske/Esche superior bzw. Oberesche für Aesch LU) das aargauische Dürrenäsch bezeichnet wird. Ebenfalls eindeutig sind die Belege Esche bi Liutwile (Nachbargd. Leutwil). Die merkwürdige Namenform a. 1306 de Eschot benennt habsburgische Eigenleute, die in Dürrenäsch residierten.11 Im Gemeindewappen brüllt ein Löwe, der einen geasteten schwarzen («dürren») Baumstumpf hält. Äsch ist auch der Name eines Weilers an der Gemeindegrenze zwischen Rothrist und Strengelbach (ze Esche) und die Bezeichnung eines ehemaligen Weilers und heutigen Dorfteils der Gemeinde Wettingen am Fusse des Sulpergs (in Aeschi, in Eschinun, in Escha, Esche). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Korrigierte Datierung (QW II/2, 246s); im ZHUB I, 71 auf 893 datiert. Dieser Beleg wird vom ZHUB mit Äsch LU identifiziert, von Glauser/Siegrist (1977: 124) und Zehnder (1991: [...] (weiterlesen)1 Korrigierte Datierung (QW II/2, 246s); im ZHUB I, 71 auf 893 datiert. Dieser Beleg wird vom ZHUB mit Äsch LU identifiziert, von Glauser/Siegrist (1977: 124) und Zehnder (1991: 133) jedoch hierhin gestellt. (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 761 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 490 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 5.907 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004134 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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