Name | Zeihen [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Zääie [2] | ||||||||||||
Phonetik |
tsḗ᪸iə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
tſsâ̤yə
(Elfingen)
tſsâ̤yə
(Wittnau)
[...] (alles anzeigen)
tſsâ̤yə
(Elfingen)
tſsâ̤yə
(Wittnau)
dſsa̤yə
(Herznach)
dtsǣyə
(Densbüren)
tſsâ̤yə
(Frick)
tſsa̤yə
(Thalheim (AG))
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (er wohnt s') Zäie ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Raimund Hafner, 54 Jahre alt, Geburtsort Künten; mit Oberschülern |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Laufenburg [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. eigan, mhd. eigen stn. 'Eigentum, Besitztum, ererbtes Grundeigentum (im Ggs. zum lehen)'1, schwzdt. Eigen2 n. 'ganz eigener und darum auch erblicher [...] (weiterlesen)Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. eigan, mhd. eigen stn. 'Eigentum, Besitztum, ererbtes Grundeigentum (im Ggs. zum lehen)'1, schwzdt. Eigen2 n. 'ganz eigener und darum auch erblicher Grundbesitz, ein solches Grundstück' («daher nicht selten als Flurn.»).GF (im Dat. Sg. Loc.) *ze eigane 'im Eigengut', mhd. *ze Eigene, bzw. (mit Apokope der Flexionsendung) ze Eigen, bzw. (mit agglutinierter Präposition) Z-eigen, bzw. (mit Schwund von -g- in Hiatusstellung und Ersatzdehnung) Z-eien, bzw. (mit Graphem -y-, das der Länge gilt) Z-eyen, bzw. (später wieder mit Graphem -g- für den inlautend in Hiatus Stellung gesprochenen Gleitlaut -j-3) Zeigen. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Besprechung: undDeutung: Zeihen ist ein sekundärer alemannischer Siedlungsname. Er entspricht dem althochdeutschen Gattungswort eigan, mittelhochdeutsch eigen «Eigentum, Besitztum, ererbtes Grundeigentum». Als Grundform ist eine lokativische FormBesprechung: undDeutung: Zeihen ist ein sekundärer alemannischer Siedlungsname. Er entspricht dem althochdeutschen Gattungswort eigan, mittelhochdeutsch eigen «Eigentum, Besitztum, ererbtes Grundeigentum». Als Grundform ist eine lokativische Form im Dativ Singular *ze eigane «im Eigengut» anzunehmen (Zehnder 1991: 483s). Mit dieser im Erstbeleg noch fassbaren Form ist die Präposition ze, zu verbunden worden. Als Alternative zu dieser Deutung erwägt Zehnder (1991: 483) eine Bildung mit dem althochdeutschen Gattungswort auwia, ouwa, mittelhochdeutsch ouwe «Gelände am Wasser, Landstrich längs eines Baches oder Flusses, Insel, Halbinsel; sumpfiges, feuchtes Gelände» (Id. I, 5). Diese Form wird in grösseren Gebieten der Deutschschweiz zu Öi umgelautet und anschliessend zu Ei entrundet. Als Grundform müsste in diesem Fall althochdeutsch *ze auwiōn «bei den Auen» (> mittelhochdeutsch *ze Ouwen > *ze Öuwen > *ze Eigen) angesetzt werden. Diese umständliche Erklärung wird jedoch durch die historischen Belege nicht gestützt. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1303-1308: duͥ herschaft hat ze Eigen und oͧch ze Eigen (Habsb Urb QSG 14 S. 61)
1310: zu Evingen, zu Zeyen und zu Chesental (QW I 2 Nr. 563 S. 271 (Regest))
[...] (weiterlesen)
1303-1308: duͥ herschaft hat ze Eigen und oͧch ze Eigen (Habsb Urb QSG 14 S. 61)
1310: zu Evingen, zu Zeyen und zu Chesental (QW I 2 Nr. 563 S. 271 (Regest))
1337: des da ligent ze Zeigen ... und ze Fricke (Thommen I Nr. 402 S. 238)
1355: ein guͦt, lit ze Nidern Zeigen (AGUrk 2 Wildegg Nr. 8)
14. Jh II: de Superiori Zeyen (Anniv Liber I Par Frick S. 116)
15. Jh I: an Hans von Zeigen aker (Anniv Liber I Par Frick S. 81)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1303-08: duͥ herschaft hat ze Eigen und oͧch ze Eigen1 (QSG XIV, 61)
1310: zu Zeyen (QW I/2, 271)
[...] (weiterlesen)
1303-08: duͥ herschaft hat ze Eigen und oͧch ze Eigen1 (QSG XIV, 61)
1310: zu Zeyen (QW I/2, 271)
1351-1400: de Superiori Zeyen (Frick Jzb, 116)
1355: ze Nidern Zeigen (AGUB II, 6)
1401-50: von Zeigen (Frick Jzb, 81)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Zeihen, früher auch Zayen geschrieben4, liegt am Zeiherbach, was auch noch eine andere Deutung zulässt (s. unten). Leider fehlen ältere Belege aus der Zeit vor [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Zeihen, früher auch Zayen geschrieben4, liegt am Zeiherbach, was auch noch eine andere Deutung zulässt (s. unten). Leider fehlen ältere Belege aus der Zeit vor dem 14. Jh.Besondere Erwähnung verdient der erste angeführte Beleg aus dem Habsburger Urbar, der zweimal und unmittelbar nebeneinander eine (oder zwei?) Örtlichkeit(en) Eigen erwähnt. Die Herausgeber kommentieren in einer Fussnote: «Das eine Eigen ist wohl Ueken, in der Pf. Herznach, das andere wohl kaum, wie Pf. vermutet, das weitentfernte Etzgen am Rhein, was auch sprachlich nicht wohl angienge; vielleicht Eich, nordöstlich von Wegenstetten, oder Unter-Ueken, nördlich von Ueken? (Top. Atlas, Blatt 29). Es wäre auch möglich, dass Eigen für Zeigen = Zeihen, Dorf südlich von Hornussen, verschrieben wäre.»5 Ich bin überzeugt, dass wir (mindestens) in diesem (zweiten) Eigen eine alte Namenform des ON Zeihen, in der die Präposition ze noch nicht mit dem vorliegenden Appellativ verschmolzen ist, zu sehen haben. Nun stelle ich noch eine weitere Deutungsmöglichkeit zur Diskussion, die von einem topographisch-geographischen Benennungsmotiv auszugehen versucht: Alemannischer Au-Name. GF ahd.-mlat. *ze augion oder ahd. *ze auwiōn (im Dat. Pl.) 'bei den Auen', mhd. *ze Ouwen, bzw. (mit sekundärem Umlaut von ou- > öu- vor ursprünglich folgendem -i-) *ze Öuwen, bzw. (mit Entrundung von öu- > ei- und mit Entwicklung von -w- > -g-6) ze Ei-g-en, bzw. (mit agglutinierter Präposition ze) Z-ei-g-en. Das Appellativ ahd.-mlat. augia, ahd. ouwa, auwia (< germ. *agwjō-, einer jō-Ableitung zu germ. *ahwō [> ahd. aha stf. 'Wasser, Flut, Fluss']7), urverwandt mit lat. aqua, mhd. ouwe stf. 'Wasser, Strom; (seit frühmhd. Zeit:) von Wasser umflossene(s) Land, Insel oder Halbinsel; Land, Gelände am Wasser; Landstrich längs einem Bach oder Fuss; sumpfiges, feuchtes Gelände'8 steht in diesem ON für einmal in einer Pluralform, die offenbar eher dazu neigte, Umlaut zu zeigen.9 Die entrundete Umlautform einer Pluralbildung zu ahd. auwia auf ei- liegt auch im N Eien vor. Eien, bei F. X. Bronner noch Eyen10, bezeichnet einen Weiler (Eun, in Eiun, ze Eygen) an der Aare, zwischen Böttstein und Kleindöttingen. A. Bach weist verschiedene umgelautete und z. T. entrundete Au(en)-Namen für Süddeutschland und für die Schweiz nach.11 Gegen diese Deutung spricht allerdings die Tatsache, dass umgelautetes ou- in den Belegen graphematisch nicht deutlicher in Erscheinung tritt. Das südliche und etwas höher gelegene Ende unserer Siedlung heisst Ober Zeihen. Seit 1852 sind Ober- und Niederzeihen in der politischen Gemeinde Zeihen vereinigt. In den älteren Urkunden kann ich keine mit einem differenzierenden Zusatz versehene Namenform dieses Ortes ausmachen. Wenn ich allerdings vermute, dass im Beleg a. 1303-1308 bei mindestens einer ze Eigen-Nennung ein Adj. mhd. ober oder nider vom Schreiber vergessen wurde, so treffe ich damit zwei Fliegen auf einen Schlag. Zum ersten wird diese merkwürdige Formulierung ze Eigen und ¥ch ze Eigen verständlich; und zum zweiten wird klar, dass wir es an dieser Stelle im Habsburger Urbar tatsächlich mit alten Formen des ON Zeihen zu tun haben, die eben Ober- und Niederzeihen nennen. Die Hofsiedlung Iberg(höf), östlich von Ober Zeihen, wird im Habsburger Urbar ebenfalls erwähnt: zehende ze Yberg. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 QSG XIV, 61 vermutet in einer dieser Formen einen Beleg für Üken, in der anderen vielleicht Eich nordöstlich von Wegenstetten, Unter-Üken oder eine verschriebene Form für [...] (weiterlesen)1 QSG XIV, 61 vermutet in einer dieser Formen einen Beleg für Üken, in der anderen vielleicht Eich nordöstlich von Wegenstetten, Unter-Üken oder eine verschriebene Form für Zeigen = Zeihen. Laut Zehnder (1991: 484) bezieht sich mindestens eine der beiden Formen auf Zeihen. (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 781 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 414 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 6.875 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004183 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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