Name | Etzgen [1][2] | ||||||||
Mundart | Ètzge [1], Àtzge [1] | ||||||||
Phonetik |
é᪷tſsgə, é᪸tſsgə [1]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
é᪸tsgə
(Wil (AG))
e᪸tſsgə
(Gansingen)
[...] (alles anzeigen)
é᪸tsgə
(Wil (AG))
e᪸tſsgə
(Gansingen)
é᪸tsgə
(Leibstadt)
e᪸dſsgə
(Kaisten)
(weniger anzeigen)
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ehemaliger Ortstyp | Gemeinde [3] | ||||||||
Gemeinde | Mettauertal [3] | ||||||||
Bezirk | Laufenburg [3] | ||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -ikon-Name. GF ahd. *Ezz-ing-hofun 'bei den Höfen der Sippe des Ezzo', mhd. *Ezz-inc-hoven, *Ezz-inchon, *Ezz-inkon, *Ezz-ikon, bzw. (extrem verkürzt) *Ezz-kon, bzw. (mit Schreibung von [...] (weiterlesen)Alemannischer -ikon-Name. GF ahd. *Ezz-ing-hofun 'bei den Höfen der Sippe des Ezzo', mhd. *Ezz-inc-hoven, *Ezz-inchon, *Ezz-inkon, *Ezz-ikon, bzw. (extrem verkürzt) *Ezz-kon, bzw. (mit Schreibung von -tz- oder -cz- für -z- < germ. -t-2) Etz-kon, *Ezz-chon, *Ezz-ken, Ecz-ken.PN Ezzo (Fm. I, 219 f.). X. Baumgartner spricht den PN Etzelin (urkdl. Ezzelin) an als «möglicherweise auch eine mit -s- und -līn-Suffix gebildete KF zum verkürzten PN-Stamm Athala- (Adalbolt, Adalbero u. ä.), zu ahd. adal mm. 'Adel, edles Geschlecht'.»3 (weniger anzeigen) [1] | ||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Der Name Etzgen ist aus dem althochdeutschen Personennamen Azzo/Ezzo (Förstemann I, 219s; cf. Zehnder 1991: 148) und der Ortsnamenendung -(i)kofen/-(i)kon gebildet. Als Grundform ist althochdeutsch *Deutung: Der Name Etzgen ist aus dem althochdeutschen Personennamen Azzo/Ezzo (Förstemann I, 219s; cf. Zehnder 1991: 148) und der Ortsnamenendung -(i)kofen/-(i)kon gebildet. Als Grundform ist althochdeutsch *Azz-ing-hovun «bei den Höfen der Sippe des Azzo/ Ezzo» anzunehmen. Die Endung -(i)kofen/-(i)kon, ursprünglich -ing-hoven «bei den Höfen der Leute des …», eine Erweiterung zum Suffix -ingen, bezeichnet meist sogenannte Ausbausiedlungen, die im 7./8. Jahrhundert entstanden sind. Namen, die mit der abgeschliffenen Kurzform -(i)kon, -(i)ken gebildet sind, finden sich vor allem in den Kantonen Aargau, Luzern und Zürich; die ursprünglicheren Langformen (-(i)kofen) sind für den Kanton Thurgau und die westliche Deutschschweiz (Bern, Solothurn) charakteristisch. ks (weniger anzeigen) [2] | |||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1425/48 Var Ed: Etzkon (Die Aargauer Gemeinden S. 262)
1425/48: Cuoni Leber von Eczken (Kopialbuch v. ca. 1448)
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1425-48: von Eczken, Etzkon (Kopialbuch ca. 1448)
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Kommentar | Die Gemeinde Etzgen, bei F. X. Bronner noch «Ezgen»4, liegt am Eingang des Mettauertales auf einer leicht ansteigenden Terrasse am Rhein. Der Etzgerbach heisst bei F. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Etzgen, bei F. X. Bronner noch «Ezgen»4, liegt am Eingang des Mettauertales auf einer leicht ansteigenden Terrasse am Rhein. Der Etzgerbach heisst bei F. X. Bronner «Mettauer Bach».5Im ON Etzgen haben wir den am weitesten nördlich und östlich feststellbaren in Schreib- und Sprechform extrem verkürzten -ikon-Namen unseres Kantonsgebietes vor uns. Zu den extrem verkürzten -ikon-Namen habe ich mich beim ON Eiken grundsätzlich geäussert. Nur sechs Kilometer östlich liegt der Weiler Etzwil (Bez. Zurzach), dessen BW denselben PN zeigt. Mangels älterer Belege für den Namen der Gemeinde Etzgen seien hier mindestens einige ältere Namenformen der nahegelegenen Weisersiedlung erwähnt: 1303-1308 ze Etzwille hat dπ (MB) Habsb Urb QSG 14 S. 77 1306 residens in Etzenwille (MB) Habsb Urb QSG 15.1 S. 284 1315 uinser h≥ue ze Ezwiler AGUrk 7 Brugg Nr. 3 1361 gelegen ze Etwile Habsb UrbQSG 15.1 S. 550f. Var vogtlπt ze Eswile 1361 des ersten ze Esswille Habsb Urb QSG 15.1 S. 565 um 1400 die kleingen gericht ze Etzwil (MB) Habsb Urb QSG 15.1 S. 592 Bei Ch. Tschopp ist mir eine bemerkenswerte Feststellung begegnet. Er hielt im Kapitel «Die Flur- und Ortsnamen» fest: «Man sagt auch Äredinge, was dem alten Aradingen entspricht und nicht Ehrendingen; Räckinge und nicht Rekingen; Ätzge und nicht Etzgen. Die schriftdeutsche Rechtschreibung lässt einen hier und auch sonst sehr oft die mundartliche Aussprache nicht vermuten, wo es doch möglich wäre, sie anzudeuten.»6 Im ersten Punkt (Ehrendingen) und bei der letzten Beobachtung (Rechtschreibung) darf ich meinem Vorgänger beipflichten, Mundartlautungen, wie er sie für die ON Etzgen und Rekingen zu hören glaubte, konnte ich jedoch in den betreffenden Orten nicht (bzw. nicht mehr) verifizieren. Es besteht für mich also auch kaum ein Grund, von einem vor dem Suffix -ing- in der Stammsilbe sekundär umgelauteten PN Azzo (Fm. I, 219) auszugehen, es sei denn, dass die Mundartform mit '-e̢̜-', wie sie mir aus der Nachbarschaft der Gemeinde Etzgen (s. u.) zugetragen wurde, authentisch ist. Dann könnte freilich auch Ch. Tschopps Beobachtung für die 1950er Jahre noch stimmen. Ältere Urkunden nennen (im heutigen Gemeindegebiet) eine villa Rotenburch. (weniger anzeigen) [1] | ||||||||
Koordinaten | 650601, 269067 [1] | ||||||||
Datensatz | 802004162 | ||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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