Name | Wölflinswil [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Wölfliswiil [2] | ||||||||||||
Phonetik |
wö᪷lfliswị̄́l [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
wö᪷̂lvli᪷swị̄́l
(Wittnau)
wị̄ɫ
(Densbüren)
[...] (alles anzeigen)
wö᪷̂lvli᪷swị̄́l
(Wittnau)
wị̄ɫ
(Densbüren)
wị̄ɫ
(Oberhof)
wị̄l
(Herznach)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Wil ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Martin Ad. Fricker, 62 Jahre alt, Geburtsort Oberhof |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Laufenburg [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer Nur-Wil-Name (d. h. ohne Bestimmungswort; s. ON-Artikel Niederwil und Oberwil). GF ahd. *wīlāri 'Hofsiedlung', mhd. Wīlere, Wīle, Wīl, bzw. (erweitert mit einem PN als [...] (weiterlesen)Alemannischer Nur-Wil-Name (d. h. ohne Bestimmungswort; s. ON-Artikel Niederwil und Oberwil). GF ahd. *wīlāri 'Hofsiedlung', mhd. Wīlere, Wīle, Wīl, bzw. (erweitert mit einem PN als BW im Sinne eines differenzierenden Zusatzes) *Wulf-īnes-wīlere, bzw. (mit synkopiertem -e- der starken Genetiv-Endung und mit in unbetonter Stellung vor der Spirans der Genetiv-Endung geschwundenem -n-) *Wulf-īs-wīlere, Wulf-īs-wīle, bzw. (mit zum PN mhd. Wolflīn umgedeutetem BW) *Wolf-līs-wīlere, Wolf-līs-wīlr, *Wolf-līs-wīle, bzw. (mit graphematisch erst spät markiertem Sekundärumlaut von -o- > -ö-) Wölf-lī(n)s-wīl.Der PN Wulfīn (Fm. I, 1644) stellt eine (mit dem ahd. Suffix -īn1 erweiterte) N-Bildung zum PN Wulf (Fm. I, 1643; wohl ein PN-Über-N zu ahd. wolf mhd. wulf, wolf stm. 'Wolf') dar, der auch (mit dem diminuierenden Suffix -(i)līn2) zum PN Wolfelīn (Fm. I, 1644) weitergebildet wurde. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Der ursprüngliche Name von Wölflinswil ist Wiler (> Wil). Wiler (< althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft») ist ein Lehnwort aus [...] (weiterlesen)Der ursprüngliche Name von Wölflinswil ist Wiler (> Wil). Wiler (< althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft») ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig»; → Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh aus dem Romanischen ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. Seit dem 14. Jahrhundert wird der Name durch den Zusatz Wulf-, Wolf- von den benachbarten Wil-Orten unterschieden. Laut Zehnder (1991: 478) handelt es sich dabei um eine Bildung mit dem althochdeutschen Personennamen Wulfin (Förstemann I, 1643); als Grundform des Ortsnamens wird *Wulfīneswīlari vorgeschlagen. Da die Formen vom Typus Wulviswile erst im 14. Jahrhundert auftretem, ist Zehnders Erklärung jedoch nicht völlig zutreffend. Es muss vielmehr von einer Bildung mit einem bereits zu Wulf-, Wulfis- gekürzten Personennamen ausgegangen werden. Im 15. Jahrhundert wird dieser Name anschliessend zu Wolflin-, Wölflin- umgedeutet, wobei zu überlegen wäre, ob diese Umbildung unter dem Einfluss eines entsprechenden Familiennamens hat stattfinden können. Wie die Belege vom Anfang des 15. Jahrhunderts zeigen, konnte in Dokumenten, bei denen eine Verwechslung ausgeschlossen war, einfaches Wil noch längere Zeit verwendet werden. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1226: in villa Wilere una scopoza (UBBL 1; II 1; II 2 Nr. 37)
1288 Eintr 1290: in Wile in domo Johannis hospitis (UBBS 2 Nr. 625)
[...] (weiterlesen)
1226: in villa Wilere una scopoza (UBBL 1; II 1; II 2 Nr. 37)
1288 Eintr 1290: in Wile in domo Johannis hospitis (UBBS 2 Nr. 625)
1302: im Banne von Wulviswile (AGUrk 3 Rheinfelden Nr. 20)
1302/04: ecclesia Wolfeswilr (Pf Verz Bistum BS S. 158)
1303-1308: ze Wulfiswille hat duͥ herschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 61)
15. Jh I: de bonis in Wile (Acta Pontif Helv I S. 30)
1497: Wernlin Schnider von Woͤlffliszwil (UBBL 1; II 1; II 2 2 Nr. 971)
1594: Küenberg, Wolfflißwyl, Kuttigen (AGUrk 9 Aarau Nr. 888)
1653: Wölflinsweyler (AGUrk 5 St M Rheinf Nr. 643)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1451-1500: ze Wulfliswil (Frick Jzb, 30)
1226: in villa Wilere (BLUB, 19)
[...] (weiterlesen)
1451-1500: ze Wulfliswil (Frick Jzb, 30)
1226: in villa Wilere (BLUB, 19)
12881: in Wile (BSUB II, 350)
1302: Wulviswile (AGUB III, 10)
1302-04: Wolfeswilr (Clouzot, 158)
1303-08: ze Wulfiswille (QSG XIV, 61)
1401-50: in Wile (Frick Jzb, 3)
1401-50: in Wyl (Frick Jzb, 19)
1441: Wolfenwilr (Clouzot, 194)
1441: Wolfliswilr (Clouzot, 213)
1497: Wernlin Schnider von Woͤlffliszwil (BLUB, 1105)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Wölflinswil liegt (als ursprüngliche Nur-Wil-Siedlung) im oberen Fricktal, eingebettet zwischen Höhen des Tafeljuras, und lediglich fünfzehn Kilometer südwestlich der Gemeinde Wil. Vermutlich legte [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Wölflinswil liegt (als ursprüngliche Nur-Wil-Siedlung) im oberen Fricktal, eingebettet zwischen Höhen des Tafeljuras, und lediglich fünfzehn Kilometer südwestlich der Gemeinde Wil. Vermutlich legte diese Tatsache im 14. Jh. die Verwendung eines differenzierenden Zusatzes nahe. Im Namenbild fällt jedoch auf, dass in einer Quelle, die von ihrer Bestimmung her eine Verwechslung der beiden Wil-Siedlungen ausschloss (Fricker Jahrzeitbuch), einfaches Wil noch längere Zeit vorkommen konnte, auch wenn andere Urkunden bereits die mit einem PN erweiterte Fügung verwendeten. Zu Wölflinswil gehörte vor Zeiten noch eine Siedlung ze N≥rinkon, deren Name noch heute im FlN im Örke(n) weiterlebt, womit der von den Herausgebern des Habsburger Urbars «abgegangene Ort, wohl bei Münchwilen, Kt. AG»3 lokalisiert ist. F. X. Bronner schrieb noch «Wölfliswil».4Das Gemeindewappen zeigt einen Wolf. Wölfe lebten im Fricktal bis etwa 1870. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 861 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 398 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 9.512 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004182 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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