Name | Zetzwil [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Zètzbu [2] | ||||||||||||
Phonetik |
tsé᪷tsbu᪷ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
tsétsbu᪷, tsétsbûər
Fremdbezeichnung:
tsétsbu᪷
(Teufenthal (AG))
tsẹ́tsbu᪷
(Menziken)
[...] (alles anzeigen)
tsétsbu᪷
(Teufenthal (AG))
tsẹ́tsbu᪷
(Menziken)
tsétsbu᪷
(Birrwil)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Zetzbu ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Jakob Hirt, 61 Jahre alt, Geburtsort Zetzwil |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Kulm [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Zezin-wīlāri 'Hofsiedlung des Zezo', mhd. *Zezen-wīlere, bzw. (mit verhältnismässig frühem n-Schwund der schwachen Genetiv- Endung) Zeze-wīle, bzw. (mit gänzlichem Schwund [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Zezin-wīlāri 'Hofsiedlung des Zezo', mhd. *Zezen-wīlere, bzw. (mit verhältnismässig frühem n-Schwund der schwachen Genetiv- Endung) Zeze-wīle, bzw. (mit gänzlichem Schwund der schwachen Genetiv-Endung) Zez-wīle, bzw. (mit Schreibung von -tz-, -zt-, -zz-, -c- für inlautendes und bisweilen mit Graphem c- für anlautendes z-) Cetz-wīle u.ä., bzw. (mit vorübergehend im Anlaut geschwundenem z- [s. unten]) Ez-wile.Der PN Zezo (Fm. I, 1392) ist in dieser und in der geminierten Form Zezzo auch in älteren St. Galler Quellen belegt.1 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Der Name Zetzwil ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -wīlāri gebildet. Da die Namenform in der urkundlichen Überlieferung variiert, kann der ursprüngliche Personenname nicht mehrDeutung: Der Name Zetzwil ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -wīlāri gebildet. Da die Namenform in der urkundlichen Überlieferung variiert, kann der ursprüngliche Personenname nicht mehr sicher bestimmt werden. Unklar ist vor allem, ob der Name ursprünglich mit z- beginnt, oder ob schon früh eine vokalisch anlautende Namenform mit der Präposition ze, zu «in» verbunden wurde. Boesch (1952: 262) vermutet eine Bildung mit dem Personennamen Azzo, Ez(z)o, den er zum Personennamenstamm adal stellt. Die entsprechenden Namen Azo, Adso, Ezo, Etzo mit ihren verschiedenen lautlichen Varianten werden bei Förstemann (I, 219s) dem sekundären Stamm aza- zugeordnet, der aus verschiedenen Quellen entstanden sein kann. Zehnder (1991: 487) schlägt eine Bildung mit dem Personennamen Zezo vor; der Name Zazo, Zezo, Zezzo ist gut belegt (Förstemann I, 1392s). Als Grundform kann althochdeutsch *ze, zu Azzen-/Ezzen-wīlāri (mit Agglutination der Präposition) oder *Zazen-/Zezzen-wīlāri «beim Gehöft des Azo/Ezzo oder Zazo/Zezzo» angesetzt werden. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1173 Or K 14. Jh: predium Zeinhwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1173 Or Var K 14. Jh: Ziezenhwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
[...] (weiterlesen)
1173 Or K 14. Jh: predium Zeinhwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1173 Or Var K 14. Jh: Ziezenhwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1236 Or sp Vid: possessiones in ... Ezwile, Beinwile (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
1236 Or sp Var Vid: Etzwilare (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
1265 K 13./14. Jh: tres schuopozas apud Ezzwilre (Herrgott II Nr. 472 S. 389)
1265 Var K 13./14. Jh: in ... Gundoltzwile et Ezelwile in Ergowe (Herrgott II Nr. 472 S. 389)
1265 Var Ed K 13./14. Jh: tres schovposas apud Ezzwile (Trouillat II Nr. 445 S. 152)
1266: in villis Gundolzwile, Cezwile, videlicet (UBBS 1 Nr. 471)
1266 Dv 15. Jh: bonorum in villis Gundoltzwil und Zetzwil (UBSO 1 Nr. 241)
1274 K 14. Jh: scoposam apud Zezewile sitam (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 137)
1283: item der hof Zetzwile (Hünenb QW II 2 S. 306)
1295: so het er ze Zezwile ein guͦt (Rinach QW II 3 S. 357 ff.)
1297 Var: resignavit scoposam sitam apud Zezwil (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 227)
1297: Walterus de Zeztwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 227)
1306: Ulricus dictus Salwe, residens in Cetzwille (Habsb Urb QSG 15.1 S. 285)
1311 Dv: donat scoposas Zezwyl reddentes (ZUB 12 Nr. 3117 a)
1311 Dv: Litera de bonis in Zetzwill (ZUB 12 Nr. 3117 a)
1311 Dv: Litere de bonis in Zetzelwyl (ZUB 12 Nr. 3117 a)
1311: duas scopossas sitas in Cecwil reddentes (ZUB 12 Nr. 3117 a)
1361: item ze Setzwile 1 schuͦpos (Habsb Urb QSG 15.1 S. 569)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1295: ze Zezwile ein guͦt (QW II/3, 357s)
1173: predium Zeinhwile (SOUB I, 105)
[...] (weiterlesen)
1295: ze Zezwile ein guͦt (QW II/3, 357s)
1173: predium Zeinhwile (SOUB I, 105)
1236: Ezwile, Etzwilare1 (QW I/1, 175s)
12652: apud Ezzwile (Trouillat II, 152)
1266: Cezwile (BSUB I, 340)
1283: der hof Zetzwile (QW II/2, 306)
1297: Walterus de Zeztwile … apud Zezwil (BeromUB I, 266)
1306: in Cetzwille (QSG XV/1, 285)
1361: ze Setzwile (QSG XV/1, 569)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Zetzwil liegt im Wynental, eingebettet zwischen einer Moräne und der Homberg-Wandfluh. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Zetzwil liegt im Wynental, eingebettet zwischen einer Moräne und der Homberg-Wandfluh.Im Beleg a. 1173 Zeinhwile hat der Schreiber offensichtlich das inlautende -z- Im Beleg a. 1173 Zeinhwile hat der Schreiber offensichtlich das inlautende -z- vergessen. Die nämliche Form steht noch in einer zweiten Beromünster Urkunde a. 1223. In beiden Fällen lese ich Zezinhwile. Die (korrigierte) Form Ziezenhwile im liber crinitus bestätigt mich in dieser Lesart. Zudem heisst etwa auch die Ortschaft Etzwilen TG im ZUB 1 (Nr. 152 S. 65) Zezinwilare. Im 13. Jh. wurde das anlautende Z- vorübergehend als Präposition ze gefasst und deshalb weggelassen, was in einigen Fällen im Kontext neben der lat. Präp. apud nahelag. B. Boesch versteht das Z- als agglutinierte Präposition und stellt unseren ON zu den PN Azzo, Ezo u. ä.2 (Fm. I, 219; mit dem Vermerk «sehr häufig» zum PN Azzo). Eine ältere Urkunde nennt die Örtlichkeit *Sluchen: in dem Sluchen bi Zezwile. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Vidimierte Variante – 2 Kopie des 13./14. Jahrhunderts. [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 783 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 492 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 5.802 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004147 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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