Name | Ober Jakobsried [1] | ||||
Mundart | Im Obere Jakchopsriäd [1], I ts Ober [1] | ||||
Phonetik |
im ọ̄́bərᵃᵉ já᪷kχọpsriᵃᵉd, i ts ọ̄́bər [1]
|
||||
Ortstyp | Bauernhof [2] | ||||
Gemeinde | Altdorf (UR) [2] | ||||
Kanton | Uri [2] | ||||
Beschreibung | Hof in Reussebene. [1] | ||||
Deutung | ‘Beim oberen, höher gelegenen Teil des sumpfigen Stück Landes, wo eine dem hl. Jakob geweihte Kapelle stand’. [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Jakob nach dem Apostel, der als Patron der Aussätzigen verehrt wurde, weshalb der Name dieses Heiligen häufig im Zusammenhang mit Siechenhäusern erscheint; ebenfalls Patron der Sennen (Id. 3,32f.). Urner. [...] (weiterlesen)Jakob nach dem Apostel, der als Patron der Aussätzigen verehrt wurde, weshalb der Name dieses Heiligen häufig im Zusammenhang mit Siechenhäusern erscheint; ebenfalls Patron der Sennen (Id. 3,32f.). Urner. auch in den KF Kobi, Köbi und Jaggi, Jogg (UMWb 636).Vgl. noch KOPPEN † (Sp. 447). Das Adj. ober erscheint in unserem Namenmaterial verständlicherweise sehr häufig, weshalb an dieser Stelle auf Schlagwortverweise verzichtet wird. Ober korrespondiert i. d. R. mit → UNTER. Häufig weisen die entsprechenden Namen auf die spätere Aufteilung eines urspr. in einem Besitz stehenden Gebietes. Ober begegnet unflektiert und fest mit dem GW verschmolzen häufiger als Unter; dies wohl am häufigsten mit -alp, -berg, -feld und -matt. Zudem erscheint der Superlativ in den Varianten oberst, oberist, obrist, ober(i)sch, z ober(i)sch (Id. 1,51f.; UMWb 327). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | Schwzdt. Riet, Ried n., Pl. Rieter, auch Rieder, Dim. Riedli, Rietli (nur kollekt.) Bezeichnung verschiedener Riedpflanzen ‘Schilf, Rohrkolben, Sumpfgräser’, meist als Streue genutzt; ‘mit Schilf, Sumpfgras [...] (weiterlesen)Schwzdt. Riet, Ried n., Pl. Rieter, auch Rieder, Dim. Riedli, Rietli (nur kollekt.) Bezeichnung verschiedener Riedpflanzen ‘Schilf, Rohrkolben, Sumpfgräser’, meist als Streue genutzt; ‘mit Schilf, Sumpfgras bewachsener Grund, Moor’, wohl allg. ‘unbebautes, ein wenig sumpfiges Erdreich, nur als Weide nutzbar’ → MOOS, wobei Ried eher trockenen, oft kiesigen Grund hat; ahd. hriot, as. hriod ‘Schilfrohr, Sumpf’ (Id. 6,1729ff.; Graff 4,1153; Lexer 2,426; UMWb 364). Ried findet sich vor allem in alten Schwemmgebieten von Flüssen, am Rand von Waldgebieten oder im Wald, wo die natürliche Feuchtigkeit und eine gewisse Magerkeit des Bodens die entsprechenden Voraussetzungen liefern. Die Bedeutung ‘ausgereutetes Waldstück; zu einem Pflanzblätz aufgebrochenes Weidestück’ kommt bei unseren Namen, wenn überhaupt, nur selten in Frage. Zu letzterem → RÜTI.Viele Ried-Namen benennen heute Kulturland. Das weist auf ältere oder jüngere Arbeit zur Bodenverbesserung hin. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
|
1470 : den fier kilchen Altorff, Sedorf, Sisikon vnd Sant Jacoben. den iiij kilchen Altorff, Sedorff, Sisikon vnd Sant Jacob am rietweg. Jzb. Sd., ab 1470, fol. 30b. PA. Sd.; [...] (weiterlesen)1470 : den fier kilchen Altorff, Sedorf, Sisikon vnd Sant Jacoben. den iiij kilchen Altorff, Sedorff, Sisikon vnd Sant Jacob am rietweg. Jzb. Sd., ab 1470, fol. 30b. PA. Sd.;1508 : ab dem riet 1508 : ab dem riet vnder sant iacob. Ub. Al. (Frühmesse), ab 1508, fol. 9. PA. Al. 12/11.; 1569 : die Kirchen zue Seedorff, die Kappel St. Jörg zue Flüelen, St. Jacob am Riedweg, die Kilchen St. Marti zue Alltorff. Ub. Bü. (Kapelle Riedertal), ab Ende 17. Jh., p. 69. PA. Bü. 23.; 1595 : vff sin Riedt bÿ sant Jacob. Ub. Al. (Arme Leute), ab 1595. PA. Al. 11/2.; 1595 : vff sin Riedt bÿ sant Jacob. Ub. Al. (Arme Leute), ab 1595. PA. Al 11/2.; 1618 : ab sinem Riett bÿ Sant Jacob. Ub. Al. (Frühmesse), ab 1618. PA. Al. 11/2.; 1631 : ab Jhrem Ried bÿ St. Jacob. Ub. Pfk. Al. (Frühmesse), ab 1631, p. 3. PA. Al. 10/3.; 1676 : zuo St. Jacob am Riedtwäg. Landbuch Uri (Josue Zum Brunnen), 1676, p. 28. STU.; 1700 : die ledige mäss pfruonth beÿ st. Jacob am Rÿethwäg besetzt. Konzept zum Protokoll des Rates und Landrates von Uri, 1. Bd., 15. 1. 1701. STU.; 1759 : Riedwäg. wird genennt die grosse Landstras von Altorff auf Flüelen, da in mitten ein Capell St. Jacob genannt, wegen der Pest ehemahls erbauet, stehet in der Pfarr Altorff, allwohin jährlich am Mittwoch in der H. Creutz-Wochen von dem gantzen Land Urj ein Wallfahrt verrichtet wird. Leu, Lexikon, 15, p. 269.; 1766 : Die Haupt-Kirche St. Martini. ... Neben der Pfarr-Kirche sind in und neben dem Fleken annoch die Capellen St. Jacob und Zum H. Creuz. Fäsi, Staats- und Erdbeschreibung, 2, p. 178.; 1788 : Auf halbem Wege von Altdorf nach Fluelen steht die St. Jakobs Kapelle. Schmid, Freystaat Ury, p. 34.; 1796 : unten am Walde ist ein Ort zu St. Jakob genannt. Norrmann, Schweizerland, 2, p. 1177.; 1972 : Jakobsried. Zonenplan Al. (weniger anzeigen) [1] |
||||
Koordinaten | 690970, 193400 [1] | ||||
Datensatz | 9010247 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|