Nom | Linn [1][2] | ||||||||||
Dialecte | Linn [2] | ||||||||||
Phonétique |
lin̄ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Exonyme:
li᪷n
(Elfingen)
li᪷n
(Thalheim (AG))
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Lenn ( Fac-similé | Informateur-trice ) Lehrer Jakob Amsler, 24 Jahre alt, Geburtsort Schinznach; mit Schülern |
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Catégories de lieu | habitat [3] lieu [3] | ||||||||||
Commune | Bözberg [3] | ||||||||||
District | Brugg [3] | ||||||||||
Canton | Aargau [3] | ||||||||||
Interprétation | Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. linta stf., mhd. linde, linte stf., schwzdt. Linde(n)1 'Linde' (Baumname). An den Baumnamen fügte sich ursprünglich wohl das Kollektivsuffix ahd. [...] (afficher tout)Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. linta stf., mhd. linde, linte stf., schwzdt. Linde(n)1 'Linde' (Baumname). An den Baumnamen fügte sich ursprünglich wohl das Kollektivsuffix ahd. -ahi2 (< germ. *-ahja), das eine 'Menge von Dingen' bezeichnet, vor allem in Kombination mit Baum- und Pflanzennamen auftritt und so sogenannte Standortkollektiva von neutralem Geschlecht bildet. In ON bedeutet das Suffix -ahi, dass die «Dinge», die das GW der Namenfügung ausmachen, in auffälliger Anzahl vorkommen.GF ahd. (im neutr. Dat. Sg. Loc.) *(ze) lint-ahe 'beim Lindengehölz, Standort von Linden' oder (im Nom. Sg.) *lint-ahi 'Lindengehölz, Standort von Linden', bzw. (wenn von einer nominativischen Form auszugehen ist: mit früher Abschwächung der Suffixendung) *lint-ahe, bzw. (im Nom. und mit Umlaut im Suffix) *lint-ehi oder (mit sogenanntem Totalumlaut im Suffix3) *lint-ihi, bzw. *lint-ehe, bzw. (mit auffällig frühem intervokalischem h-Schwund) *lint-ee, mhd. (mit Apokope der Suffixendung) *Lint-e, bzw. (mit Lenisierung) *Lind-e, bzw. (mit Assimilation der Konsonantenverbindung -nd- > -nn-) Linn-e, bzw. (mit vorübergehend wieder rückgängig gemachter Assimilation -nn- < -nd-4 und mit Apokope des unverständlich gewordenen Suffixrestes) Lind. Möglich ist allerdings auch der Ansatz einer suffixlosen neutralen Kollektivbildung ahd. lint n. 'Lindengehölz, Lindenbestand': GF ahd. (im Dat. Sg. Loc.) *(ze) linte, mhd. (wie in den historischen Belegen) *Linde, Linne, Linn. Kollektivierung ohne suffixale Kennzeichnung durch Umsetzen ins Neutrum betrifft vor allem Baumnamen.5 (afficher moins) [2] | ||||||||||
Sources
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1303-1308: ze Linne, ze Evingen und ze Boͤtzen ligent (Habsb Urb QSG 14 S. 94)
1307: an dem Boezberge in dem dorf ze Lind (AGUrk 7 Brugg Nr. 2)
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Commentaire | Die «Bergemeinde»6 Linn liegt am Rande des Bözberg-Plateaus im Schutze einer Berglehne (Linnerberg). Im Osten der Siedlung lebt der FlN Lindenacher. [...] (afficher tout)Die «Bergemeinde»6 Linn liegt am Rande des Bözberg-Plateaus im Schutze einer Berglehne (Linnerberg). Im Osten der Siedlung lebt der FlN Lindenacher.Allen Unkenrufen zum Trotz und Allen Unkenrufen zum Trotz und der stattlichen, gut 600 Jahre alten Linner Linde, dem Wahrzeichen der Gemeinde, zur Ehre stelle ich unseren ON halt doch zum Baumnamen Linde. Man mag nun einwenden, dass das ahd. Suffix -ahi doch nicht so spurlos verschwinden könne und zum Beweis etwa Äschi oder Lieli ins Feld führen. Es gibt aber für unsere Gegend genügend Hinweise auf den frühen Verlust des (offensichtlich schon bald nicht mehr verständlichen) Suffixes. Ich erinnere nur an (Dürren)äsch (a. 924 Askee, a. 1400 (Tπrren)esch oder, um einen ferneren Ort zu nennen, an Liel (Bez. Lörrach; a. 952 Lielah7). Auch die Namenbelege für Lieli AG (Gd. Oberwil) zeigen schon früh abgeschwächtes -ahi-Suffix: a. 1040 in Liele; a. um 1150 Liele. Und für unseren ON fehlen ältere Belege aus der Zeit vor 1300 leider. Es ist allerdings durchaus denkbar, dass im ON Linn der Baumname ohne Suffix (vgl. oben) vorliegt. Die Lage der Siedlung am Rand einer geneigten Fläche und im Schutze des Linnerbergs lässt auch an das Appellativ schwzdt. Lienen 8, mda. lëne9 f. 'Lehne, Geländer' denken. Das Substantiv ahd. lina (urverwandt mit griech. ἡ κλίνη'Lager, Polster'), mdh. lëne, line stf. 'Lehne' gehört zum Verb ahd. (h)line̅n, mhd. lënen (Nbf. linen) swv. 'sich (an)lehnen, liegen, sich stützen'. Die mundartliche Aussprache des ON mit deutlich kurzem -i- macht diesen Deutungsansatz jedoch eher unwahrscheinlich. Mit Rücksicht auf die Mundartlautung wage ich auch nicht, unseren ON zum Baumnamen schwzdt. Lien10 'Spitzahorn, Lehne, Lenne' (acer platanoides) zu stellen, wie dies P. Oettli vorschlug.11 Der Baum, der durch seine spitzen Blätter auffällt, hiess ahd. mhd. līm(boum), līn(boum), frühnhd. leinbaum m. Das Gemeindewappen weist auf die heutige Riesenlinde hin, die nach der Sage durch den letzten Überlebenden über dem Massengrab der Pesttoten zu deren Gedenken gepflanzt worden sein soll. (afficher moins) [2] | ||||||||||
Point culminant | 586 m [1] | ||||||||||
Point le plus profond | 550 m [1] | ||||||||||
Surface | 82973 m² [1] | ||||||||||
ID | 13000113 | ||||||||||
Origine des données | toponymes.ch réunit dans une base de données centrale des toponymes provenant de divers projets suisses et d'autres sources pertinentes, les relie et les prépare à leur publication en ligne (Details).
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