Name | Bettwil [1][2][3] | ||||||||||
Mundart | Bèpmel [2] | ||||||||||
Phonetik |
bé᪷pməl [2]
|
||||||||||
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
bep̄u᪷
(Fahrwangen)
béppu᪷
(Birrwil)
[...] (alles anzeigen)
bep̄u᪷
(Fahrwangen)
béppu᪷
(Birrwil)
bépmu᪷
(Boswil)
béttu᪷
(Dietwil)
(weniger anzeigen)
|
|||||||||||
Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||
Bezirk | Muri [4] | ||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Petin-wīlāri 'Hofsiedlung des Peto', bzw. (mit auffällig frühem Schwund des -n der schwachen Genetiv-Endung vor dem anlautenden w- des [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Petin-wīlāri 'Hofsiedlung des Peto', bzw. (mit auffällig frühem Schwund des -n der schwachen Genetiv-Endung vor dem anlautenden w- des GW) Peti-wīlāre, mhd. (mit Abschwächung des -i- der genetivischen PN- Endung) *Pete-wīlere, bzw. (mit Lenisierung der Fortis p- im Anlaut und gänzlichem Schwund der Genetiv-Endung) Bet-wīle, Bet-wīl, bzw. (mit Doppelung von inlautendem -t-2) Bett-wīl(e).Der PN Peto, bei Förstemann nur in der nicht anlautverschärften Form Beto (Fm. I, 301) aufgeführt, kommt in älteren St. Galler Urkunden vor.3 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Bettwil ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Beto/Petto, der in zahlreichen Varianten belegt ist (Förstemann I, 226; cf. Zehnder 1991: 85), und der Ortsnamenendung -wīlāri.Deutung: Bettwil ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Beto/Petto, der in zahlreichen Varianten belegt ist (Förstemann I, 226; cf. Zehnder 1991: 85), und der Ortsnamenendung -wīlāri. Als Grundform ist *Petin-wilari «Hofsiedlung des Peto» anzunehmen. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||
Quellen
|
Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
924 (Ed 893) Var: de Pettewilare (ZUB 1 Nr. 160)
924 (Ed 893): de Petiwilare: Hiltiger (ZUB 1 Nr. 160)
[...] (weiterlesen)
924 (Ed 893) Var: de Pettewilare (ZUB 1 Nr. 160)
924 (Ed 893): de Petiwilare: Hiltiger (ZUB 1 Nr. 160)
12. Jh I K 14. Jh: in Betwile unum censarium (AFMuri QSG 3 3 1 S. 87)
1283: item Bettwile von Chiburg (Hünenb QW II 2 S. 305)
1361: item das dorff ze Betwil mit (Habsb Urb QSG 15.1 S. 533)
1561: Ein Ganntze Gmeind Zuo Bett Wil auf einer Gemeindescheibe (Die Aargauer Gemeinden S. 362 (mit Abbildung))
(weniger anzeigen) [2]
|
||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
9241: Petiwilare (ZHUB I, 71)
1101-502: In Betwile unum censarium (QSG III/3, 87)
[...] (weiterlesen)
9241: Petiwilare (ZHUB I, 71)
1101-502: In Betwile unum censarium (QSG III/3, 87)
1283: den zehenden ze Betwile (QW II/2, 304)
1361: das dorff ze Betwil (QSG XV/1, 533)
(weniger anzeigen) [3]
|
|||||||||||
Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Bettwil liegt auf einer Höhe von fast 700 Metern ü. M. auf der Terrasse des Lindenbergs, in eine sanfte Mulde eingebettet, aus der der Ernsbach entspringt. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Bettwil liegt auf einer Höhe von fast 700 Metern ü. M. auf der Terrasse des Lindenbergs, in eine sanfte Mulde eingebettet, aus der der Ernsbach entspringt. F. X. Bronner schreibt ohne Gemination «Betwyl»4. An weiteren -wil-Siedlungen in der Nachbarschaft sind Tennwil, Uezwil, Boswil und Buttwil anzuführen. Man hat verschiedentlich festgehalten, dass das -n der schwachen Genetiv-Endung seit dem 13. Jh. zum Schwinden neige.5 Gerade unser ON Bettwil (a. 924 Petiwilare) zeigt jedoch, dass wir mindestens für unser Gebiet damit rechnen müssen, dass sich dieser n- Schwund bei einzelnen ON schon bedeutend früher abzuzeichnen begann. Dass wir dieses -i- durchaus als Bestandteil der schwachen Genetiv-Endung nehmen dürfen und es nicht als Fugenvokal, der in der Folge einer eigentlichen Zusammensetzung (BW im Nom. + GW) entstanden wäre, verstehen müssen, hat H. Löffler am Beispiel einer ganzen Reihe von Belegen aus St. Galler Urkunden des 9. Jh. gezeigt.6 Zudem hat St. Sonderegger festgestellt, dass Beispiele für Stammkompositionen als Form der nicht- genetivischen Zusammensetzung mit einem PN in den germanischen Sprachen nicht sehr häufig sind.7Da ich bei der Deutung von einem genetivischen PN mit extrem frühem Schwund des -n der Genetiv-Endung ausgehe, halte ich auch für den ON Bettwil einen radikalen Abschleifungsprozess, wie ich ihn etwa beim ON Beinwil erkläre, für gegeben. Die Herausgeber des ZUB bemerken zur Belegform a. 924 Petiwilare, dass dieser ON auffallenderweise zum zweiten Mal vorkomme, obwohl in der Beschreibung der Zinsgüter doch ein Sprung nach Süden gemacht werde. Daran schliesst sich die Frage, ob wohl eine Verschreibung (Petiwilare statt Detiwilare8) vorliege, etwa für den ON des Weilers Dättwil9 bei Baden (urkdl. in Auswahl: a. 1261 Tetwiler, a. 1297 Têtewile). Urkundlich früh erscheint der FIN Luumatten (a. 1217-1222 de Lûna) ganz im Süden des Gemeindegebietes. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Korrigierte Datierung (QW II/2, 246s); im ZHUB I, 72 auf 893 datiert. – 2 Kopie des 14. Jahrhunderts. [3] | |||||||||||
Höchster Punkt | 758 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 633 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 4.249 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 802004227 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|