Name | Aarburg [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Arbig [2] | ||||||||||||
Phonetik |
árbịg [2]
|
||||||||||||
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
ārbrg, ā́rbigər
Fremdbezeichnung:
ā́rbərg
(Brittnau)
ā́rbrg
(Zofingen)
[...] (alles anzeigen)
ā́rbərg
(Brittnau)
ā́rbrg
(Zofingen)
ā́rbərg
(Safenwil)
ā́rbərg
[Kommentar]
(Riken)
(weniger anzeigen)
|
|||||||||||||
Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Ārbèrg Ā = lang, geschlossen ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrerin Martha Niggli, 44 Jahre alt, Geburtsort Aarburg |
|||||||||||||
Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Zofingen [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -burg-Name. GF (als «echte» Zusammensetzung1) ahd. *Ara-burc 'Burg an der Aare', spätahd. (mit Abschwächung des Endsilben-a des BW) Are-burc, mhd. (mit Apokope des [...] (weiterlesen)Alemannischer -burg-Name. GF (als «echte» Zusammensetzung1) ahd. *Ara-burc 'Burg an der Aare', spätahd. (mit Abschwächung des Endsilben-a des BW) Are-burc, mhd. (mit Apokope des Endsilben-e des BW) Ar-burc, bzw. (mit seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. wieder abklingender Auslautverhärtung im GW) Ar-burg. BW ist ein Flussname aus dem Bereich der alteuropäischen Hydronymie mit der GF *Arura2, latinisiert (d. h. in lat. Überlieferung) Araris, in alemannischer Lautgestalt verkürzt Ara, mda. 'ā́rǝ',, dem eine Wurzel idg. *er/*or3 'in Bewegung setzen, erregen' zugrunde liegt. Dieser Flussname steht dem GW unflektiert und tontragend voran. GW ist das Appellativ ahd. burg, bur(u)c, mhd. burc stf. 'Burg, Stadt (als befestigter Ort)' < idg. *bhṛgh- '(als Fluchtburg) befestigte Höhe'. Burg steht im Ablautverhältnis zu Berg und bezeichnete schon im Germanischen jeden befestigten Platz, insbesondere eine Stadtanlage. Die Verwendung des Appellativs Burg beschränkte sich seit dem 11./12. Jh. immer mehr auf die Bezeichnung eines wehrhaften Rittersitzes, der in der Folge häufig aus dem Dorf auf eine Anhöhe verlegt wurde. Oft entstanden in unmittelbarer Nähe der Burg, womöglich gerade am Fluss des Burgfelsens, gleichnamige befestigte Siedlungen.4(weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Aarburg «Burg an der Aare» ist eine Bildung aus dem Flussnamen Aare und dem althochdeutschen Gattungswort burg, mittelhochdeutsch burc «Burg». Als Grundform wird von ZehnderDeutung: Aarburg «Burg an der Aare» ist eine Bildung aus dem Flussnamen Aare und dem althochdeutschen Gattungswort burg, mittelhochdeutsch burc «Burg». Als Grundform wird von Zehnder (1991: 56) althochdeutsch *Araburc angesetzt. Das Städtchen Aarburg liegt an verkehrstechnisch günstiger Lage an der alten Strasse von Basel über Olten nach Luzern. Schon früh beherrschte hier eine Burg den Übergang über die Aare. Der Flussname Aare (in den ältesten Belegen Arula, Arola und Araris; Greule 1973: 110; Grossenbacher Künzler 1999: 56) beruht auf einer in Gewässernamen häufigen indoeuropäischen Wurzel *er/*or «in Bewegung setzen, fliessen». Die Form scheint einem alteuropäischen Dialekt zu entstammen, der schon vor der Ausbreitung des Keltischen von einer nicht mehr näher definierbaren indoeuropäischen Bevölkerungsgruppe gesprochen wurde. Wie bei → Aarau AG beruht der Adler im Gemeindewappen auf einer volksetymologischen Anlehnung des Namens an deutsch Aar, althochdeutsch aro «Adler» (cf. Zehnder 1991: 56). gs/ks (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
|
Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1123 K K 15. Jh: Adelbero comes de Areburc et frater eius (UBSO 1 Nr. 33 (Regest))
1183: Ůlricus de Arburch (UBSO 1 Nr. 228 (Zeugenreihe))
[...] (weiterlesen)
1123 K K 15. Jh: Adelbero comes de Areburc et frater eius (UBSO 1 Nr. 33 (Regest))
1183: Ůlricus de Arburch (UBSO 1 Nr. 228 (Zeugenreihe))
1201 Or K: Heinricus de Arburc (UBSO 1 Nr. 249)
1260 Or K 14. Jh: nobilis vir Vlricus de Arburg (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 97)
1261 Siegel: D.' ARBVRC CANONICI (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 104)
1261 Var: ein guͦt, ist lein von Arbur und giltet (Rinach QW II 3 S. 358)
1261: actum in castro Arburk (UBBL 1; II 1; II 2 Nr. 92)
(weniger anzeigen) [2]
|
||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1183: Uͦlricus de Arburch (SOUB I, 125)
1201: Heinricus de Arburc (SOUB I, 141)
[...] (weiterlesen)
1183: Uͦlricus de Arburch (SOUB I, 125)
1201: Heinricus de Arburc (SOUB I, 141)
1224: Adelheidis de Aarburg (FRB II, 51)
1238: Cuͦno von Aarburc (FRB II, 182)
1261: actum in castro Arburk (BLUB, 61)
1322: gegeben ze Arburg (FRB V, 310)
(weniger anzeigen) [3]
|
|||||||||||||
Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Aare bildet den Hauptzufluss des Rheins in der Schweiz. Sie hat ihren Anfang bei den beiden Aare-Gletschern und vereinigt sich beim Ort Koblenz gegenüber [...] (weiterlesen)Die Aare bildet den Hauptzufluss des Rheins in der Schweiz. Sie hat ihren Anfang bei den beiden Aare-Gletschern und vereinigt sich beim Ort Koblenz gegenüber Waldshut BRD mit dem Rhein.Etliche Namen leiten sich vom Flussnamen ab: Aargau als alter (weil eben von einem Flussnamen abgeleiteter) Landschaftsname (urkdl. in Auswahl: in alio pagello Aragougense, in Aragaugia, in pago Arageuve, in pago Aragouue, in pago Argowe, per Argoviam, in Erg≥w), Aarau AG als Siedlungsname, ebenso unser Aarburg AG, Aarberg BE (auf einer Insel in der Alten Aar, Arolae mons, apud Arberch) und Aarwangen BE (am rechten Aareufer; ze Arwangen). Zudem steht gegenüber der Mündung der Aare in den Rhein der Aarberg (auf badischer Seite; in ... Araberge). Das Städtchen Aarburg liegt bei einem Felssporn, der von Osten her zur Aare vorspringt und dem Fluss nur einen schmalen Durchgang lässt, dort, wo auch die alte Strasse von Basel über Olten und Zofingen nach Luzern und über den Gotthard nach Mailand durchführt. Wie beim -burg- Namen Lenzburg zeigt sich der Flussname im BW von Aarburg. Schon früh beherrschte an dieser verkehrstechnisch äusserst günstigen Lage eine Burg den Übergang über die Aare, die im Besitz der Grafen von Froburg war.5 Von Aarburg nannte sich auch ein Geschlecht von Freien, dessen Inhaber im einzelnen häufig mit denen von Aarberg BE verwechselt worden sind.6 Nach dem Bauernkrieg des Jahres 1653 beschlossen die Berner, «um in unruhigen Zeiten den gefährlichen Verkehr des Landvolkes im untern Aargau mit dem im obern hemmen oder regeln zu können»7, diese einfache Burganlage zur trutzigen Festung auszubauen. Am südlichen Abhang des erwähnten Felssporns findet sich der Flurname Steinbillen (Steinbühel). Volksetymologische Namendeutung liess, wie auch beim Wappen der Gemeinde Aarau, einen Adler (Aar) ins Gemeindewappen fliegen. Immerhin hat auch J. U Hubschmied den Flussnamen Aare (< *Arura) mit kelt. *euros 'Adler' in Verbindung gebracht.8 Man vergleiche die Bemerkungen zum ON Aarau. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Der vermeintliche Erstbeleg 1124 Adelbero comes de Areburg ist eine spätere Fälschung (SOUB I, 32) und zudem als Froburc zu lesen (Zehnder 1991: 56). [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 636 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 389 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 4.413 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004271 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|