Name | Mühlau [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Mülau [2] | ||||||||||||
Phonetik |
mǘlau̯ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
mǘ᪷lā̤u᪷
(Auw)
mǘ᪷ɫā̤u᪷
(Merenschwand)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Möhlau ( Faksimile | Gewährsperson ) Bened. Bucher, 45 Jahre alt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Muri [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -au-Name. GF (als «echte» Zusammensetzung1) ahd. *mulīn-ouwa 'wassernahes Land bei der Mühle', mhd. (mit sekundärem Umlaut von -u- > -ü- und mit beibehaltener Endung [...] (weiterlesen)Alemannischer -au-Name. GF (als «echte» Zusammensetzung1) ahd. *mulīn-ouwa 'wassernahes Land bei der Mühle', mhd. (mit sekundärem Umlaut von -u- > -ü- und mit beibehaltener Endung -īn im BW) *Mülīn-ouwe, bzw. (mit Synkope des ahd. -ī- in der Endsilbe des ersten Kompositionsgliedes) *Müln-ouwe, bzw. (mit vereinfachter Schreibung von -o- statt -ou- vor -w-2) Müln-owe, bzw. (mit graphematisch nicht bezeichnetem Umlaut) Muln-owe, bzw. mit Umlaut-Schreibvarianten -uͥ-, -ú-. BW ist das Appellativ ahd. mulīn, mhd. müle, alem. mülī stswf., schwzdt. Mülli3 f., Müli 'Mühle' (Lehnwort aus spätlat. molīnae im Pl.). Dieses Appellativ steht dem GW unflektiert und tontragend voran.GW ist das Appellativ ahd. ouwa, auwia (< germ. *agwjō-, einer jō-Ableitung zu germ. *ahwō [> ahd. aha stf. 'Wasser, Flut, Fluss']4, urverwandt mit lat. aqua, mhd. ouwe stf. 'Wasser, Strom; (seit frühmhd. Zeit:) von Wasser umflossene(s) Land, Insel oder Halbinsel; Land, Gelände am Wasser; Landstrich längs einem Bach oder Fluss; sumpfiges, feuchtes Gelände'.5 Als Appellativ ist Au im Schweizerdeutschen nicht mehr lebendig, vorarlbergisch und tirolisch jedoch noch im Sinne von 'mit Gebüsch bewachsenes, meist als Weide dienendes Gelände an einem Bach oder Fluss', bzw. 'Wald am Bach, Feld am Bach' vorhanden.6 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Mühlau ist ein sekundärer Ortsname. Er ist eine Bildung aus den althochdeutschen Gattungswörtern mulī(n) (> mittelhochdeutsch müle «Mühle»), einem Lehnwort aus lateinisch mŏlīna «Mühle», undDeutung: Mühlau ist ein sekundärer Ortsname. Er ist eine Bildung aus den althochdeutschen Gattungswörtern mulī(n) (> mittelhochdeutsch müle «Mühle»), einem Lehnwort aus lateinisch mŏlīna «Mühle», und ouwa, mittelhochdeutsch ouwe «Gelände am Wasser, Landstrich längs eines Baches oder Flusses, Insel, Halbinsel; sumpfiges, feuchtes Gelände» (cf. Id. I, 5s; Bandle 1954: 137; BENB I, 49; LUNB I, 77; Grossenbacher Künzler 1999: 291s; SONB I). Als Grundform ist althochdeutsch *mulīnouwa «wassernahes Land bei der Mühle» anzunehmen (Zehnder 1991: 283). ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1274 Or K: curiam dictam ze Mulnowe (ZUB 4 Nr. 1557)
1319 Or K 18. Jh: unser muͥli ze Muͥlnowe, der man sprichet Fruͥndes muͥli (ZUB 12 Nr. 3587 a)
[...] (weiterlesen)
1274 Or K: curiam dictam ze Mulnowe (ZUB 4 Nr. 1557)
1319 Or K 18. Jh: unser muͥli ze Muͥlnowe, der man sprichet Fruͥndes muͥli (ZUB 12 Nr. 3587 a)
1328: ze Benziswiler, ze Kestiberg, ze Múlnowa (ZUB 13 Nr. *4171)
1396: ze Hagnowe, ze Muͥllow (AGUrk 8 Bremgarten Nr. 101)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1274: curiam dictam ze Mulnowe (ZHUB IV, 267)
1319: unser muͥli ze Muͥlnowe (ZHUB XII, 228)
[...] (weiterlesen)
1274: curiam dictam ze Mulnowe (ZHUB IV, 267)
1319: unser muͥli ze Muͥlnowe (ZHUB XII, 228)
1328: ze Múlnowa (ZHUB XIII, 193)
1396: ze Muͥllow (AGUB VIII, 32)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeinde Mühlau, bei F. X. Bronner auch noch Müllau genannt7, liegt an der Reuss, am Fusse einer gegen den Fluss vorrückenden Landstaffel des Lindenbergs. Etwas [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Mühlau, bei F. X. Bronner auch noch Müllau genannt7, liegt an der Reuss, am Fusse einer gegen den Fluss vorrückenden Landstaffel des Lindenbergs. Etwas unterhalb Mühlau, auf der Höhe des Weilers Schoren, verkehrte vor Zeiten eine wichtige Fähre, an die der FlN im Altfahr (ad Fare) erinnert. Da die Siedlung Mühlau sich nur etwas mehr als zwei Kilometer nordöstlich der Gemeinde Auw befindet, lag es nahe, diese Au mit einem differenzierenden Zusatz zu versehen. Zu welchem Zeitpunkt dies geschah, muss mangels älterer Belege offen bleiben.In der Urkunde a. 1319 wird übrigens der Verkauf einer Mühle (Frπndes mπli) zu Mühlau festgehalten. Das Gemeindewappen zeigt ein halbes Mühlrad. Zur Gemeinde gehören noch die Weiler Kestenberg (bzw. Chestenberg; ze Kestiberg) und Krähenbühl (bzw. Chrejenbüel; ze Kriembule). Die Mühle begegnet uns in drei aargauischen Gemeindenamen: Mühlau, Mühletal und Mülligen. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 476 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 385 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 5.522 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004235 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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