Name | Egliswil [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Èglischwiil [2] | ||||||||||||
Phonetik |
e᪷glišwị̄́l [2]
|
||||||||||||
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
egli᪷šwīl, egli᪷šwī́u᪷, egli᪷šwī́lər
Fremdbezeichnung:
égɫi᪷šwī᪷l
(Seengen)
égli᪷šwīu᪷
(Teufenthal (AG))
[...] (alles anzeigen)
égɫi᪷šwī᪷l
(Seengen)
égli᪷šwīu᪷
(Teufenthal (AG))
égli᪷šwị̄l
(Lenzburg)
(weniger anzeigen)
|
|||||||||||||
Fragebogenmaterial Georg Wenker 1./2. (z) Eglischwil ( Faksimile | Gewährsperson ) 1. Lehrer Jakob Hegnauer, 41 Jahre alt, Geburtsort Seengen; 2. Seminarist Alfred Häusermann, 18 Jahre alt, Geburtsort Egliswil |
|||||||||||||
Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Lenzburg [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Egi-rīches-wīlāri 'Hofsiedlung des Egirīch', mhd. *Egi-rīches-wīlere, bzw. (mit synkopiertem -e- der starken Genetiv-Endung) *Eg(i)-rīchs-wīle, bzw. (mit Schwund des aus urdt. [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Egi-rīches-wīlāri 'Hofsiedlung des Egirīch', mhd. *Egi-rīches-wīlere, bzw. (mit synkopiertem -e- der starken Genetiv-Endung) *Eg(i)-rīchs-wīle, bzw. (mit Schwund des aus urdt. -k- entwickelten Reibelautes im Sinne einer Konsonantenerleichterung) *Eg-rīs-wīle, bzw. (mit sekundärer Anlehnung an den PN *Egi-līn) *Egi-līns-wīle, bzw. (mit synkopiertem -i- und in unbetonter Stellung vor der Spirans der Genetiv-Endung geschwundenem -n-) Eg-līs-wīle, Eg-līs-wīl. Der PN Egirīch (Fm. I, 24; ahd. egi stf. 'Furcht, Schrecken' - ahd. rīh(h)i 'reich') ist auch in älteren St. Galler Urkunden belegt1 und in unserem Namenbild in mhd. Zeit durch den PN *Egilīn (eine umgelautete Form des PN Agilīn, Fm. I, 29) ersetzt worden. Diese Substitution wurde vermutlich durch den Schwund des -ch- (des zweiten PN-Gliedes -rīch) vor dem -s der starken Genetiv-Endung - von H. Löffler etwa bei allen oberschwäbischen Weilerorten mit diesem PN-Glied in unbetonter Stellung beobachtet2 - begünstigt.(weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Besprechung: undDeutung: Wie aus den ältesten Belegen hervorgeht, ist der Name Egliswil ursprünglich eine Bildung aus dem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen Agirīch/Egirīch, der in mittelalterlichen St. Galler DokumentenBesprechung: undDeutung: Wie aus den ältesten Belegen hervorgeht, ist der Name Egliswil ursprünglich eine Bildung aus dem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen Agirīch/Egirīch, der in mittelalterlichen St. Galler Dokumenten belegt ist (Förstemann I, 24; Zehnder 1991: 138), und der Ortsnamenendung -wīlāri. Egliswil (< *Egirīcheswīlāri) bedeutet also ursprünglich «Hofsiedlung des Egirīch». In mittelhochdeutscher Zeit ist der ursprüngliche Personenname indessen durch den lautlich ähnlichen Personennamen Agilīn/Egilīn (zum Stamm agil; Förstemann I, 28) ersetzt worden. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
|
Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
924 (Ed 893): de Egirichiswilare: Plidker 1 plenum (ZUB 1 Nr. 160)
924 (Ed 893) Var: de Egeriheswilare (ZUB 1 Nr. 160)
[...] (weiterlesen)
924 (Ed 893): de Egirichiswilare: Plidker 1 plenum (ZUB 1 Nr. 160)
924 (Ed 893) Var: de Egeriheswilare (ZUB 1 Nr. 160)
1217-1222: de Egliswile 11 mod. tritici (Eins QW II 2 S. 48)
1255 Or K 14. Jh: Ar. quondam de Egliswil (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 84)
um 1300: ville dicte Egernswile et Meisterschwand (Habsb Urb QSG 15.1 S. 200)
1332 K 16. Jh: dedit... Bonoltzwile, Eggelinswile (AGUrk 8 Bremgarten Nr. 180)
(weniger anzeigen) [2]
|
||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
9241: de Egirichiswilare (ZHUB I, 71)
950 [ca.]1: de Egeriheswilare (ZHUB I, 72)
[...] (weiterlesen)
9241: de Egirichiswilare (ZHUB I, 71)
950 [ca.]1: de Egeriheswilare (ZHUB I, 72)
1217-22: de Egliswile (QW II/2, 48)
12552: de Egliswil (BeromUB I, 143)
1300 [ca.]: ville dicte Egernswile (QSG XV/1, 200)
13323: dedit … Eggelinswile (QW II/3, 376)
1411: de curia seu bono sito in Eglischwile (AGUB VIII, 65)
(weniger anzeigen) [3]
|
|||||||||||||
Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Egliswil - bei F. X. Bronner noch «Eglischwyl»3 - liegt in einer sanften Mulde am Rande des Seetales, am Fuss von Rietenberg, Birch und [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Egliswil - bei F. X. Bronner noch «Eglischwyl»3 - liegt in einer sanften Mulde am Rande des Seetales, am Fuss von Rietenberg, Birch und Hätni. Im Norden grenzt die Gemeinde Ammerswil an, im Süden liegen Hallwil, Boniswil, Leutwil, Birrwil, Zetzwil, Gontenschwil und Beinwil.Die Herausgeber des ZUB sind sich nicht ganz im klaren über die Lokalisierung der Form a. 924 Egirichiswilare.4 Einen Weiler Egerswil in der ehemaligen Pfarrei Fahrwangen kann ich jedoch nicht mehr ausmachen. Beim Beleg Egernswile im Habsburger Urbar handelt es sich kaum, wie dort angenommen wird, um eine Verschreibung, sondern um eine abgeschliffene Namenform von Egerichiswilare. Sie bestärkt uns in der Annahme, dass im Beleg a. 924 tatsächlich eine alte Belegform des ON Egliswil vorliegt. Eine frühe urkundliche Erwähnung kennzeichnet den FlN Ekelried: de novali Ekolriet. Der FlN Hinter-Rubig deutet wohl auf die Burg eines kiburgischen Ministerialengeschlechts hin, von dem eine Ita von Rubegge genannt wird.5 Das Gemeindewappen: In Blau drei übereinander gekreuzte weisse Fische (Egli), begleitet von drei weissen fünfstrahligen Sternen. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Korrigierte Datierung (QW II/2, 246s); im ZHUB I, 71 auf 893 datiert. – 2 Kopie des 14. Jahrhunderts. – 3 Kopie des 16. Jahrhunderts. [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 665 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 412 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 6.288 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004195 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|