Name | Wiliberg [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Wilibärg [2] | ||||||||||||
Phonetik |
wí᪷libe᪸rg [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
wị̄́libē᪸rg, wị́libē᪸rg
(Reitnau)
wị́li᪷bē᪸rg
(Kirchleerau)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (ùfe̊m) Wìlìbä̀ä̀rg ( Faksimile | Gewährsperson ) andere Gewährsleute, 30 und 65 Jahre alt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Zofingen [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -berg-Name. GF ahd. *Wilin-bërg 'Berg(siedlung) des Wilo', mhd. *Wilen-bërc, bzw. (mit Schwund des -n der schwachen Genetiv-Endung vor dem anlautenden b- des GW [...] (weiterlesen)Alemannischer -berg-Name. GF ahd. *Wilin-bërg 'Berg(siedlung) des Wilo', mhd. *Wilen-bërc, bzw. (mit Schwund des -n der schwachen Genetiv-Endung vor dem anlautenden b- des GW und mit Schreibung von -ch für mhd. -g- < germ. -g- im Auslaut des GW1) Wile-bërch, bzw. (mit Graphem -i- zur Bezeichnung der Unbetontheit in der Endsilbe des ersten Kompositionsgliedes2) Wili-bërc.BW ist der PN ahd. Wilo (Fm. 1,1592) zum Stamm von ahd. willo swm. 'Wille, Wunsch, Eifer'. GW ist das Appellativ ahd. bërg, mhd. bërc, Gen. -ges stm. 'Berg'. ON vom Typus PN im Genetiv + -berg benennen gerne eine Einzelsiedlung an oder auf einem Berg und lassen nicht generell auf Besitz des Berges durch die im BW genannte Person schliessen.3 ON-Fügungen mit dem GW -berg weisen anstelle eines PN (wie in unserem Fall) oder FaN im BW häufig ein Appellativ oder ein Adjektiv auf.4 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Grüninger (1955: 43) erklärt Wiliberg als Bildung aus althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) und -berg. Eine solcheBisherige Deutungen: Grüninger (1955: 43) erklärt Wiliberg als Bildung aus althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) und -berg. Eine solche Namengebung entspricht keinem bekannten Bildungsprinzip, wird vom Erstbeleg nicht gestützt und ist deshalb abzulehnen. Deutung: Der Name Wiliberg ist sehr wahrscheinlich eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Wilo (Förstemann I, 1592; Zehnder 1991: 466) und dem Gattungswort -berg (< alt- und mittelhochdeutsch bërc «Erhebung, Anhöhe, Berg», auch in der Bedeutung «Bergweide»). Als ursprüngliche Grundform ist *Wilin-bërg «Berg(siedlung), Bergweide des Wilo» anzunehmen (cf. auch → Wildberg ZH). Da die Belege erst im 13. Jahrhundert einsetzen, ist eine völlig sichere Identifizierung des Personennamens jedoch nicht möglich. Die Form Weylybärg von 1781 beruht auf einem Versuch, die mundartliche Form Wili- in die Schriftsprache umzusetzen. Die modernen Formen vom Typus Wiliberg mit -i- in der Mittelsilbe könnten durch den Personennamen Willi/Willy beeinflusst sein. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert wurde Wiliberg auch Bonhausen («bei den Häusern des Bono») genannt. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1251: in bonis Monasterii de Monte angelorum apud Wileberch sitis (Engelb Gfr 51 Nr. 88 S. 59)
1539: Mosslerouw, Bonhusen, Atterwil, Wittwil, Bottenwil (RQ AG II 1 S. 521)
[...] (weiterlesen)
1251: in bonis Monasterii de Monte angelorum apud Wileberch sitis (Engelb Gfr 51 Nr. 88 S. 59)
1539: Mosslerouw, Bonhusen, Atterwil, Wittwil, Bottenwil (RQ AG II 1 S. 521)
1781: ein wohner dess Stäckshooff Bonhausen oder Weylybärg genambt (RQ AG II 1 S. 530)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1251: apud Wileberch sitis (Gfr 51, 59)
1539: Bonhusen (AGRQ II/1, 521)
[...] (weiterlesen)
1251: apud Wileberch sitis (Gfr 51, 59)
1539: Bonhusen (AGRQ II/1, 521)
1781: Bonhausen oder Weylybärg genambt (AGRQ II/1, 530)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeinde Wiliberg, bei F. X. Bronner noch Wyliberg geschrieben5, liegt auf der rechten Seite des schmalen oberen Ürkentales. Der Höhenunterschied vom tiefsten (520 m ü. M.) [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Wiliberg, bei F. X. Bronner noch Wyliberg geschrieben5, liegt auf der rechten Seite des schmalen oberen Ürkentales. Der Höhenunterschied vom tiefsten (520 m ü. M.) zum höchsten Punkt im Gemeindegebiet beträgt 163 Meter. Die Bauernhöfe verteilen sich von der Ürke an bis auf die Höhe hinauf und schmiegen sich auch an den Hang eines Seitentälchens.Bis 1781 war Wiliberg, auch Bonhausen genannt6, ein Steckhof (s. ON-Artikel Burg), ein abseits gelegener Hof also, der keiner Gemeinde angehörte. Mangels älterer Belege muss die Deutung unklar bleiben. B. Boesch führt eine ganze Anzahl von Siedlungsnamen an, die im BW den PN Wil(l)o enthalten, so etwa auch den ON Willberg (urkdl. Form; heute Wildberg) in Baden-Württemberg.1 Unsere Siedlung ist umgeben von den -wil-Fügungen Bottenwil, Attelwil und Wittwil. Vielleicht haben die GW dieser ON das BW von Wiliberg geprägt. Es fällt auf, dass die moderne Namenform wieder zu einem mittelsilbigen -i- zurückgefunden hat. Dies ist umso bemerkenswerter, als diesem -i- kein etymologischer Wert zukommt. Weder steht es in Vertretung von altem langem -ī-, noch weist es auf mhd. -iu- zurück. Vielleicht erfolgte eine Anlehnung an den moderneren PN Willi/Willy, einer KF von Namen, die mit Wil- oder Willi- gebildet sind, meistens aber von Wilhelm. Dieser Vorname kam in unserer Gegend, wohl unter englischem Einfluss, im 18. Jahrhundert auf, wurde aber erst um 1900 Modename.8 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 679 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 513 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 1.17 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004288 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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