Name | Reitnau [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Rèitnou [2] | ||||||||||||
Phonetik |
ré᪷itno᪷u̯ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
réitno᪷u᪷, réi᪷tno᪷u̯uər
Fremdbezeichnung:
rêi᪷tno᪷u
(Kirchleerau)
rḗytnō᪸u̯
(Triengen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Rèitnòu ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer M. Häusler, 40 Jahre alt, Geburtsort Hendschiken; mit einem in der Gemeinde aufgewachsenen Kollegen, 63 Jahre alt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Zofingen [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -au-Name. GF ahd. Reitin-ouwa 'wassernahes Land des Reito', mhd. *Reiten-ouwe, bzw. (mit vereinfachter Schreibung von -o- statt -ou- vor w-1) Reiten-owe, [...] (weiterlesen)Alemannischer -au-Name. GF ahd. Reitin-ouwa 'wassernahes Land des Reito', mhd. *Reiten-ouwe, bzw. (mit vereinfachter Schreibung von -o- statt -ou- vor w-1) Reiten-owe, bzw. (mit Schreibung von -e- für -ei- vor Dental oder -ai- für -ei-2) Reten-owe, Raiten-ouwe, bzw. (mit synkopiertem -e- der schwachen Genetiv-Endung und mit Apokope des Endsilben-e des GW) Reitn-ow. BW ist der PN ahd. Reito (Fm. I, 876). GW ist das Appellativ ahd. ouwa, auwia (< germ. *agwjō-, einer jō-Ableitung zu germ. *ahwō [> ahd. aha stf. 'Wasser, Flut, Fluss']3), urverwandt mit lat. aqua, mhd. ouwe stf. 'Wasser, Strom; (seit frühmhd. Zeit:) von Wasser umflossene(s) Land, Insel oder Halbinsel; Land, Gelände am Wasser; Landstrich längs einem Bach oder Fluss; sumpfiges, feuchtes Gelände'.4 Als Appellativ ist Au im Schweizerdeutschen nicht mehr lebendig, vorarlbergisch und tirolisch jedoch noch im Sinne von 'mit Gebüsch bewachsenes, meist als Weide dienendes Gelände an einem Bach oder Fluss ', bzw. 'Wald am Bach, Feld am Bach' vorhanden.5 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Reitnau ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Reito (zum Stamm hraid, cf. Förstemann I, 876; Zehnder 1991: 344s) und dem althochdeutschen Gattungswort ouwa, mittelhochdeutschDeutung: Reitnau ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Reito (zum Stamm hraid, cf. Förstemann I, 876; Zehnder 1991: 344s) und dem althochdeutschen Gattungswort ouwa, mittelhochdeutsch ouwe «Gelände am Wasser, Landstrich längs eines Baches oder Flusses, Insel, Halbinsel»; sumpfiges, feuchtes Gelände» (cf. Id. I, 5s; Bandle 1954: 137; BENB I, 49; LUNB I, 77; Grossenbacher Künzler 1999: 291s; SONB I). Wie der Erstbeleg sehr schön zeigt, ist als althochdeutsche Grundform Reitinouwa «Au des Reito» anzunehmen. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1045 K 16. Jh Ues: ecclesias Chnonouua, Vuila, Reitinouua cum (UBSGSüd 1 Nr. 124)
1045 Var Ed K: Reitinowa (UBSGSüd 1 Nr. 124)
[...] (weiterlesen)
1045 K 16. Jh Ues: ecclesias Chnonouua, Vuila, Reitinouua cum (UBSGSüd 1 Nr. 124)
1045 Var Ed K: Reitinowa (UBSGSüd 1 Nr. 124)
1045 Var Ues: Reitnow (UBSGSüd 1 Nr. 124)
1173 Or K 14. Jh: predium jn Reitenowe, predium jn Weinhwile (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 203)
1178 K 16. Jh Ues: ecclesiam de Reitinouuo cum omni iure (UBSGSüd 1 Nr. 192)
vor 1184 Or K18. Jh: filia illius de Reitenoͧwo (URZürich Nr. 20)
1245: Werinherus Meger de Retenowa (FRB 2 Nr. 243)
1246: Wer. villico dicto de Reitinowe (FRB 2 Nr. 255)
1249: Wer. et Ch. filius suus de Retnowa (FRB 2 Nr. 284)
1275 K 14. Jh: in decanatu Raitenowe: plebanus in Endenvelt (URZürich Nr. 61)
1275: in decanatu Raitenoͮ in redditibus (UBSO 2 Nr. 352)
1281: die stüre ze Reitnow, ze Mucheim (Habsb Urb QSG 15.1 S. 103)
1286: Chuonradus de Reitnowa (AGUrk 10 StiA Zofingen Nr. 20)
1288: Cvͦnradus de Rethenowa et Heinricus villicus (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 195)
1296: Wernherus de Reitenowa (ARGOVIA 11 Nr. 18 S. 16 f.)
1303-1308: ze Reitnowe richtet duͥ heirschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 160)
1361: Johans von Reitnow (Habsb Urb QSG 15.1 S. 570 f.)
um 1390: item Reitnow 3 guldin (Habsb Urb QSG 15.1 S. 737)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
10451: ecclesias Chnonouua, … Reitinouua (SGUBsüd I, 124)
1173: predium in Reitenowe (SOUB I, 104)
[...] (weiterlesen)
10451: ecclesias Chnonouua, … Reitinouua (SGUBsüd I, 124)
1173: predium in Reitenowe (SOUB I, 104)
1184 [vor]: filia illius de Reitenoͧwo (ZHUr, 18)
1246: Wer. villico dicto de Reitinowe (FRB II, 275)
1275: in decanatu Raitenoͮ (SOUB II, 226)
1281: die stüre ze Reitnow (QSG XV/I, 104)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeinde Reitnau schmiegt sich an die rechte Talseite des oberen aargauischen Suhrentals, unweit von Kirchleerau, Mooslerau und Kulmerau LU. Die ganze Talebene war früher sehr [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Reitnau schmiegt sich an die rechte Talseite des oberen aargauischen Suhrentals, unweit von Kirchleerau, Mooslerau und Kulmerau LU. Die ganze Talebene war früher sehr sumpfig. Davon zeugen viele FlN in der Umgebung von Reitnau: Surenmoos, Rieden, Moos, Feldlimoos u. w.Infolge volksetymologischer Namendeutung zeigt das Gemeindewappen einen Reiher. Oder ist dieser Wasservogel als Hinweis auf die früheren Schilf- und Riedgraswildnisse zu verstehen? Die Reitnau-Belege sind wegen des baden-württembergischen Reitnau (im N von Lindau am Bodensee; urkdl. in Auswahl: de Reitinauua, Reitinowe) nicht in jedem Fall eindeutig zu lokalisieren. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 686 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 471 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 8.018 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004281 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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