Name | Buttwil [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Buttel [2] | ||||||||||||
Phonetik |
bu᪷t̄əl [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
bụ̄́pmu᪷
(Fahrwangen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Butel (Butmel, Buttwil) ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer B. Ender, 25 Jahre alt, Geburtsort Niederwil |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Muri [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Putin-wīlāri 'Hofsiedlung des Puto' bzw. (mit auffällig frühem Schwund der schwachen Genetiv-Endung) *Put-wīlāri, mhd. *Put-wīlere, bzw. (mit Lenisierung der anlautenden Fortis [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Putin-wīlāri 'Hofsiedlung des Puto' bzw. (mit auffällig frühem Schwund der schwachen Genetiv-Endung) *Put-wīlāri, mhd. *Put-wīlere, bzw. (mit Lenisierung der anlautenden Fortis p-, sofern wir nicht bereits von einer GF ahd. *Butin-wīlāri auszugehen haben) *But-wīlere, But-wīle, bzw. (mit Gemination) Butt-wīle, Butt-wīl.Den PN Puto (Fm. I, 321) kennen auch die älteren St. Galler Urkunden, und zwar sowohl in der Form Buto1, als auch in unserer anlautverschärften Version.2 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Buttwil ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Buto/Puto, der in zahlreichen lautlichen Varianten belegt ist (Förstemann I, 321; Boesch 1952: 264; Helfenstein 1975: 44; Zehnder 1991:Deutung: Buttwil ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Buto/Puto, der in zahlreichen lautlichen Varianten belegt ist (Förstemann I, 321; Boesch 1952: 264; Helfenstein 1975: 44; Zehnder 1991: 124), und der Ortsnamenendung -wīlāri. Als althochdeutsche Grundform ist *Putin-wīlāri «Hofsiedlung des Puto» anzunehmen. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
12. Jh I K 14. Jh: deinde ... Buttwile, Geltwile (AFMuri QSG 3 3 1 S. 29)
12. Jh I K 14. Jh Randnotiz: Butwil (AFMuri QSG 3 3 1 S. 16)
[...] (weiterlesen)
12. Jh I K 14. Jh: deinde ... Buttwile, Geltwile (AFMuri QSG 3 3 1 S. 29)
12. Jh I K 14. Jh Randnotiz: Butwil (AFMuri QSG 3 3 1 S. 16)
12. Jh I K 14. Jh: vicus et Waliswile, Butwile (AFMuri QSG 3 3 1 S. 16)
1281: hat ze pfand ze Buttwil und Geltwil (Habsb Urb QSG 15.1 S. 110)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1101-501: Butwile (QSG III/3, 16)
1101-501: Buttwile (QSG III/3, 29)
[...] (weiterlesen)
1101-501: Butwile (QSG III/3, 16)
1101-501: Buttwile (QSG III/3, 29)
1281: ze Buttwil (QSG XV/1, 110)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Buttwil liegt in einer Reihe von -wil-Orten (Hilfikon, Waltenschwil, Uezwil, Bettwil, Geltwil, Beinwil, Benzenschwil) auf etwas mehr als 600 Metern ü. M. am Ostabhang des [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Buttwil liegt in einer Reihe von -wil-Orten (Hilfikon, Waltenschwil, Uezwil, Bettwil, Geltwil, Beinwil, Benzenschwil) auf etwas mehr als 600 Metern ü. M. am Ostabhang des Lindenberges.Mangels älterer Belege kann nicht endgültig entschieden werden, ob im ON Buttwil eine Fügung mit einem PN im Genetiv oder eine eigentliche Zusammensetzung vorliegt. Ich halte einen ganz frühen -n-Schwund, wie ich ihn auch im Namenbild des ON Bettwil (a. 924 Petiwilare) beobachte, für durchaus möglich. Dieser frühe Wegfall des Konsonanten der Genetiv-Endung -in ermöglichte dann einen maximalen Abschleifungsprozess des BW, der zur Folge hatte, dass das BW bereits im 12. Jh. nur noch einsilbig war. Da diese Komposition nicht mehr als eigentliche sytaktische Fügung (PN im Genetiv + ahd. Lehnappellativ mit der Bedeutung 'Hofsiedlung') empfunden wurde, ging der Nebenton, der dem GW bedeutungsmässig zukäme, im Hauptakzent des BW auf (*Pút- in-wī-la̅-ri > *Pút-i-wī-la̅-re > *Pút-wī-le-re > Pút-wīle). Diese bei einigen aargauischen -wil-Namen offenbar äusserst früh einsetzende Entwicklung führte in der Mundart zur Schrumpfung des GW -wil, das sich nur noch im Reduktionsvokal '-ə-' und der Liquida '-l', bisweilen noch zu '-u' vokalisiert, repräsentiert. Aus den aufgeführten Gründen neige ich dazu, bei allen aargauischen -wil-Namen mit heute einsilbigem BW und reduziertem GW eine Fügung mit einem genetivischen PN, dessen Endungs-n auffallend früh geschwunden ist, anzunehmen. Auch die Tatsache, dass wir bei unserem ON weder in den urkundlichen Belegen noch in der mundartlichen Namenform Anzeichen für eingetretenen sekundären Umlaut von -u- > -ü- feststellen können, spricht dafür, dass das umlautbewirkende -i- der schwachen Genetiv-Endung schon früh geschwunden sein könnte. Nur etwa sieben Kilometer entfernt finden wir die Gemeinde Büttikon, deren ON zum PN Poto (mit den Genetivformen Putin neben Botin) gebildet zu sein scheint. Vielleicht können wir die Genetivform Putin (althochdeutscher Wechsel -o-/-u- vor -i- der Folgesilbe) auch für *Putin-wīla̅ri beanspruchen, die dann auf den gleichen PN schliessen lässt, der auch (in umgelauteter Form) im ON Büttikon steckt. Butwil heisst auch ein Weiler der Gemeinde Inwil LU (im Habsb Urb ze Butwile). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 812 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 570 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 4.568 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004230 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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