Name | Staufen [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Staufe [2] | ||||||||||||
Phonetik |
štáu̯f̄ə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
štâ̤u᪷ffə, štá̤u᪷ffə, šta̤uffə
(Lenzburg)
štâ̤u᪷ffə
(Egliswil)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Stauffe {ä über dem a} ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Jakob Gloor, 39 Jahre alt, Geburtsort Seon |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Lenzburg [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. stouf, stouph stm., mhd. stouf stm.f., schwzdt. Stauf(f)2 m. 'Kelch, Becher ohne Fuss, kegelförmige Bodenerhebung, hochragender Fels'. GF (im Dat. Pl. [...] (weiterlesen)Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. stouf, stouph stm., mhd. stouf stm.f., schwzdt. Stauf(f)2 m. 'Kelch, Becher ohne Fuss, kegelförmige Bodenerhebung, hochragender Fels'. GF (im Dat. Pl. Loc.) ahd. *(ze) stoufun 'bei den kegelförmigen Bodenerhebungen', mhd. Stoufen, bzw. (mit Schreibung -oͧ-, -oͮ-, -uͦ- oder einfach -o- für mhd. -ou-3) Stoͧfen, Stoͮfen, Stuͦfen, bzw. (mit unmotivierter Doppelschreibung von -f-) Stouffen u. ä., bzw. (mit Schreibung von -ph- für mhd. -f- < germ. -p-) Stophen, bzw. (mit Palatalisierung von mhd. -ou-, sofern es sich nicht lediglich um eine graphematische Variante handelt) Steufen, bzw. (bisweilen mit dem Graphem -i- in der Flexionsendung zur Bezeichnung der Unbetontheit) Stoufin u. ä.(weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Staufen ist ursprünglich eine geographische Bezeichnung, die sekundär zum Siedlungsnamen geworden ist. Das althochdeutsche Gattungswort stouf, stouph, mittelhochdeutsch stouf, schweizerdeutsch Stauf(f) bedeutet «Kelch, BecherDeutung: Staufen ist ursprünglich eine geographische Bezeichnung, die sekundär zum Siedlungsnamen geworden ist. Das althochdeutsche Gattungswort stouf, stouph, mittelhochdeutsch stouf, schweizerdeutsch Stauf(f) bedeutet «Kelch, Becher ohne Fuss, kegelförmige Bodenerhebung, hochragender Fels» (Id. X, 1417s; Bruckner 1945: 151; Zinsli 1961: 209; Zehnder 1991: 407s). Als althochdeutsche Grundform ist *(ze) stoufun «bei den kegelförmigen Bodenerhebungen» anzusetzen. Der Name bezieht sich auf den markant kegelförmigen Staufberg, an dessen Fuss sich die Gemeinde befindet, und eventuell auf einige weitere Erhebungen in der näheren Umgebung (Zehnder 1991: 407s). ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
(a. 1047): Ougheim, Magaton, Stouffen (ARGOVIA 3 (1862/63) S. 284 Nekrologium von Münster)
1101: in pago Argoewe... in... locis ze Stoefen (ARGOVIA 3 (1862/63) S. 287)
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(a. 1047): Ougheim, Magaton, Stouffen (ARGOVIA 3 (1862/63) S. 284 Nekrologium von Münster)
1101: in pago Argoewe... in... locis ze Stoefen (ARGOVIA 3 (1862/63) S. 287)
1101: in pago Argouva:... in ... locis ... ze Stoͮfen (Allerh SH QSG 3 1 S.61)
1173 Or K 14. Jh: tres partes in ecclesia Stovfen (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1223 Or K 14. Jh ff.: Stovfin, Tvfendal, Chulnbare, Meisterswanc (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 20)
1223: Steufen, Tofendal, Meistersuanc (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 19)
1241-1242: H. plebano de Stovphin (UBSO 1 Nr. 414)
1244: dominus Hartemannus ..., plebanus in Stoufen (ZUB 2 Nr. 608)
1244 Or K: Petrus de Stoͧfin (ZUB 2 Nr. 612)
1252: et Ruͦdolfo ... et ... plebano de Stoͧfen (ZUB 2 Nr. 846)
1253: et Hartmannus de Stoͧphen (ZUB 2 Nr. 846)
um 1255: item in parrochia Stoͮphen (ZUB 2 Nr. 862)
1257: dominus Har. de Stouphen (ZUB 3 Nr. 1007)
1262: Ůl. de Stophen (ZUB 3 Nr. 1182)
1289 sp K: de Stophon et de ... parrochiales ecclesias (ZUB 12 Nr. 2060 b)
1300 Or K: Herman, chilchherre ze Stoͧffen (ZUB 7 Nr. 2534)
1303-1308: ze Stuͦpfen hat duͥ heirschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 158)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1101: in locis … ze Stoͮfen (QSG III/1, 61)
11731: in ęcclesia Stovfen (SOUB I, 104)
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1101: in locis … ze Stoͮfen (QSG III/1, 61)
11731: in ęcclesia Stovfen (SOUB I, 104)
1223: Steufen (BeromUB I, 90)
1241-42: H. plebano de Stovphin (SOUB I, 237)
1244: plebanus in Stoufen (ZHUB II, 116)
1244: Petrus de Stoͧfin (ZHUB II, 120)
1252: plebano de Stoͧfen (ZHUB II, 306)
1253: Hartmannus de Sthoͧphen (ZHUB II, 324)
1255 [ca.]: in parrochia Stoͮphen (BeromUB I, 146)
1273: Wern. de Stofe (FRB III, 35)
1300: chilchherre ze Stoͧffen (ZHUB VII, 125)
1303-08: ze Stuͦpfen (QSG XIV, 158)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeinde Staufen duckt sich an den Fuss des etwa hundert Meter hohen und markant kegelförmigen Staufbergs, der von F. X. Bronner als «hoher Hügel in freistehender Kegelgestalt»4 [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Staufen duckt sich an den Fuss des etwa hundert Meter hohen und markant kegelförmigen Staufbergs, der von F. X. Bronner als «hoher Hügel in freistehender Kegelgestalt»4 beschrieben wird. Falls wir, damit uns die auch urkundlich ausschliesslich bezeugte Pluralform unseres ON nicht irritiert, auf die Suche nach weiteren Staufen gehen wollen, so treffen wir nur noch auf zweitrangige Abbilder eines umgestürzten Bechers, auf den Lotten etwa (zwischen Schafisheim und Hunzenschwil) oder den Binzen unmittelbar südlich davon. Es sei denn, wir wollten noch den Lenzburger Schlossberg oder den benachbarten Gofi in die engere Wahl miteinbeziehen. Staufen ist auch noch die Bezeichnung einer Burg und eines Ministerialengeschlechts im Breisgau. Die urkundlichen Namenformen entsprechen denen des aargauischen ON: de Stoffen, de Stouffen, de Stouphen, Stophin, Stouphin, Stµphen. Man denke auch an den Berg- und Burgnamen Hohenstaufen, der ursprünglich einen 684 Meter hohen Inselberg der Schwäbischen Alp bezeichnete. Ältere Urkunden machen uns noch aufmerksam auf eine Örtlichkeit *Ülental (in Úluntal prope St¥phen). Auch das Gemeindewappen gibt sich nicht mit einem Becher zufrieden: In Rot drei gelbe Staufe. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 443 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 392 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 3.578 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004210 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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