Name | Twärenbrücke [1] | ||||
Gemeinde | Andermatt [2] | ||||
Kanton | Uri [2] | ||||
Beschreibung | Raum Urnerloch (An. 154). [1] | ||||
Deutung | ‘Brücke, die quer um den Felsen herumführt’. Zu schwzdt. twër, ahd./mhd. twërch, twër ‘quer, schräg, zwischen innen liegend’ (Zinsli GG 317). [...] (weiterlesen)‘Brücke, die quer um den Felsen herumführt’. Zu schwzdt. twër, ahd./mhd. twërch, twër ‘quer, schräg, zwischen innen liegend’ (Zinsli GG 317).Man vergleiche aber auch mhd. twërch Man vergleiche aber auch mhd. twërch ‘auf die Seite gerichtet, verkehrt, schräg, quer’ und das Verb mhd. twërn ‘herumdrehen’ (Lexer 2,1599 und 1600f.). Motiv zum Namen dürfte das quer um den Felsen Herumführen der Brücke, das Abstehen derselben vom Felsen gewesen sein. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Twär- in Namen gehört zu ahd. twër, dwërh ‘quer, schräg’; mhd. twër, twërch ‘quer, auf die Seite gerichtet, verkehrt, schräg’ (Graff 5,279; Lexer 2,1598f.; Zinsli GG 317; [...] (weiterlesen)Twär- in Namen gehört zu ahd. twër, dwërh ‘quer, schräg’; mhd. twër, twërch ‘quer, auf die Seite gerichtet, verkehrt, schräg’ (Graff 5,279; Lexer 2,1598f.; Zinsli GG 317; Fischer 6,1,1436f.; UMWb 491f.). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | Nhd. Brücke erscheint in urner. Namen mda. als Brigg, Brigge, Brugg f., Dim. Briggli, Briggeli (UMWb 82, 85, wobei die Form Brigg dort nicht aufgeführt ist; [...] (weiterlesen)Nhd. Brücke erscheint in urner. Namen mda. als Brigg, Brigge, Brugg f., Dim. Briggli, Briggeli (UMWb 82, 85, wobei die Form Brigg dort nicht aufgeführt ist; Id. 5,537ff.).→ STEG. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1640 : bÿ dantzenbeÿs brug vnd bÿ der thweren (sic!) brug. Ub. An. (Altes Stiftbuch), ab 1599. PA. An. 2.; [...] (weiterlesen)1640 : bÿ dantzenbeÿs brug vnd bÿ der thweren (sic!) brug. Ub. An. (Altes Stiftbuch), ab 1599. PA. An. 2.;1707 : Alss Ao. 1707 durch Ein yberschwänchklich wasserfluss nächst grossem schaden der 1707 : Alss Ao. 1707 durch Ein yberschwänchklich wasserfluss nächst grossem schaden der güeter, Landtstrassen, auch die genante twärren brigg, so von holz war am berg hierhar S. Anthoni hinwäg genommen. Talbuch von Talschreiber Joh. Seb. Schmid, Gfr. 43, p. 244, Laur-Belart, Gotthardpass, p. 164.; 1907 : Eine zweite Epoche des Gotthardpasses war der Bau einer Brücke durch die Schlucht. Die Zeit ihrer Erbauung ist unbekannt. Aber es ist mehr als wahrscheinlich, dass erst durch diese Brücke der Gotthardpass an Bedeutung gewann, und dass sie deshalb schon im Anfange des 1lz und auf der rechten Seite wenigstens mit Ketten, in welchen die Querbalken hingen, an den Felsen befestigt. Der Name Twerenbrücke3. Jahrhunderts existierte. Zuerst wird sie erwähnt 1303 im österreichischen Urbar unter dem Namen ‹stiebende Brücke›. Sie hiess auch die Twerenbrücke. Frühere Geschichtsforscher, z. B. Kopp und vorher auch Schiller irrten, wenn sie die stiebende Brücke für die Teufelsbrücke erklärten. Jmmerhin deuten die beiden deutschen Benennungen darauf hin, dass diese Brücke erst nach der Germanisierung des Urserentales erbaut wurde. Wie sie aber aussah, ist mit Sicherheit nicht bekannt. Sie war ganz von Holz und auf der rechten Seite wenigstens mit Ketten, in welchen die Querbalken hingen, an den Felsen befestigt. Der Name Twerenbrücke aber deutet darauf, dass sie die ganze Breite der etwa 8 Meter breiten Schlucht einnahm. Auf der linken Seite dagegen lagen wahrscheinlich die Tragbalken auf einem der Falsbänder auf. Beim Ausgange mündete sie in den bereits bestehenden Pfad auf der linken Reussseite ein. Noch ist das Strässchen auf dieser Seite bis Göschenen stellenweise bemerkbar. Brandstetter, Urseren, Vaterland, 1907, Nr. 71.; 1920 : Die ‹stiebende Brücke› ... wird 1303 im Oesterreichischen Urbar erwähnt. Sie nahm die ganze Breite der Schlucht ein, daher auch der Name Twerenbrücke, und war ungefähr 60 m lang und 8 m breit. Teils hing sie in Ketten, teils lag sie mit den Querhölzern auf den Felsen auf. ... Diese hölzerne Brücke hat bis zum Jahre 1707 bestanden, in welchem mit dem Baue des Urnerloches begonnen wurde. Gisler, Sagen, p. 100.; 1924 : J. L. Brandstetter hat versucht ..., davon (von der Konstruktion der Brücke) ein Bild zu geben. Er ging vom Namen Twärrenbrücke aus, der ihm aus dem Geschichtsfreund bekannt war. Er meint, er deute darauf hin, dass die Brücke die ganze Breite der etwa 8 m breiten Schlucht eingenommen habe, indem Querbalken auf dem linken Reussufer auf ein Felsband, auf dem rechten aber in der Wand nach hinunterhängenden Ketten gelegt waren. Offenbar sieht er im Wort ‹twärr› den gleichen Wortstamm, den ich aus dem Dialekt im Wort ‹zwäris› kenne, das quer, überzwerch bedeutet. Ohne Zweifel ist es dieses Wort. Aber ist es bei einer Brücke eine auffallende Erscheinung, dass die Balken von einem Ufer zum andern führen? Lexer gibt denn auch noch eine andere Bedeutung für twër an, nämlich ‹zwischen innen liegend›. Als ich aber in Andermatt fragte, was ‹twärr› bedeute, sagte man mir, so heisse eigentlich der Westwind, der durch das Tal hinunterziehe. Also hat man ganz analog diese Brücke nach ihrer auffallendsten Eigenschaft die ‹zwischen oder längs den Felswänden hinführende Brücke› genannt. Laur-Belart, Gotthardpass, p. 167.; 1945 : Die ‹stiebende Brugg›. Es steht einwandfrei fest, dass die alte stiebende Brücke an Stelle der heutigen Teufelsbrücke stand. Ein grosser Teil der Geschichtsschreiber verwechselte die ‹stiebende Brugg› mit der sogenannten ‹Twärrenbrugg›, welche um den Felsen des Kirchberges am Eingang zur Talsohle von Andermatt herum führte. Die Twärrenbrücke stand aber oberhalb der St. Antons-Kapelle. Die Twärrenbrücke. Sie ging bis zum Durchschlag des Urnerloches 1707 um den Felsen herum und hatte die Eigentümlichkeit, dass die Tragbalken quer über den Felsen und die Bretter in Längsrichtung aufgestellt waren. Beim Bau der Schöllenenbahn, die an der gleichen Stelle in gleicher Richtung verläuft,fand man an der Felswand noch Hacken und Ringe vor, an denen die Tragbalken gehalten wurden. Wegen dieser Querlage der Balken erhielt die Brücke den Namen Twärrenbrücke, was von ‹travers› oder twärrisch abgeleitet wird. Muheim, Hans, Strassenbau-Politik, p. 32f.; 1948 : Bei den meisten Autoren stellen wir die Verwechslung der ‹Stiebenden Brücke› mit der sog. ‹Twärrenbrücke› fest. Die Begriffe ‹Stiebende und Teufelsbrücke› sind identisch. Die ‹Twärrenbrücke› führte am Felsen des heutigen ‹Urnerlochs› entlang, war daselbst aufgehängt. Muheim, Leo, Bedeutung des Reise- und Fremdenverkehrs, p. 3.; 1951 : Früher hing ein Steg, die sog. Twärrenbrücke, am Kirchbergfelsen. Diese wird manchmal mit der ‹stiebenden Brücke› verwechselt, die aber identisch ist mit der Teufelsbrücke. Die ‹Twärrenbrücke› führte um den Kirchbergfelsen herum; teilweise soll sie mit Ketten aufgehängt gewesen sein, teilweise aber auf Balken geruht haben, die an geeigneter Stelle über die Reuss gezogen waren. Nach Isid. Meyer kommt der Name vom landläufigen Ausdrucke ‹twär› d. h. quer, weil die Brückenbretter quer zur Laufrichtung des Wassers gelegt waren. Kocher, Gotthardweg. HNU. 4/5, p. 62, 84.; 1954 : die um den Felsen des Kirchberges am Eingang zur Talsohle von Andermatt herum führende, am Felsen aufgehängte ‹Twärrenbrücke› (die irrtümlicherweise oft als ‹Stiebende Brücke› bezeichnet wurde) und etwas weiter unten die ‹Stiebende Brücke›, später ‹Teufelsbrücke›, genannt. Baumann, Gotthardpass, p. 23. (weniger anzeigen) [1] |
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Datensatz | 9002743 | ||||
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