Name | Gontenschwil [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Gundischwiiu [2], Gondischwiiu [2] | ||||||||||||
Phonetik |
gu᪷ndišwī́u̯, go᪷ndišwī́u̯ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
gó̤n̄dišwị̄u᪷
(Teufenthal (AG))
gú᪸n̄dəšwîu᪷
(Schmiedrued)
[...] (alles anzeigen)
gó̤n̄dišwị̄u᪷
(Teufenthal (AG))
gú᪸n̄dəšwîu᪷
(Schmiedrued)
gú᪸n̄dišwīu᪷
(Zetzwil)
gọ́n̄di᪷šwị̄u᪷
(Menziken)
gu᪷ndi᪷šwī᪷u̯
[Kommentar]
(Triengen)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker 1. (z) Gondischwiŭw, 2. (z) Gùndischwiuw ( Faksimile | Gewährsperson ) 1. Schüler, 14 Jahre alt, 2. Schüler des Seminars Wettingen, Fritz Frey, 17 Jahre alt, Geburtsort Gontenschwil |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Kulm [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Gund-oltes-wīlāri 'Hofsiedlung des Gundolf' mhd. *Gund-olts-wīlere, bzw. (mit Austausch des zweiten PN-Elementes) *Gund-olfs- wīlere, Gund-oltz-wīle, Gund-ols-wīle, Gund-olts-wil, bzw. (mit urkundensprachlich ab [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Gund-oltes-wīlāri 'Hofsiedlung des Gundolf' mhd. *Gund-olts-wīlere, bzw. (mit Austausch des zweiten PN-Elementes) *Gund-olfs- wīlere, Gund-oltz-wīle, Gund-ols-wīle, Gund-olts-wil, bzw. (mit urkundensprachlich ab 13. Jh. selten belegter Senkung von -u- > -o- vor -n- oder -r-1) Gond-olts-wīle, bzw. (mit dissimilatorischem l-Schwund2 und Austritt von -t-) Gund-os-wīle, Gund-es-wīle. Der PN Gundolt (Fm. I, 710; ahd. N-Element gund 'Kampf, Krieg' - ahd. N-Element -old/-olt [< -wald zu ahd. waltan 'herrschen, regieren']) steht in unserem ON im Tausch mit dem PN Gundolf (Fm. I, 712; mit dem Vermerk «öfters»). Auf einen vergleichbaren Fall weist H. Kaufmann bei der Besprechung des ON Gundelsheim (Kr. Heilbronn, Württ.) im Kapitel 'Doppelformen altdeutscher Rufnamen in Ortsnamen' hin.3(weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Gontenschwil ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -wīlāri gebildet. Helfenstein (1975: 38s) stellt den Personennamen zum Stamm gund, gunt «Kampf». Zehnder (1991: 177)Deutung: Gontenschwil ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -wīlāri gebildet. Helfenstein (1975: 38s) stellt den Personennamen zum Stamm gund, gunt «Kampf». Zehnder (1991: 177) identifiziert ihn mit Gundolt oder Gundolf (Förstemann I, 710s). Als Grundform ist laut Zehnder *Gundolteswīlāri oder *Gundolfeswilari «Hofsiedlung des Gundolt, Gundolf» anzunehmen. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1173 OrK 14. Jh: Meistersvanc. Predium in Gundoltswilre. (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1223 OrK 14. Jh: Gondolfwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 20)
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1173 OrK 14. Jh: Meistersvanc. Predium in Gundoltswilre. (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1223 OrK 14. Jh: Gondolfwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 20)
1236 Var Vid: Gundolfswilare (QW I 1 Nr. 374 S. 152)
1236: possessiones in ... Chulimbare, Gundoswile (QW I 1 Nr. 374 S. 152)
1265 K 13./14. Jh: novem schuopozas apud Gundoltwile (Herrgott II Nr. 472 S. 389)
1265 K 13./14. Jh Var Ed: schvoposas apud Gondoltwile (Trouillat II Nr. 113 S. 152)
1265 Var Titel K 14. Jh: in Culme, Gundoltzwile et (Herrgott II Nr. 472 S. 389)
1266 Or Dv 15. Jh: bonorum in villis Gundoltzwil und Zetzwil (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 115)
1266 Or K 14. Jh: sitas in villis Gundolzwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 115)
um 1270: ze Staffelbach und umbe daz ze Gondolcwile (FRB 2 Nr. 704)
1290: und ze Gundolswile 16 ß. (Habsb Urb QSG 15.1 S. 178)
1295: so het er ze Nidern Gundolzwili ein guͦt (Rinach QW II 3 S. 357)
1295 Nachtrag 15. Jh: item ze Gundeltschwil 3 ß ze vogty (Rinach QW II 3 S. 360)
1300: in Gundeswile 15 frusta (Habsb Urb QSG 15.1 S. 199)
1563: Uli Peter von Gundenschwyl (AGUrk 9 Aarau Nr. 380)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1173: predium in Gundoltswilre (SOUB I, 104)
1223: Gondolfwile (BeromUB I, 93)
[...] (weiterlesen)
1173: predium in Gundoltswilre (SOUB I, 104)
1223: Gondolfwile (BeromUB I, 93)
1236: possessiones in … Gundoswile … Gundolfswilare1 (QW I/1, 175)
12652: novem schuoposas apud Gundoltwile in Culme (Herrgott II, 389)
12663: sitas in villis Gundolzwile (BeromUB I, 164)
1290: ze Gundolswile (QSG XV/1, 178)
1300: in Gundeswile (QSG XV/1, 199)
1563: Uli Peter von Gundenschwyl (AGUB IX, 311)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Gontenschwil («auch Gundischwyl in der Volkssprache»4) liegt als Streusiedlung in einem Seitentälchen hinter einer markanten Endmoräne des oberen aargauischen Wynentales. Im 17. Jh. wurde die Heilquelle [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Gontenschwil («auch Gundischwyl in der Volkssprache»4) liegt als Streusiedlung in einem Seitentälchen hinter einer markanten Endmoräne des oberen aargauischen Wynentales. Im 17. Jh. wurde die Heilquelle im Schwarzenberg (am Swarzenberge) entdeckt, deren Wasser den ON Gontenschwil weit herum bekannt gemacht hat. Wir beobachten auch in Namenbildern anderer aargauischer ON, dass im BW zwei PN im Tausch stehen oder dass ein neuer PN als Ablösung auftritt: Egliswil (Egirīch/Egitīn), Hermetschwil (Her(i)muot/Her(i)man), Wölflinswil (Vulfīn/Wolflīn). Die Lokalisierung der Belege ist nicht immer einfach, da vergleichbare Namenbildungen vorliegen in den ON der Gemeinde Gondiswil BE (urkdl. in Auswahl: Gundoltiswillare) und des Weilers Gundetswil ZH (Gd. Bertschikon) (urkdl. in Auswahl: Gundoltzswil, Gundelswil). Überhaupt scheinen die PN Gundolt und Gundolf als BW in ON überdurchschnittlich beliebt gewesen zu sein: Gundelfingen (n von Freiburg i. Br.) (Gundolfingen), Gundelfingen (nö von Ulm), Gundolingen LU (Gd. Hildisrieden), Gundolingen LU (Gd. Rain) (Gundoldingen), Gundolsheim (Elsass) (Gundoltzhein) und Guntershausen TG (Gundoltzhusen)5, um nur einige Örtlichkeiten anzuführen, die in den Habsburger Aufzeichnungen vorkommen.Die Urkunde a. 1295 nennt neben Gundolzwile noch Nidern Gundolzwili, womit das heutige Unterdorf bezeichnet sein dürfte. Nur wenig südöstlich liegt der Weiler Wili (Koord. 654 300/235 180), der früher wohl Amilgeswiler, Almeswil, Amelgeswile hiess. Auch die Hofsiedlungen Geisshof (zem Geisshus, zem Geishuse, ze Geiss uff dem haff) und Hasel (in dem Hasel) gemessen eine frühe urkundliche Erwähnung. Die Örtlichkeit *Holtzhusern (in Holz, ze Holtzhusern, in dem Holtz) kann ich nicht mehr ausmachen. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Vidimierte Variante. – 2 Kopie des 13./14. Jahrhunderts. – 3 Kopie des 14. Jahrhunderts. [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 754 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 490 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 9.738 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004135 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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