Nom | Fahrwangen [1][2] | ||||||||||
Dialecte | Faarwange [2] | ||||||||||
Phonétique |
fārwáŋ̄ə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Endonyme:
vā́rwa᪷ŋŋə, fā́rwa᪷ŋŋə, vā́rwa᪷ŋŋər [Commentaire]
Exonyme:
vā᪷́rwa᪷ŋŋə
(Seengen)
vā́rwaŋ̄ə
(Egliswil)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Faarwange ( Fac-similé | Informateur-trice ) Frau des Lehrers Fritz Haefeli, 36 Jahre alt, im Schulort aufgewachsen |
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Catégories de lieu | habitat [3] lieu [3] | ||||||||||
Commune | Fahrwangen [3] | ||||||||||
District | Lenzburg [3] | ||||||||||
Canton | Aargau [3] | ||||||||||
Interprétation | Alemannischer -wang-Name. GF ahd. (als «echte» Zusammensetzung1) *faran-wanc 'Abhang mit Farnkraut', mhd. Farn-wanc, bzw. (mit Kompositionsvokal) Farn-o-wanc oder GF ahd. (mit BW im Gen. PI.) [...] (afficher tout)Alemannischer -wang-Name. GF ahd. (als «echte» Zusammensetzung1) *faran-wanc 'Abhang mit Farnkraut', mhd. Farn-wanc, bzw. (mit Kompositionsvokal) Farn-o-wanc oder GF ahd. (mit BW im Gen. PI.) Farno-wanc 'Farnkräuter-Hang', mhd. (mit Schreibung von v- für f- im Anlaut vor Vokal -a- gemäss mhd. Schreibregel2 und mit abgeschwächtem -o-) Varn-i-wanc, Varn-e-wanc, bzw. (mit n-Schwund in unbetonter Silbe) Var-e-wanc, bzw. (mit Apokope des -e-) Var-wanc, bzw. (mit seit dem Ende des 13. Jh. wieder abklingender Auslautverhärtung im GW) Var-wang, bzw. (mit an ON mit GW im Dat. Pl. Loc. angelehntem GW) Var-wangen.BW ist der Pflanzenname ahd. faram, faran, farn stm.n., mhd. varm, varn stm., schwzdt. Farn3 stm.n. 'Farnkraut'. GW ist das Appellativ ahd. wang (mit Auslautverhärtung wanch, wanc) stm. 'Abhang, gekrümmte Fläche (cf. ahd. wanga swn., mhd. wange swstn. 'Wange, Gesichtsseite, Antlitz'), Feld, Wiese, Weide', das in unserer Gegend appellativisch schon früh geschwunden ist, während es etwa im Wallis noch in der Bedeutung 'Weidehang, begraster Abhang' weiterlebt.4 Die Tatsachen, dass das anlautende w- in wang z. T. schon in ahd. Zeit weggefallen5 und dieses Appellativ (demzufolge?) schon zeitig nicht mehr verstanden worden ist6, führten dazu, dass viele -wang-Namen in mhd. Zeit umgedeutet wurden, indem deren GW jeweils an (noch) verständliche GW der Typen -au, -schwanden, -land, -ingen, -hang, -fang etc. angelehnt wurden. (afficher moins) [2] | ||||||||||
Sources
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831 Var: quod in Farnovanc visus es habere (UBSG 1 Nr. 338)
831: in villas denominatas Farnowanch (UBSG 1 Nr. 338)
[...] (afficher tout)
831 Var: quod in Farnovanc visus es habere (UBSG 1 Nr. 338)
831: in villas denominatas Farnowanch (UBSG 1 Nr. 338)
831 Dv vor 1100: traditio Adalberti de Farniuuan, precaria Adalberti de Farniuuanc (Dnot ält SGUrk S. 80)
924 (Ed 893) Var: de Farnwanc: II denarios. De Rustiniswilare (ZUB 1 Nr. 160)
924 (Ed 893) Var: de Putinchova, de Farnewanc, de Pettewilare (ZUB 1 Nr. 160)
924 (Ed 893): de Farinwanch: Atto I, Hereger I. (ZUB 1 Nr. 160)
12. Jh I K 14. Jh Randnotiz: Farwanch (AFMuri QSG 3 3 1 S. 86)
12. Jh I K 14. Jh: in Farwangen habemus liberum censarium (AFMuri QSG 3 3 1 S. 86)
1173 Or Var K 14. Jh: Varnewanch (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1173 Or K 14. Jh: predium Sarmarsdorf, predium Pharnewanch. (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1261/64: Varewanch porcum 1 ß 4. (Habsb Urb QSG 15.1 S. 3)
um 1278: an de guͦt zi Varnwang und (ZUB 5 Nr. 1703)
1291 OrK 14. Jh: possessiones sitas in Varwangen (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 204)
1295: vogeteia ze Varenwanch (Rinach QW II 3 S. 360)
1303-1308 Var: die lute ze Varwanch und (Habsb Urb QSG 14 S. 170)
1303-1308: ze Varwang ligent (Habsb Urb QSG 14 S. 170)
um 1318: den zol ze Varwank (Habsb Urb QSG 15.1 S. 763)
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Commentaire | Die Gemeinde Fahrwangen liegt am sanft abfallenden westlichen Fuss des Lindenbergs. Nachbargemeinde ist die -wang-Siedlung Meisterschwanden, die sich dann bis zum Hallwilersee hinunterzieht. Nach F. [...] (afficher tout)Die Gemeinde Fahrwangen liegt am sanft abfallenden westlichen Fuss des Lindenbergs. Nachbargemeinde ist die -wang-Siedlung Meisterschwanden, die sich dann bis zum Hallwilersee hinunterzieht. Nach F. X. Bronner ist die Lage «sehr angenehm, der Boden fruchtbar und günstig für Feld- und Weinbau.»7Im Namenbild fällt die eindeutige Verteilung der mit f- und mit v- anlautenden Belege auf: In den älteren Urkunden wird ausnahmslos f- geschrieben, gegen Ende des 12. Jh. taucht eine Namenform mit ph- auf, die in diesem Prozess als Übergangsform gewichtet werden muss, und im 14. Jh. begegnet dann nur noch v-. P. Zinsli bemerkt zu den Farn-Namen: «Die Bildung auf -i (farni) dürfte meist auf das Kollektivsuffix ahd. -ahi zurückgehen, vgl. Äschi.»8 Da bereits der Beleg a. 831 im Bereich der Fuge den Kompositionsvokal -o- zeigt, haben wir kaum Grund, in unserem ON das Standortkollektivum ahd. farn-ahi 'Standort von Farnkraut, Farnkrautgebiet' zu vermuten und von einer GF ahd. *farn-ahi-wanc, bzw. (mit Totalumlaut im Kollektivsuffix) *farn-ihi-wanc, bzw. (mit Spirantisierung des -h-) Farn-i-wanc [oder GF ahd. *farn-ah(i)-wanc, bzw. (mit früher Apokope von -i und h-Schwund) *farn-a-wanc] 'Abhang mit viel Farnkraut (bewachsen)' auszugehen. Die ON Fahrwangen und Killwangen sind die einzigen aargauischen -wang-Namen, deren GW im Laufe der Zeit nicht an ein anderes GW angelehnt wurde und die in der Folge nicht einer Umdeutung verfielen. Sie sind deshalb auch in Schreibform und Mundartform als -wang-Namen erkennbar. Während beim ON Killwangen die Dat. Pl. Loc.-Form ursprünglich zu sein scheint, tritt das GW im ON unserer Gemeinde erst allmählich, wohl im Zuge der Angleichung an andere ON (Entfelden, Gränichen etc.), in den Plural. Südöstlich von Fahrwangen finden sich die FlN Wangenhölzli und Wangen. Das Habsburger Urbar nennt ze Varwang einen Hof, der heisset Wilsis g∑t.9 (afficher moins) [2] | ||||||||||
Point culminant | 587 m [1] | ||||||||||
Point le plus profond | 525 m [1] | ||||||||||
Surface | 0.743 km² [1] | ||||||||||
ID | 13000058 | ||||||||||
Origine des données | toponymes.ch réunit dans une base de données centrale des toponymes provenant de divers projets suisses et d'autres sources pertinentes, les relie et les prépare à leur publication en ligne (Details).
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