Name | Schafisheim [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Schoofisse [2] | ||||||||||||
Phonetik |
šṓ᪷fiſsə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
šó᪷vịſsə, šá᪷vi᪷sə, šṓ᪷vi᪷ſsə
(Lenzburg)
šó᪷vi᪷ſſsə, šṓ᪷vi᪷ſſsə
(Gränichen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Schŏfisse, z' Schafisse ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Franz Fischli, 32 Jahre alt, Geburtsort Näfels |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Lenzburg [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -husen-Name. GF (im Dat. PL Loc.) ahd. *(ze) scāf-hūsun 'bei den Schafställen', mhd. Schāf-hūsen, bzw. (mit eingetretener Kürzung im GW) Schāfhusen, bzw. (mit Abschwächung [...] (weiterlesen)Alemannischer -husen-Name. GF (im Dat. PL Loc.) ahd. *(ze) scāf-hūsun 'bei den Schafställen', mhd. Schāf-hūsen, bzw. (mit eingetretener Kürzung im GW) Schāfhusen, bzw. (mit Abschwächung von gekürztem -u- > -i- im zweiten Kompositionsglied und mit Gemination) Schāf-issen.Es liegt das Appellativ ahd. scāf-hūs, mhd. schāf-hūs stn. 'Schafstall' vor. Die Vokallänge des Tiernamens ahd. scāf mhd. schāf stn., mda. schōf1 'Schaf' ist in der Mundartform des ON bis heute erhalten geblieben. Zweites Kompositionsglied ist (und deshalb stelle ich den ON zu den -husen-N) das Appellativ ahd. mhd. hus, mda. hus2 'Haus, Gebäude', (im Plural:) 'Hof mit dazugehörenden Gebäulichkeiten'. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Der ursprüngliche Name von Schafisheim ist Schafhusen. Im Unterschied zu → Schaffhausen SH ist die Deutung dieses Namens nicht umstritten. Wie die Mundartlautung zeigt, handelt esDeutung: Der ursprüngliche Name von Schafisheim ist Schafhusen. Im Unterschied zu → Schaffhausen SH ist die Deutung dieses Namens nicht umstritten. Wie die Mundartlautung zeigt, handelt es sich um eine Bildung aus den althochdeutschen Gattungswörtern scāf, skāf «Schaf» (> mundartlich [ʃɔːf]) und hūs «Haus»; als ursprüngliche Grundform ist althochdeutsch *(ze) scāf-hūsun «bei den Schafställen» anzusetzen (Zehnder 1991: 372). Die Betonung auf der ersten Silbe des Namen verursachte eine Abschwächung des zweiten Elements, die seit dem 16. Jahrhundert belegt ist (Schafissen). Nachdem aus diesem Grund der ursprüngliche Name nicht mehr verständlich war, wurde er in der offiziellen Form an die zahlreichen -heim-Namen in der Deutschschweiz angeglichen. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
12. Jh I K 14. Jh: cum ... mansis in Schafhusen (AFMuri QSG 3 3 1 S. 95)
1261/74: Scafusa siliginis viridis mod. 119 (Habsb Urb QSG 15.1 S. 4)
[...] (weiterlesen)
12. Jh I K 14. Jh: cum ... mansis in Schafhusen (AFMuri QSG 3 3 1 S. 95)
1261/74: Scafusa siliginis viridis mod. 119 (Habsb Urb QSG 15.1 S. 4)
um 1300: item in villa Schafusen sunt redditus (Habsb Urb QSG 15.1 S. 207)
1306 Var: uxor Ottonis de Schafusa (Habsb Urb QSG 15.1 S. 285 f.)
1306: item Ote de Schafhusa (Habsb Urb QSG 15.1 S. 285 f.)
1594: Sur, Leinbach, Schafissen, Gränichen (AGUrk 9 Aarau Nr. 888)
1623: diß thwinngs Schaffißen (RQ AG II 1 Nr. 282 S. 640)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1101-501: mansis in Schafhusen (QSG III/3, 95)
1261-64: Scafusa (QSG XV/1, 4)
[...] (weiterlesen)
1101-501: mansis in Schafhusen (QSG III/3, 95)
1261-64: Scafusa (QSG XV/1, 4)
1300 [ca.]: in villa Schafusen (QSG XV/1, 207)
1306: Ote de Schafhusa … Rudolfus zer Kilchen de Schafusa (QSG XV/1, 285)
1594: Schafissen (AGUB IX, 337)
1623: inn diser gemeindt Schaffißen (AGRQ II/1, 640)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Schafisheim liegt am unteren Ausgang des Seetales in einer sehr schönen und fruchtbaren Ebene. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Schafisheim liegt am unteren Ausgang des Seetales in einer sehr schönen und fruchtbaren Ebene.Obwohl ältere und somit aussagekräftigere Belege fehlen, kann wohl nicht angenommen werden, Obwohl ältere und somit aussagekräftigere Belege fehlen, kann wohl nicht angenommen werden, dass das BW durch einen PN gebildet wird. Nach dem Id. ist ahd. mhd. sc(h)a̅f in ON und FlN sehr häufig.3 Im Namenbild fallen die Formen, die auf -a enden, auf. Wir müssen dieses -a eher als Abschwächungsprodukt von ahd. -u- in Endsilben4 verstehen denn als Reflex der entsprechenden ahd. Nom. Pl.-Formen. Wir können unseren ON neben die ON Schaffhausen SH und Schafhausen BE stellen. Bei den Deutungen dieser Namen wurde im BW etwa auch Schiff5, schwzdt. Scheff6 oder scaft 'Rohr, calamus'7 vermutet. Auch das schwzdt. Appellativ Schaff8 (ahd. scaf mhd. schaf 'Holzgefäss') bietet sich als BW an, doch weist die Mundartlautung unseres ON auf altes langes -a̅- hin. Bei F. X. Bronner begegnet uns noch die (unmotivierte) Schreibung mit -ff-: «Schaffisheim».9 Ein Schaf ziert denn auch das Gemeindewappen. Zur politischen Gemeinde gehört seit 1751 noch der Weiler Bettetal (urkdl. in Auswahl: von dem hofe ze bettendal), eine vorher selbständige Steckhofsiedlung. Der FlN Hueb scheint auf einen Hofnamen zurückzugehen, der in einer älteren Urkunde erscheint: item ze H¥ben uff dem hof. Unser ON Schafhusen wurde später (als das zweite Kompositionsglied nicht mehr verstanden wurde), vielleicht unter dem Einfluss des ON der in der Nähe gelegenen Gemeinde Veltheim, zu einem (durchsichtigeren) -heim-Namen umgedeutet. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 567 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 388 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 6.327 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004207 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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