Name | Aristau [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Arischtau [2] | ||||||||||||
Phonetik |
árištau̯ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
ā́rištâ̤u᪷
(Merenschwand)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Aristäu ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Ed. Staubli, 47 Jahre alt, Geburtsort Aristau |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Muri [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -au-Name. GF ahd. *Arnestes-ouwa 'wassernahes Land des Arnest', mhd. *Arnests-ouwe, bzw. (mit s-Schwund der starken Genetiv-Endung) Arnest-ouwe, bzw. (mit n-Schwund) Arest-ouwe, [...] (weiterlesen)Alemannischer -au-Name. GF ahd. *Arnestes-ouwa 'wassernahes Land des Arnest', mhd. *Arnests-ouwe, bzw. (mit s-Schwund der starken Genetiv-Endung) Arnest-ouwe, bzw. (mit n-Schwund) Arest-ouwe, bzw. (mit Schliessung von -e- > -i-) Arist-ouwe, bzw. (mit vereinfachter Schreibung von -o- statt -ou- vor -w-1) Arist-owe. BW ist der PN ahd. Arnest (Fm. I, 485).GW ist das Appellativ ahd. ouwa, auwia (< germ. *agwjō-, einer jō-Ableitung zu germ. *ahwō [> ahd. aha stf. 'Wasser, Flut, Fluss']2), urverwandt mit lat. aqua, mhd. ouwe stf. 'Wasser, Strom; (seit frühmhd. Zeit:) von Wasser umflossene(s) Land, Insel oder Halbinsel; Land, Gelände am Wasser; Landstrich längs einem Bach oder Fluss; sumpfiges, feuchtes Gelände'.3 Als Appellativ ist Au im Schweizerdeutschen nicht mehr lebendig, vorarlbergisch und tirolisch jedoch noch im Sinne von 'mit Gebüsch bewachsenes, meist als Weide dienendes Gelände an einem Bach oder Fluss', bzw. 'Wald am Bach, Feld am Bach' vorhanden.4 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Besprechung: undDeutung: Aus den ältesten Originalbelegen (1153, 1244) geht klar hervor, dass Aristau aus dem althochdeutschen Personennamen Arnest (Förstemann I, 485; cf. Zehnder 1991: 61) und demBesprechung: undDeutung: Aus den ältesten Originalbelegen (1153, 1244) geht klar hervor, dass Aristau aus dem althochdeutschen Personennamen Arnest (Förstemann I, 485; cf. Zehnder 1991: 61) und dem althochdeutschen Flurnamen ouwa, mittelhochdeutsch ouwe «Gelände am Wasser, Landstrich längs eines Baches oder Flusses, Insel, Halbinsel; sumpfiges, feuchtes Gelände» (cf. Id. I, 5s; Bandle 1954: 137; BENB I, 49; LUNB I, 77; Grossenbacher Künzler 1999: 291s; SONB I, 64) gebildet ist. Als althochdeutsche Grundform ist *Arnestesouwa «Au des Arnest» anzunehmen. Wie Zehnder zutreffend festhält, kann eine Bildung mit einem keltischen (?) Gattungswort arn «offenes kulturfähiges Land», die zuweilen vorgeschlagen wurde, nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden. Es ist nicht möglich, auf dieser Grundlage die frühesten Belege sinnvoll zu deuten. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
12. Jh I K Var 14. Jh: Arestoͮw etiam et Gerüt (AFMuri QSG 3 3 1 S. 73)
12. Jh I K 14. Jh: Nokerus de Arestouwe tradidit nobis (AFMuri QSG 3 3 1 S. 73)
[...] (weiterlesen)
12. Jh I K Var 14. Jh: Arestoͮw etiam et Gerüt (AFMuri QSG 3 3 1 S. 73)
12. Jh I K 14. Jh: Nokerus de Arestouwe tradidit nobis (AFMuri QSG 3 3 1 S. 73)
12. Jh I K 14. Jh: deinde ... Arestouw, Althüsern (AFMuri QSG 3 3 1 S. 28)
1153 Or K: Henrico de Arnestowo (ZUB 1 Nr. 301)
1244: possessiones, quas tunc in Arnestouw et (ZUB 2 Nr. 608)
1303-1308 Var: ze Arenstoͧwe (Habsb Urb QSG 14 S. 143)
1303-1308: ze Arnstoͧwe hat duͥ herschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 143)
1303-1308 Var Ed: ze Aristowe (Habsb Urb QSG 14 S. 143)
1361: item des ersten Arenstdng die hofstatt (Habsb Urb QSG 15.1 S. 533)
1481: Hensli Stökli von Aristoͧw (AGUrk 8 Bremgarten Nr. 511)
1584: Jonnen, Bieri, Arestouw (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 163)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1101-501: deinde … Arestouw, Althüsern (QSG III/3, 28)
1101-501: Nokerus de Arestouwe (QSG III/3, 73)
[...] (weiterlesen)
1101-501: deinde … Arestouw, Althüsern (QSG III/3, 28)
1101-501: Nokerus de Arestouwe (QSG III/3, 73)
1153: Henrico de Arnestowo (ZHUB I, 184)
1244: possessiones … in Arnestouwe (ZHUB II, 116)
1303-08: ze Arnstoͧwe hat duͥ herschaft (QSG XIV, 143)
14811584: Hensli Stökli von Aristoͧw Jonnen, Bieri, Arestouw (AGUB VIII, 169 AGUB XI, 112)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Aristau befindet sich «von fetten Wiesen umgeben, in einer merklichen Niederung gelegen, an der Strasse von Bremgarten nach Merischwand zwischen Althäusern und Birri.»5 Der Gemeindebann, von Sumpfland [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Aristau befindet sich «von fetten Wiesen umgeben, in einer merklichen Niederung gelegen, an der Strasse von Bremgarten nach Merischwand zwischen Althäusern und Birri.»5 Der Gemeindebann, von Sumpfland und etwelchen Bächen durchzogen, reicht bis zur Reuss.Obwohl vorgeschlagen wurde, den ON zu kelt. arn 'offenes kulturfähiges Land' zu stellen6, sehe ich einen PN als BW. Ein PN als BW in einem -au-Namen ist durchaus gebräuchlich. P. Oettli bemerkt dazu: «Auffallend häufig ist Au mit Personennamen verbunden: Bennau, Bernau, Bonau, Brittnau und Brütten, alt Brittinowa, Diepoldsau, Eglisau, Gossau (Gozzo), Gündisau, Hagnau, ... .»7 Neben Aristau sind in diesem Zusammenhang für unseren Kanton die ON Brittnau und Reitnau anzuführen. Seit 1816 umfasst die politische Gemeinde auch noch die Weilersiedlungen Althäusern (urkdl. in Auswahl: ze Althπsern) und Birri (Birchi, ze Birche, von Birch, Bieri). Ein Habsburgischer Pfandrodel nennt im Zusammenhang mit Birri (oder Birr im Eigenamt?) eine Owenmühle. Im Süden des Dorfes Birri findet sich noch heute der FIN Mülimatt. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 469 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 378 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 8.642 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004222 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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