Nom | Sisseln AG [1] | ||||||||||
Variante | Sisseln [2] | ||||||||||
Dialecte | I de Sissle [2] | ||||||||||
Phonétique |
i᪷ də sí᪷ſslə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Exonyme:
si᪷ſslə
(Kaisten)
ſsi᪷ſslə
(Frick)
[...] (afficher tout)
si᪷ſslə
(Kaisten)
ſsi᪷ſslə
(Frick)
ſsi᪷ſslə
(Herznach)
ſsiſslə
(Schupfart)
(afficher moins)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (d) Sìssle, i dr Sissle ( Fac-similé | Informateur-trice ) Lehrer Werner Vögele, Geburtsort Leibstadt; mit Schülern |
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Catégories de lieu | habitat [3] lieu [3] | ||||||||||
Commune | Sisseln [3] | ||||||||||
District | Laufenburg [3] | ||||||||||
Canton | Aargau [3] | ||||||||||
Interprétation | Vordeutscher Siedlungsname auf der Grundlage des alteurop. Flussnamens *Sissilā (als l-Ableitung [mit Gemination von -s- vor -l-] von *Sisā, einer reduplizierten s-Erweiterung der idg. [...] (afficher tout)Vordeutscher Siedlungsname auf der Grundlage des alteurop. Flussnamens *Sissilā (als l-Ableitung [mit Gemination von -s- vor -l-] von *Sisā, einer reduplizierten s-Erweiterung der idg. Wz. *sei-/*si- 'tröpfeln, rinnen, feucht'1, die u. a. auch im Flussnamen Sihl oder im Kelt. als Verbalwurzel (cf. irisch silid 'tröpfelt, fliesst') sowie etwa auch in got. saiws, ahd. sēo 'See' erscheint2). Ich nehme an, dass unser Flussname in alemannischer Lautgestalt (mit germanischer Erstsilbenbetonung und elidiertem Mittelsilbenvokal) *Sisslā o. ä. (also etwa 'die Fliessende' oder 'die Feuchte') geheissen hat. GF des Siedlungsnamens im Dat. Sg. Loc. ahd. *(ze) Sisslūn 'bei/an der Sissla' mhd. Sisslen, bzw. (mit Sprossvokal) Sissellen, bzw. (mit Rundung von -i- > -ü- vor Dental3 in der Schrift) Süsslen.(afficher moins) [2] | ||||||||||
Sources
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1327: [und des Holzes] uff der Sisslen [ihr Recht auf das Holz] in Sisellen (AGUrk 4 Johk Rheinf Nr. 139 (Regest))
1328: [wegen des Holzes] in der Sislen (AGUrk 4 Johk Rheinf Nr. 141 (Reg))
[...] (afficher tout)
1327: [und des Holzes] uff der Sisslen [ihr Recht auf das Holz] in Sisellen (AGUrk 4 Johk Rheinf Nr. 139 (Regest))
1328: [wegen des Holzes] in der Sislen (AGUrk 4 Johk Rheinf Nr. 141 (Reg))
1617: Hemman Erhart aus der Sisslen, tawen matten vff der Newmat, stost einseits an die Süsslen, ein juchart ackher uff dem Sisseluelt gelegen
(afficher moins) [2]
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Commentaire | Die Gemeinde Sisseln liegt bei der Einmündung der Sissle (auch Sissel, Sisseln, Sisselnbach, Sisslerbach genannt) in den Rhein, an einem alten Verkehrsweg, an der Schaffhauserstrasse [...] (afficher tout)Die Gemeinde Sisseln liegt bei der Einmündung der Sissle (auch Sissel, Sisseln, Sisselnbach, Sisslerbach genannt) in den Rhein, an einem alten Verkehrsweg, an der Schaffhauserstrasse nämlich, die von Rheinfelden bis Laufenburg auf dem linken Rheinufer verlief. Neben der Aare ist die Sissle der einzige bedeutende Zufluss des Rheins auf Aargauer Boden. Im 18. Jahrhundert wurde in einem längeren Streit festgestellt, dass die Sissle ihren Namen erst von Frick an trage.4 Heute macht man die Sissle-Quelle auf der Buechmatt nördlich von Thalheim aus.Bei F. X. Bronner heisst das Gewässer auch noch Bötzerbach5 - für mich ein Hinweis mehr auf die Tatsache, dass der Begriff Bözberg früher viel weiträumiger gefasst wurde. Die Belegformen für den Flussnamen (in der bach genant die Sissel, an den Sysslen bach, gen der Syslen) sind identisch mit denjenigen des Siedlungsnamens. Häufig fällt es sogar schwer zu entscheiden, ob eine Namenform Fluss oder Ort benennt. Meines Erachtens plädert A. Greule zu häufig eindeutig für den Flussnamen.6 Sicher ist aber, dass der ursprüngliche Flussname später auch auf die Siedlung übergegangen ist. In der Mundart heisst der Fluss heute vielfach 'sí̜ʃslpąχ'. Der Beleg a. 1617 nennt das Sisslerfeld westlich des Unterlaufs. Wie in den Fällen der Ortschaften Jonen und Möhlin, die beide ihren ON von einem Flüsschen bezogen haben, liegt auch Sisseln im Bereich der Mündung des namengebenden Baches. J. U. Hubschmied stellt den Flussnamen Sisseln, zusammen mit dem italien. Flussnamen Sessera (< spätgall. *sissera̅ < gall. *segistera̅); N eines Zuflusses der Sesia), zum gall. Stamm *seg-, idg. *segh- 'mächtig'.7 Da es keine Anzeichen für einen Suffixtausch (*Sisser > *Sissel) gibt, ist diese Etymologie abzulehnen, zumal aus gall. *segistera̅ eher *Seistera̅ zu erwarten wäre.8 Der Ort Sisseln gilt als typische Ausbausiedlung, und zwar von Eiken. Westlich der Kirche von Sisseln wurde die Ruine einer in bezug auf Grösse und Grundriss mit dem Festungsbau Burg in Mumpf auffällig genau übereinstimmenden Wehranlage ausgegraben, die zu den Bauten des spätrömischen Hochrheinlimes gehörte.9 Vielleicht befand sich die Örtlichkeit *Husen (in dem Nidrenholz zu Huse), die in einer älteren Urkunde genannt wird, in der Nähe der Siedlung Sisseln. Das Gemeindewappen weist auf die Siedlungslage und auf einen alten Erwerbszweig hin: In Grün ein schräglinks fliessendes weisses Flussband (Rhein) mit schmalem weissem Nebenfluss (Sissle) im linken untern Viertel, im rechten Obereck ein weisses schräggestelltes dreizackiges Fischspeereisen (Fischger für Salmenfang). 1918 allerdings sind im Sisslerbach zum letzten Mal Lachse gefangen worden.10 Die Kraftwerkbauten am Rhein verunmöglichten dem laichenden Lachs die notwendigen Massenzüge. (afficher moins) [2] | ||||||||||
Point culminant | 306 m [1] | ||||||||||
Point le plus profond | 288 m [1] | ||||||||||
Surface | 0.714 km² [1] | ||||||||||
ID | 13000189 | ||||||||||
Origine des données | toponymes.ch réunit dans une base de données centrale des toponymes provenant de divers projets suisses et d'autres sources pertinentes, les relie et les prépare à leur publication en ligne (Details).
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