Name | Boniswil [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Bonischwiiu [2] | ||||||||||||
Phonetik |
bo᪷nišwī́u̯ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
bọnišwī᪷́l, bó᪷nišwī᪷l
[Kommentar]
(Seengen)
bo᪷ni᪷šwī́l
(Egliswil)
[...] (alles anzeigen)
bọnišwī᪷́l, bó᪷nišwī᪷l
[Kommentar]
(Seengen)
bo᪷ni᪷šwī́l
(Egliswil)
bó᪷ni᪷šwị̄u᪷
(Zetzwil)
bo᪷ni᪷šwī́l
(Birrwil)
bó᪷ni᪷šwīu᪷
(Teufenthal (AG))
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Bonischwil ( Faksimile | Gewährsperson ) Fr. Nussbaumer, 64 Jahre alt, Geburtsort Densbüren |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Lenzburg [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Ban-waltes-wīlāri 'Hofsiedlung des Banwalt', bzw. (mit abgeschwächtem zweitem PN-Glied) *Ban-oltes-wīlāri, mhd. (mit Verdumpfung von -a- vor -n-, wie [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Ban-waltes-wīlāri 'Hofsiedlung des Banwalt', bzw. (mit abgeschwächtem zweitem PN-Glied) *Ban-oltes-wīlāri, mhd. (mit Verdumpfung von -a- vor -n-, wie sie zuvor schon im zweiten PN-Glied vor -l- eingetreten war) *Bon-olts-wīlere, bzw. (mit Schwund oder Abschwächung des dentalen Verschlusslautes -t- im Rahmen einer Konsonantenerleichterung) Bon-ols-wīler, Bon-olds-wīle. Das erste Glied des PN *Banwalt/*Bonwalt (bei Fm. I, 327 f. Bonuald) ist wohl weder zu lat. bonus 'gut'1 noch zu an. bōn, ags. bēn 'Bitte, Forderung'2 zu stellen, noch weniger (mindestens in unserem Fall) als Resultat einer vereinfachten Koseform (roman. Bōno < *Bōdno < *Bōd-ino3) zu betrachten. In ihm verbirgt sich wahrscheinlich das Wort ahd. mhd. ban stm. 'Gebot unter Strafandrohung, Aufgebot zum Gerichtstag, Gerichtsbarkeit und deren Gebiet'. Zum PN-Stamm BANA (ahd. ban, nhd. Bann «dessen älteste bedeutung befehl gewesen sein muss»4) führt E. Förstemann die Namenform Bam-bold an, die aber nur in einer im 15. Jh. angefertigten Kopie einer Urkunde a. 966 belegt ist. Weiter sind belegt: Ban-hart (> FaN Bannert)5, Ban-wart (mhd. ban-wart 'Feldhüter' > FaN Bammert)6. Das andere PN-Glied gehört zweifelsfrei zu ahd. waltan 'herrschen, regieren'. Als zweites Kompositionsglied wurde -wald vielfach zu -ald, -old abgeschwächt; später bisweilen zu -hold umgedeutet.7(weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Boniswil ist aus einem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -wīlāri gebildet. Zehnder (1991: 97) geht von einer Bildung mit den hypothetischen Personennamen *Banwalt oderBisherige Deutungen: Boniswil ist aus einem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -wīlāri gebildet. Zehnder (1991: 97) geht von einer Bildung mit den hypothetischen Personennamen *Banwalt oder *Bonwalt aus und setzt eine althochdeutsche Grundform *Banwalteswīlāri «Hofsiedlung des Banwalt» an. Besprechung: undDeutung: Der Name Bonuald (mit den Varianten Bonoald und Bonald) ist mehrfach belegt (Förstemann I, 327). Boniswil «Hofsiedlung des Bonoald» geht also wahrscheinlich auf eine althochdeutsche Grundform *Bonoaldeswīlāri zurück. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1217-1222: de Bonolstwile 18 mod. tritici (Eins QW II 2 S. 48)
1275: Bonolswiler (Eins QW II 2 S. 535 (Regest))
[...] (weiterlesen)
1217-1222: de Bonolstwile 18 mod. tritici (Eins QW II 2 S. 48)
1275: Bonolswiler (Eins QW II 2 S. 535 (Regest))
1332 K 16. Jh: et Craolteswile, Bonoltzwile, Eggelinswile (Eins QW II 2 S. 376)
1361: item die vogty ze Bonoldswile (Habsb Urb QSG 15.1 S. 550)
1539: die stuͤr Sengen, Bonaschwil, Alaschwil (RQ AG II 1 Nr. 53 S. 251)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1217-22: de Bonolstwile (QW II/2, 48)
1275: Bonolswiler (QW I/1, 535)
[...] (weiterlesen)
1217-22: de Bonolstwile (QW II/2, 48)
1275: Bonolswiler (QW I/1, 535)
13321: Seligerus dedit … Bonoltzwile (QW II/3, 376)
1361: die vogty ze Bonoldswile (QSG XV/1, 550)
1539: die stuͤr Sengen, Bonaschwil (AGRQ II/1, 251)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Boniswil liegt auf einer etwas erhöhten Landstufe im aargauischen Seetal, unweit vom nördlichen (heutigen!) Ende des Hallwilersees. Zu ihr gehört im Süden der Weiler [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Boniswil liegt auf einer etwas erhöhten Landstufe im aargauischen Seetal, unweit vom nördlichen (heutigen!) Ende des Hallwilersees. Zu ihr gehört im Süden der Weiler Alliswil (ze Alaswile).Westlich und nördlich des Hallwilersees stellen wir eine Häufung von -wil-Siedlungen fest: Beinwil, Gontenschwil, *Amilgeswiler (a. 1261/64 Amilgeswiler, a. 1295 Amelgeswile), Zetzwil, Birrwil, Alliswil, Leutwil, Boniswil, Hallwil, Egliswil, Ammerswil, Hilfikon(!), *Werwil (a. 1258 Werwile) und Tennwil (a. 1189 Tennenwile, a. 1285 Tennewile, a. 1303-1308 Tenwile). Wie der Ostabhang des Lindenberges (man vergleiche die Bemerkungen im Kommentar zum ON der Gd. Beinwil, Bez. Muri), gehört auch diese Region zum zweiten Ausbauraum des späteren Frühmittelalters. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 579 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 448 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 2.788 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004192 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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