Name | Zofingen [1][2][3] | ||||||||||||
Variante | Mühlethal [2] | ||||||||||||
Mundart | Möuitaau [2], Zofige [2] | ||||||||||||
Phonetik |
mö́u̯itāu̯ [2]
tſó᪷figə [2] |
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
tsó᪷vi᪷gə, ətsó᪷vi᪷gər
Fremdbezeichnung:
mọ̈litāl
(Zofingen)
mǘ᪸li᪷ttâu
(Safenwil)
[...] (alles anzeigen)
mọ̈litāl
(Zofingen)
mǘ᪸li᪷ttâu
(Safenwil)
tsó᪷viŋŋə, tsó᪷vigə
[Kommentar]
(Melchnau)
tsó᪷vi᪷gə
(Riken)
tsó᪷vigə, tsóvigə
(Aarburg)
tsó᪷vigə, tsọ́vigə
(Brittnau)
tsó᪷vigə, tso᪷vi᪷gə
(Safenwil)
tso᪷vəgə
(Pfaffnau)
tſso᪷vi᪷gə
(Däniken)
tsó᪷vigə, tsó᪷vi᪷gə
(Reitnau)
tsó᪷vi᪷gə
(Kirchleerau)
tso᪷vigə
(Schmiedrued)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Müutu, Mühlethal ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Fr. Wilhelm, 46 Jahre alt, Geburtsort Safenwil; mit Schülern 1. (z) Zofige, 2. (z) Zòfigè ( Faksimile | Gewährsperson ) 1. Lehrerin Frieda Ringier, 40 Jahre alt, Geburtsort Zofingen; 2. Seminarist André Wullschleger, 18 Jahre alt, Geburtsort Zofingen |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Zofingen [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -tal-Name. GF ahd. (als «echte» Zusammensetzung1) *(ze) mulīn-tale 'im Mühle-Tal' oder mit nominativischem GW mulīn-tal 'Tal bei der Mühle', mhd. (mit sekundärem Umlaut [...] (weiterlesen)Alemannischer -tal-Name. GF ahd. (als «echte» Zusammensetzung1) *(ze) mulīn-tale 'im Mühle-Tal' oder mit nominativischem GW mulīn-tal 'Tal bei der Mühle', mhd. (mit sekundärem Umlaut -u- > -ü- und mit beibehaltener Endung -īn im BW) *Mülīn-tal, bzw. (mit graphematisch nicht bezeichnetem Umlaut) Mulīn-tal, bzw. (mit Schwund des -n in der Endsilbe des ersten Kompositionsgliedes) Mülī-tal.BW ist das Appellativ ahd. mulīn, mhd. müle, alem. mülī stswf., schwzdt. Mülli2 f., Müli 'Mühle' (Lehnwort aus spätlat. molīnae im PL). Dieses Appellativ steht dem GW unflektiert und haupttontragend voran. GW ist das Appellativ ahd. tal (< germ. *dala-) stm.n., mhd. tal stm, mda. auch stm. 'Tal, durch Höhenzüge begrenztes Gebiet, tiefer gelegenes Land'3, das ursprünglich wohl im Dat. Sg. Loc. zum BW trat. ; Alemannischer -ingen-Name. GF ahd. *Zof-ingun 'bei den Leuten des Zofo', mhd. Zof-ingen. PN *Zofo1 (< germ. Tofa?). Evtl. ein lat.-roman. PN? Oder (unter Annahme einer früh agglutinierten Präposition) ein PN Ovo (Fm. I, 217 f. Avi-) oder Obo (Fm. I, 1173) o. ä.? (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Zofingen ist eine Bildung aus einem althochdeutschen Personennamen, dessen genaue Form umstritten ist, und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) «bei den LeutenBisherige Deutungen: Zofingen ist eine Bildung aus einem althochdeutschen Personennamen, dessen genaue Form umstritten ist, und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) «bei den Leuten des …». Grüninger (1955: 39) deutet den Personennamen als Kurzform Zobo; Zehnder (1991: 488) vermutet eine Form *Zofo, die sich aus germanisch Tofa hätte entwickeln können, oder einen Personennamen Ovo (Förstemann I, 217s) oder Obo (Förstemann I, 1173), an welchen schon früh die Präposition ze, zu angewachsen wäre. Besprechung, Deutungsvorschlag: Die Deutung von Zofingen ist unsicher. Ein Name wie *Zofo ist in den verfügbaren Dokumentationen zur althochdeutschen Personennamenbildung nicht belegt. Mit Förstemann I, 1676 und II/2, 1467 sind wir versucht, den Personennamen zum Stamm zub- (mit Namen wie Zubbo, Zuppo) zu stellen. Beide Namenformen sind in mittelalterlichen St. Galler Dokumenten gut belegt. Zofingen würde in diesem Fall «bei den (Gefolgs-)Leuten, der Sippe des Zubbo, Zuppo» bedeuten. ks (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1184-1190: mod. siliginis Zuoving[ensis] mensure (Engelb QW II 2 S. 225)
1201: canonici de Zouingen (UBSO 1 Nr. 249)
[...] (weiterlesen)
1184-1190: mod. siliginis Zuoving[ensis] mensure (Engelb QW II 2 S. 225)
1201: canonici de Zouingen (UBSO 1 Nr. 249)
1226: Albertus prepositus Zovingensis (UBBL 1; II 1; II 2 Nr. 37)
1253: magister Burchardus de Zovingen (ZUB 2 Nr. 876)
1266: datum Zouigen anno domini (UBSO 2 Nr. 236)
1274: scultetus Zouigensis (UBBS 2 Nr. 135)
1276: scolasticus Zovingiensis (ZUB 4 Nr. 1636)
1276 Eintrag 16. Jh: Gerthrudt von Zoffingen (UBBS 2 S. 111)
1287 K 15. Jh: canonico Zoviensi et... preposito Zoviensi (UBBS 2 Nr. 554)
1297: R. von Zvͦwingen (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 228)
um 1390: item Zofingen (Habsb Urb QSG 15.1 S. 734)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1266: Datum Zouigen (SOUB II, 148)
1044: Dieterich de Zuvingen (ZHUB I, 128)
[...] (weiterlesen)
1266: Datum Zouigen (SOUB II, 148)
1044: Dieterich de Zuvingen (ZHUB I, 128)
1184-90: sigilinis Zuoving<span class="topoform">[ensis] (QW II/2, 225)
1201: canonici de Zouingen (SOUB I, 141)
1235-36: apud Zovingen (SOUB I, 213)
1390 [ca.]: Item Zofingen (QSG XV/1, 734)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeinde Mühlethal, «auf der Sommerseite des Thales bei Zofingen (sonst auch Aarburgisches Mühlethal genannt, weil der Obervogt im Schlosse Aarburg darüber zu gebieten hatte)»4, liegt im zwischen [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Mühlethal, «auf der Sommerseite des Thales bei Zofingen (sonst auch Aarburgisches Mühlethal genannt, weil der Obervogt im Schlosse Aarburg darüber zu gebieten hatte)»4, liegt im zwischen Urke- und Wiggertal westwärts verlaufenden Quertal des Moosbächleins, das sich unten im Tal mit dem Weissbächlein vereinigt. Mühlethal, noch heute die zweitkleinste Gemeinde des Bezirks Zofingen, scheint schon immer eine bescheidene Streusiedlung gewesen zu sein.Wie bei den Gemeinden Mühlau (Bez. Muri) und Mülligen (Bez. Brugg) erscheint das Appellativ Mühle nicht nur im BW der Namenfügung, sondern in der Gestalt eines (ganzen) Mühlrades auch im Gemeindewappen. Der Weiler Choler (ze Kolahusen) wird bereits in den Habsburger Aufzeichnungen erwähnt.; Der Bezirkshauptort Zofingen liegt im untersten Wiggertal auf einer leicht erhöhten Stufe der Niederterrasse. Im Oberen Bleicheguet konnte das grösste bis heute im Kt. Aargau bekannte Hauptgebäude eines römischen Gutshofes freigelegt werden.2 In der heimatkundlichen Literatur taucht immer wieder die Vermutung auf, dass Zofingen einmal eines der 400 von Caesar erwähnten helvetischen Dörfer gewesen sei.3 F. X. Bronner spricht gar vom «alten Tobinium».4 Latinisierte Adj.-Formen kommen so häufig vor, dass sie ins Inventar aufgenommen wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang einer der Belege a. 1274: das Zugehörigkeitsadjektiv Zofingensis tritt (gleichsam als ON) zum Nomen oppidum ('die zofingische Stadt'). Ältere Urkunden nennen den Rietel (de Riettal). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 661 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 416 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 11.079 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004289 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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