Name | Döttingen [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Töttige [2] | ||||||||||||
Phonetik |
tö᪷́t̄igə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
tsdö́tti᪷gə, dö́ttəgə, əntö́tti᪷gər [Kommentar]
Fremdbezeichnung:
tọ̈́ti᪷gə
(Leibstadt)
dọ̈tti᪷gə
(Würenlingen)
[...] (alles anzeigen)
tọ̈́ti᪷gə
(Leibstadt)
dọ̈tti᪷gə
(Würenlingen)
dö́tti᪷ŋŋə, tö́tigə
(Bad Zurzach)
dö́tti᪷gə
(Baldingen)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker 1. (z) Dö̀ttigeä, 2. (z) Ddöttige̊ ( Faksimile | Gewährsperson ) 1. Variante von Lehrer Pius Seiler, 77 Jahre alt, Geburtsort Wohlenschwil, und alt Gemeindeschreiber, 49 Jahre alt; 2. Variante von Schüler Joseph Knecht, 17.5 Jahre alt, Geburtsort Döttingen |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Zurzach [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -ingen-Name. GF ahd. *Tott-/Tett-ingun 'bei den Leuten des Totto/ Tetto', mhd. Tott-/Tett-ingen, bzw. (mit sekundärem Umlaut von -o- > -ö- vor folgendem [...] (weiterlesen)Alemannischer -ingen-Name. GF ahd. *Tott-/Tett-ingun 'bei den Leuten des Totto/ Tetto', mhd. Tott-/Tett-ingen, bzw. (mit sekundärem Umlaut von -o- > -ö- vor folgendem -i-) Tött-ingen, bzw. (mit Anlautschwächung von t- > d-) Dett-ingen, Dött-ingen. Der PN Totto (Fm. I, 4120/Tetto (Socin S. 194 f.), offenbar ein Lallname2, taucht einmal in einer älteren St. Galler Urkunde in der Form Tetto auf.3 Der Wechsel -e-/-o- ist auch für den PN Tēdo/Tōdo im BW anderer ON belegt.4(weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Besprechung: Der Name Döttingen ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Da die historischen Belege konstant zwischen Formen mitBesprechung: Der Name Döttingen ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Da die historischen Belege konstant zwischen Formen mit -e- und -o- (Tetingen, Totingen) schwanken, ist eine sichere Identifizierung des ursprünglichen Personennamens nicht möglich. Boesch (1952: 274) vermutet eine Form, die vom Stamm tat (Teti, Tetti, Teto, Tetto; Förstemann I, 386s) oder einem Lallwort hergeleitet ist. Zehnder (1991: 132) geht von Tetto oder Totto aus; mit Förstemann I, 412 und Kaufmann (1965: 57s) unterstreicht er, dass von den Stämmen dad- und dod- hergeleitete Namen leicht ineinander übergehen. Grossenbacher Künzler (1999: 425) erwähnt als weitere Möglichkeit eine Bildung mit dem althochdeutschen Personennamen Teito. Döttingen würde also «bei den (Gefolgs-)Leuten, der Sippe des Teto, Totto oder Teito» bedeuten. Laut Zehnder (1991: 133) könnte Döttingen auch auf eine Namenübertragung zurückgehen. Ein Zweig des schwäbischen Rittergeschlechts von Tettingen soll zu Beginn des 12. Jahrhunderts an der Mündung der Surb sesshaft geworden sein und seinen Namen auf eine schon bestehende Siedlung übertragen haben. In diesem Fall müsste wohl auch die Möglichkeit erwogen werden, dass die Formen auf -o- auf eine ältere Namenschicht zurückgehen könnten. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1239 Or K 16. Jh: ecclesie de Lûtegern in Totingen (ZUB 2 Nr.528)
1243: in villa Thettingin, secus litus fluvii (ZUB 2 Nr. 584)
[...] (weiterlesen)
1239 Or K 16. Jh: ecclesie de Lûtegern in Totingen (ZUB 2 Nr.528)
1243: in villa Thettingin, secus litus fluvii (ZUB 2 Nr. 584)
1244 K: H. praepositus de Tottingen (ZUB 2 Nr. 606)
1248: Hartliebus de Tetingen (ZUB 2 Nr. 748)
1256: Io[hannes] de Tottingin (UBBS 1 Nr. 315)
1260: ze Tettingen bi Clinginowe (Huber (Klingn/Wislik) S. 11)
1267: Henricus de Tetingin (UBBS 1 Nr. 480)
1269: Henrich von Totingin (ZGO 3 (1852) Nr. 3 S. 189)
1274: Burchardus miles de Thetingen (UBBL 1; II 1; II 2 Nr. 111)
1280 Notiz 14. Jh: Heinricum ... residentem in Toͤttingen (ZUB 13 Nr. 1783 a)
1303-1308: ze Dettingen hat du herschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 77)
1633: die gemeindt zuͦ Thöttingen (AGUrk 6 Laufenburg Nr. 387)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1239: ecclesie de Lûtegern in Tottingen (ZHUB II, 30)
1274: Burchardus miles de Thetingen (BLUB, 75)
[...] (weiterlesen)
1239: ecclesie de Lûtegern in Tottingen (ZHUB II, 30)
1274: Burchardus miles de Thetingen (BLUB, 75)
1243: in villa Thettingin (ZHUB II, 90)
12441: H. praepositus de Tottingen (ZHUB II, 114)
1248: Hartliebus de Tetingen (ZHUB II, 223)
1256: C[onradus] de Tottingin (BSUB I, 229)
1267: Henricus de Tetingin (BSUB I, 345)
1269: von Totingin (ZGO III, 189)
12802: in Toͤttingen (ZHUB XIII, 83)
1303-08: ze Dettingen (QSG XIV, 77)
1633: die gemeindt zuͦ Thöttingen (AGUB VI, 177)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Döttingen liegt im Bereich des Mündungsgebietes der Surb (in, bi der Surb, in der Surben) in die Aare. «Vortrefflich ist die Lage dieses [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Döttingen liegt im Bereich des Mündungsgebietes der Surb (in, bi der Surb, in der Surben) in die Aare. «Vortrefflich ist die Lage dieses Dorfes im Schutze des Zurzacher=Berges gegen die rauhen Nordostwinde, die Landschaft ist sehr fruchtbar, der Landbau wird mit grossem Fleisse betrieben.»5 Mit dem «Zurzacher=Berg» meinte F. X. Bronner den Acheberg (uf Machinberc, super Machenberc, Achinberg).Unser ON scheint durch Übertragung eines bereits bestehenden ON zustande gekommen zu sein: «Zu Beginn des 12. Jahrhunderts war ein Zweig des schwäbischen Rittergeschlechtes der Herren von Tettingen an der Mündung der Surb sesshaft geworden und hatte, wohl als Inhaber von Grundbesitz und eines Weiherhauses (Burgturm), seinen Namen auf die bestehenden Siedlungen übertragen.»6 Auch das Gemeindewappen lässt diese Namenübertragung möglich scheinen: «Geteilt und zweimal gespalten von Gelb und Schwarz. - Herkunft: Wappen der aus dem Bodenseegebiet stammenden Herren von Tettingen, die im untern Aaretal begütert waren.»7 Döttingen gegenüber, auf dem anderen Ufer der Aare, befindet sich der ehemalige Weiler Kleindöttingen (Gd. Böttstein). Der ON erscheint urkundlich etwa: 1302/03 K 15. Jh A item in ulteriori Tetingen 17 sol. den. ält Urb Bist Konstanz S. 73; 1315 vinser guot ze enrent Tottingen AG Urk 7 Brugg Nr. 3 Z. T. gleiche urkundliche Formen zeigen Deitingen SO (Tetingin, Thetingen) und Dettigen BE (Tettingen, Thetingen) sowie das badische Dettingen (Thetinga). Entsprechend schwer fallen die Lokalisierungen der urkundlichen Belege. Der Lallname Totto liegt auch dem ON Dottikon (urkdl. Belege s. dort) zugrunde. Zu Döttingen zählt noch der alte Weiler Beznau (in Bezenowe) an der Aare. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 511 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 317 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 6.925 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004304 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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