Nom | Uri [1][2] | ||||||
Dialecte | Fo Uri [1] | ||||||
Phonétique |
fọ ṳ̄́ri [1]
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Catégorie de lieu | canton [3] | ||||||
Description | Name des Kantons. Früher auch Bezeichnung für Altdorf aus der Sicht des Urner Oberländers und aus jener des Seelisbergers; in dieser Funktion auch z. T. urkundlich und chronikalisch selbst [...] (afficher tout)Name des Kantons. Früher auch Bezeichnung für Altdorf aus der Sicht des Urner Oberländers und aus jener des Seelisbergers; in dieser Funktion auch z. T. urkundlich und chronikalisch selbst ausserhalb des Kantons. (afficher moins) [1] | ||||||
Interprétation | 1. ‘Das Land am Wasser’. 2. ‘Das Land am Ufer (des Sees bzw. des Flusses)’. Für weitere Ansätze siehe Deutung GW. [1] | ||||||
Interprétation mot de base | Ein Überblick über die ältesten histor. Belege für den Namen Uri zeigt, dass wir grundsätzlich zwei Schreibtraditionen auseinanderzuhalten haben: a) eine latinisierte Uronia/Urania; sie erscheint nur in lat. [...] (afficher tout)Ein Überblick über die ältesten histor. Belege für den Namen Uri zeigt, dass wir grundsätzlich zwei Schreibtraditionen auseinanderzuhalten haben: a) eine latinisierte Uronia/Urania; sie erscheint nur in lat. Kontext; b) eine auf der alemannisch-deutschsprachigen Tradition beruhende mit Ure(n), die i. d. R. nur in deutschem Kontext erscheint. Erst spät, mit Sicherheit ab 1505-1507 (Chronik Etterlins), beginnt sich die Form Uri mit ausl. -i durchzusetzen, was wir als sekundäre Aufwertung des aulautenden Reduktionsvokals -e werten. Damit erhielt der an sich schmächtige Name lautlich mehr Gewicht. Ab und zu früher vorkommende Formen mit ausl. -i- stammen samt und sonders aus viel späteren Kopien, so dass anzunehmen ist, sie seien durch die Kopisten in modernisierter Weise geschrieben worden und entsprächen nicht den verlorenen Originalen. Wir haben diese Belege deshalb nicht in den Druck aufgenommen.In der Tradition lassen sich drei ernsthaft zu diskutierende Deutungsstränge feststellen. 1. Deutung mit ‘Stier’. Schon das Urner Wappen auf dem ältesten Siegel zeigt einen Stierkopf mit Nasenring in der Seitenansicht. Dieses Siegel wird kurz darauf durch eines mit dem Stierkopf in Frontansicht abgelöst, das bis heute Gültigkeit bewahrt hat (HBLS 7,146). Wir glauben nicht, dass sich an diesem Stierbild ein - wie es etwa postuliert wird - uraltes mythologisch zu interpretierendes Element, nämlich jenes des Stiers als Fruchtbarkeitssymbol, ablesen lässt. Vielmehr halten wir es für einen ersten ikonographischen Deutungsversuch auf der Grundlage von ahd. ûr(ohso), mhd. ûr(ochse) ‘Auerochse’ (Kluge 36). Dabei mag die Kraft des Stieres für eine allmählich im Selbstbewusstsein erstarkende Wirtschafts- und Lebensgemeinschaft zusätzlich für die Aufnahme dieses Tieres ins Wappen gesprochen haben. Dass im 17. Jh. unter den Gelehrten dann auch noch das Volk der Tauriscer mit Uri in Verbindung gebracht wurde, versteht sich aus dem Zeitgeist fast von selbst. Motivisch halten wir eine Deutung mit Ur ‘Auerochse’ aus sachlichen Gründen und im Vergleich mit anderen ON der frühen Stufe, in die unser Name gehören muss, für unwahrscheinlich. Die Deutung ist eher von der Lage oder von der topographischen Beschaffenheit des untersten Reussbeckens her zu suchen, wofür der Name urspr. wohl gegolten hat. Teilweise ergibt sich aus Formulierungen in Urkunden, dass Uri auch den Ort Altdorf meinte. 2. Deutung mit lat. ora, orum ‘Rand’. Im 19. Jh. beginnt eine neue Deutungsrichtung, die bis in unsere Tage immer wieder aufgenommen wurde. Man geht vom Ansatz lat ora, orum ‘Rand’ > rätorom. ur ‘Rand, Saum’ aus (z. T. irrtümlich als urspr. kelt. bezeichnet). Es werden als Parallelfälle Nieder- und Oberurnen im Kt. Glarus und Urnäsch im Kanton Appenzell Ausserrhoden genannt. Mit Uronia/Urania und Ure(n) hätte man das am ‘Rand, d. h. am Ufer des Vierwaldstätter Sees bzw. der Reuss gelegene Land’ benannt. Teilweise wird dabei eine Kombination mit dem Suffix germ. ahja, ahd. ahi angenommen. Die Belege mit Urach sind aber, wie einleitend zu den histor. Belegen bemerkt, nicht vertrauenswürdig, da sie sozusagen alle auf Kopien durch Tschudi beruhen. Sie können nicht als Beweis für eine alte Bildung mit -ahi herangezogen werden. Zudem müsste in diesem Fall eine ausserordentlich frühe Kombination eines rom. Wortes mit einem ahd. Suffix angesetzt werden, was uns sehr fragwürdig erscheint. Mit ora, orum deuten folgende Autoren, die nicht im histor. Belegmaterial vertreten sind: Gatschet, Forschungen 45; Clauss 218, Anm. 3, unter Berufung auf J. U. Hubschmied, dessen Autorität auch in anderen Belegstellen erscheint; Zopfi, Glarn. Gden. 32f.; Sonderegger BSM 8,482. (Vgl. noch RN 2,226 orum; Sonderegger BSM 8,466ff., Suffix -ahi.). 3. Deutung mit der idg. Wurzel *uer- ‘Wasser, Regen, Fluss’. Bereits Josef Leopold Brandstetter kommt nach langen Erwägungen, in denen er sich mit Gatschets Deutung mit ‘Rand, Saum’ auseinandersetzt, zum Schluss, dass dem Namen Uri eine idg. Wurzel, die in den Bereich ‘Wasser, Regen, feucht’ gehöre, zugrunde liegen müsse. Er nennt Sanskr. vâr, vâri ‘Wasser’, an. ur ‘Feuchtigkeit’ und andere Entsprechungen (Brandstetter, Beiträge 1, Gfr. 42 [1887], 163ff.). Wir halten einen Ansatz mit idg. *uer-, *uor-/*ur ‘Wasser, Regen, Fluss’ für durchaus plausibel. Die topographische Lage jenes urspr. mit Uri benannten Geländes am See und seine Prägung durch eine markante Flusslandschaft sprechen durchaus dafür. Anzusetzen wäre eine Erweiterung der Schwundstufe von *uer-mit einem n-haltigen Suffix, wie es im Ortsbewohnernamen Urner noch heute erscheint. Diese Deutung rückt den Namen Uri in den Bereich der alteuropäischen Hydronymie (vgl. dazu Krahe, Unsere ältesten Flussnamen 38ff.; Greule, Vor- und frühgerm. Flussnamen am Oberrhein 167f. in der Auseinandersetzung mit der Deutung von Urnäsch durch Sonderegger). Motivisch und sprachlich scheint uns der Ansatz ora, orum ‘Rand’ wie jener mit *uer- ‘Wasser, Regen, Fluss’ denkbar. Zur Phonetik vgl. noch Clauss 1. (afficher moins) [1] | ||||||
Sources
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Bei der nachfolgenden historischen Dokumentation des Namens Uri handelt es sich für die Zeit nach 1200 um eine schmale Auswahl der tatsächlich gesammelten Belegstellen. Dies betrifft sowohl die handsc [...] (afficher tout)Bei der nachfolgenden historischen Dokumentation des Namens Uri handelt es sich für die Zeit nach 1200 um eine schmale Auswahl der tatsächlich gesammelten Belegstellen. Dies betrifft sowohl die handschriftlichen Quellen wie auch die historisch-topographische Literatur.Im Ganzen wurde auf eine gewisse chronologische Kontinuität geachtet. Bei den Belegen aus Urkunden und Akten hatten in der Auswahl Originalquellen und Quellen aus Archiven des Kantons Uri Priorität, ohne dass allerdings in dieser Beziehung Vollständigkeit erreicht wäre. Es fällt auf, dass die Namenform Uronia bis etwa 1400 recht häufig vorkommt, wogegen später Uri, Ure u. ä. eindeutig dominiert. Die Namenform Urach kommt im 14. Jh. einige Male vor, hauptsächlich in Urkunden, die nur durch Tschudi (Chronik) überliefert sind. (732)/ um 1040 : Eto, Augiae abbas, a Theodebaldo ob odium Karoli in Uraniam relegatus. Hermann von Reichenau, Chronik, um 1040. MGH. SS. V, p. 98/QW. I, 1, 4.; (809?)/1788 : Ury hatte sich mit Beybehaltung seiner Freyheit in 809 in des römischen Reiches Schutz begeben. Uk.: Schmid, Freystaat Ury, 1788, p. 111/QW. I, 1, 5a.; 853 : id est pagellum uroniae. Uk. SAZ. C II 1 (QW. I, 1, 12).; 857 : et alteras duas cappelas in valle Uronia in locis cognominatibus Burgilla et Silana. Uk. Kopie, gleichzeitig. QW. I, 1, 13.; (873) : iussitque inter duo festum Flumina, Lindimachum Rhenumque, omnes venerari Sanctorum in commune simul, reliquosque propinquos, Vranikos (vgl. Stolz, ebd. p. 238ff.) vel circa Albisum quaque sedentes. Gedicht FmZ., Hs. vor 1545 (Tschudi, Kollektaneen). Stolz, Ardua spes mundi, p. 223, (QW. I, 1, 18).; 955 : Purchardus Turegiensis castri advocatus, de nobis inhabitantibus Uroniam decimacionem quesivit. In Uronia Purchardo duce.Uk. QW. I, 1, 34.; 1063? : ab incolis provinciarum Uraniae et Claronae. Cives enim Uroniae proclamabant. Uraniae incolis. Uk. Echtheit fraglich. QW I, 1, 83.; 1185 : thietelinus de uron. Uk. SAZ. C II 4, Nr. 1 (UZ I. Nr. 340/QW. I, 1, 177).; 1196 : qualiter uranienses et Claronenses ... reconciliati sunt. Uk. STU. Uk. 1 (QW. I, 1, 196).; 1210 : preter eas (decime), que sunt in Urania. Uk. UZ I, Nr. 366/QW. I, 1, 230.; 1224 : pro duobus serotiis bonis et magnis de Uren. Uk. QW. I, 1, 287.; 1233 : in Uren. Uk. QW. I, 1, 342.; um 1234 : inde veniens in villam, que dicitur Urev (andere Hss.: ‹Uren›). Reisebericht, Jordan von Sachsen. HNU. 1925, p. 5ff./QW. I, 1, 353.; 1239 : nobilis matrona Adelhedis dicta de Uren. Uk. QW. I, 1, 407.; 1243 : universitas de Urania. Uk. QW. I, 1, 463.; 1243 : quedam bona nostra in Ure sita. Uk. Gfr. 12, p. 2/QW. I, 1, 464.; 1243 : servus eorum de Uran dictus Romanus. Uk. QW. I, 1, 469.; 1244 : ecclesium de Altdorf in Huren cum pertinentis suis. Uk. (Lateran). QW. I, 1, 471.; 1248 : in provincia vrania. in provincia vranie in loco, qui dicitur Scachdorf. vallis uniuersitatis vranie. Uk. STU. Uk. 3 (QW. I, 1, 575).; 1249 : 1249 : Acta sunt autem hec in provincia vren, in villa altorf. Uk. STU. Uk. 5 (Gfr. 3, p. 228/QW. I, 1, 620).; 1249 : sigillo uniuersitatis uallis vranie. Uk., Dorsualnotiz. STU. Uk. 5 (Gfr. 3, p. 228/QW. I, 1, 620).; 1253 : habent in provincia vranie et a fundationis sue principio tenuerunt. Uk. STU. Uk. 6 (QW. I, 1, 688).; 1258 : conniventia universitatis vallis Uranie. universitas vallis Uranie. Uk. QW. I, 1, 833.; 1261 : Domus Hospitalis Sancti Lazarj Jn V̊rania apud Obirndorf et fratres eiusdem domus super quibusdam possessionibus sitis apud Obirndorf. Uk. Sd. KlA. Sd. V, 3 (QW. I, 1, 887/Gfr. 41, p. 21).; 1270 : plebanus in Burgelon vallis vranie. Uk. STU. Uk. 10 (Gfr. 9, p. 7/QW. I, 1, 1042).; 1270 : a domo et fratribus sancti Lazari in vrania. Uk. Sd. KlA. Sd. V, 4 (QW. I, 2, 1046/Gfr. 41, p. 26).; 1275 : Actum in Urania. Ub. (Eintragung in einem Zinsrodel), anfangs 14. Jh. QW. I, 1, 1185.; 1276 : quondam Bercte de vre. Uk. SAZ. C II 11, Nr. 69 (Gfr. 7, p. 165/QW. I, 1, 1194).; 1276 : Datum et actum Uraniae. Uk., Kopie (Tschudi). QW. I,1, 1212.; 1277 : Ita conversa de Urania. Uk. QW. I, 1, 1232.; 1280-14. Jh.1 : Ruͦdolfus de Buͦcholz oc(c)isus in Vrichce per latrones. Jzb. Sd., 13.-15. Jh. MGH. Necrol. 1, p. 520.; 1283 : in dem lande ze Uren. die ze Uren genge. Uk. Gfr. 8, p. 20/QW. I, 1, 1398.; 1284 : in dem lande ze Uren. die ze Uren. ingesigel von Uren. Burchart der amman von Uren. die landluͥte von Uren. Uk. Gfr. 8, p. 22/QW. I, 1, 1422.; 1287 : in Urania. Uk. QW. I ,1, 1517.; 1290 : swester Adelheid von Ure. Uk. QW. I, 1, 1610.; 1290 : in Buͥrgelon vallis vranie. universitatis quoque vallis vranie. universitatis vallis vranie. Uk. PA. Sp. Uk. 2 (QW. I, 1, 1620).; 1291 : homines vallis Uranie. Uk. QW. I, 1, 1681.; 1291 : die lantluͥte gemeinlich von Ure. dien von Ure. wir von Ure. wir von Ure. drie man von Ure. die lantluͥte von Ure. Uk. QW. I, 1, 1689.; 1291 : luͥte und guͦt ze vre. unsern luͥten ze vre. Uk. STU. Uk. 14 (QW. I, 1, 1695).; (1297) : vallis in Urach. Uk., Kopie (Tschudi). QW. I, 2, 159 (b).; 1298 : possessiones suas dictas zi dem Nuͥwen gadme sitas in campo sub villa altorf in valle vranie. Uk. STU. Uk. 21 (QW. I, 2, 170).; 1301 : lantaman von vre. Uk. STU. Uk. 24 (Gfr. 4, p. 283/QW. I, 2, 272).; 1303 : richter in vre. Uk. QW. I, 2, 351.; 1308 : die lantluͥte von Ure. lantluͥt ze Uren. in dem lande ze Ure. im lande ze Ure. Uk. QW. I, 2, 461.; 1309 : universis hominibus in valle Urach (vallis in Ure) (vgl. QW., ebd.). Uk., Kopie (Tschudi). QW. I, 2, 480.; 1309 : von dien lantluͥten von vren. die lantluͥte von vre. daz gotshus ze vre. Uk. STU. Uk. 27 (QW. I, 2, 485).; 1311 : in vallibus Switz et Urach (vgl. QW., ebd., Anm. 1). Uk., Kopie (gleichzeitig). QW. I, 2, 598.; 1315 : prudentibus viris ... vallium in Underwald ..., Urach ... et in Sweitz (vgl. QW., ebd.). Uk. QW. I, 2, 769.; 1315 : universitas hominum in Urach. Uk., Kopie (Tschudi). QW. I, 2, 788.; 1315 : daz Lant ze vra. Uk. STU. Uk. 29 (QW. I, 2, 805).; 1315 : die landluͥte von Ure. eitgenoze von Ure. Uk. QW. I, 2, 807.; 1318 : fidelium nostrorum hominum vallis in Urach. Uk., Kopie (Tschudi). Gfr. 41, p. 56/QW. I, 2, 913.; 1318 : des lantammannes von vre. Uk. Stadt-A. ZH. Uk. 121 (Gfr. 8, p. 41/QW. I, 2, 950).; 1319 : Waltluͥten ze Ure, ze Swîtz und ze Underwalden. Uk. QW. I, 2, 981.; 1319 : in den Waldstetten ze Uren, ze Switz und ze Underwalden. Uk. QW. I, 2, 981.; 1319 : in den Waldstetten ze Uren, ze Switz und ze Underwalden. Uk. QW. I, 2, 981.; 1319 : Waltluͥten ze Ure, ze Swîtz und ze Underwalden. Uk. QW. I, 2, 991.; 1321 : Amman ze vre. Uk. SAZ. C II 11, Nr. 217 (Gfr. 7, p. 177/QW. I, 2, 1092).; 1321 : census vallis Uranie. Ub. FmZ., 1321. QW. II, 2, p. 258.; 1327 : Switz, Underwalden et Ura. Uk. QW. I, 2, 1378.; 1329 : Johansen von Moss zu Vre. STU. Uk. 35 (Gfr. 20, p. 315/QW. I, 2, 1458).; 1332 : in dem lande ze vre (2). gegeben ze vre. Uk. Stadt-A. ZH. Uk. 137 (Gfr. 8, p. 40, 46/QW. I, 2, 1633b).; 1333 : der Convent des gotteshuses zu oberndorf, Sant Lazarus ordens in vre. Uk. Sd. KlA. Sd. V, 6 (Gfr. 12, p. 23/QW. I, 3, 1).; 1334 : Johans Zwiger von Evibach, landman ze Uren. Uk. Gfr. 8, p. 47/QW. I, 3, 44.; 1334 : Johansen vrien von attekusen und landamann zvͥ vre. das da lit zvͥ vre in dem dorfe zvͥ oberndorf. der geben war zvͥ vre. Uk. Sd. KlA. Sd. V, 7 (Gfr. 12, p. 24/QW. I, 3, 54).; 1337 : Landaman ze vren. Uk. Sd. KlA. Sd. V, 8 (Gfr. 41, p. 81/QW. I, 3, 200).; 1338 : Johans von Mos, vogt ze vrsern, Lantman ze vre. in dem Lande ze vre. Uk. STU. Uk. 41 (Gfr. 20, p. 316/QW. I, 3, 240)., 1340 : Lantluͥte gemeinlich ze Vre. Lantluͥt ze vre. Uk. STU. Uk. 42 (QW. I, 3, 335). 1346 : in dem lande ze vre. die zinse ze vre. lantamman ze vren. Uk. Stadt-A. ZH. Uk. 156 (Gfr. 8, p. 53/QW. I, 3, 617).; 1346 : unser Sweig ze vre in Schaͤhendal gelegen. Uk. STU. Uk. 47 (QW. I, 3, 643).; 1347 : gen allen den Lantluͥten ze Ûre. Lantamman de Ûre. Uk. STU. Uk. 53 (Gfr. 9, p. 14/QW. I, 3, 711).; 1348 : untz an Urner lantmarch. untz an Urner lantmark. untz an Ûrner lantmarch. Uk. QW. I, 3, 791.; 1350 : duͥ zwoi lender von Ure und Underwalden. Uk. QW. I, 3, 880.; 1350 : landamman ze Ure. die lantluͥt ze Ure. das suͥllent ouch Urner niessen. das sol Urner sin. was Urner holtzes beduͥrfent. uͥber Urner lantmarch. von den kruͥtzen Urner halb. walt, der nebent dem bach Urnerhalb lit. uͥber Urnerguͦt. usser Urnerholtz. Uk. QW. I, 3, 911.; 1351 : die lantluͥt gemeinlich der lender ze Ure, ze Switz, und ze Underwalden. Uk. QW. I, 3, 942.; 1352 : den Lantluͥten gmainlich des Landes ze Vre. Uk. STU. Uk. 57 (QW. I, 3, 1007).; 1353 : Johansen von Moss ze Vre. Uk. STU. Uk. 60 (QW. I, 3, 1076).; 1357 : Ritter vnd landamman ze Vre. Uk. STU. Uk. 62 (Gfr. 5, p. 259f.)., 1359 : in dem Lande ze Vre. von Vre. Uk. STU. Uk. 63 (Gfr. 41, p. 106ff.)., 1360 : ich Johans von Sumpellon, Lantman ze Vre. von Vre. Uk. STU. Uk. 69 (Gfr.1, p. 325).; 1365 : Lantluͥten gemeinlich ze Vrê. Uk. STU. Uk. 73 (Gfr. 1, p. 326).; 1370 : in valle Uranie. Uk. Gfr. 9, p. 69.; 1370 : die zins ze Ure. Ub. FmZ., 1370. QW. II, 2, p. 279.; 1372 : in dem Lande ze Ure. Uk. Sd. KlA. Sd. V, 9 (Gfr. 41, p. 127).; 1375 : quod ipsi Vranyenses. vallis ac territorii Vranye. in dicta valle Vranya. Uk. STU. Uk. 79 (Gfr. 41, p. 299ff.).; 1318 : vallis vranie. Uk. STU. Uk. 82.; 1382 : der Talluten der Awernern und Sweytze. Uk. TAU. (Gfr. 42, p. 25f.).; 1389 : der drier Lendern Vre, Switz vnd Vnderwalden. Uk. EA. 1, p. 327.; 1395 : Botten von vre. ze vre. Uk. STU. Uk. 88 (Gfr. 42, p. 39).; 1398 : land ze Vre. Uk. PA. Sc. Uk. 2 (Gfr. 42, p. 44). 1403 : Domus Jn Sedorf Jn Vranie. Uk. Sd. KlA. Sd. III, 5f. (Gfr. 42, p. 50f.).; 1403 : in dem closter ze Sedorf gelegen ze Vre. Uk. Sd. KlA. Sd. V, 12 (Gfr. 42, p. 51ff.).; 1407 : gen Uren. Uk. UB. ZG., Nr. 425.; 1409 : datum in Alttorff in Terre Uranie. Uk. PA. Sl. Uk. 51/5 (Gfr. 42, p. 59f.).; 1417 : Lantwip ze Vre. von Ure. Uk. STU. Uk. 98 (Gfr. 42, p. 89f.).; 1418 : vmb fuͥnfzehen pfund vrner Geltz. ze Vre Uk. Sd. KlA. Sd. V, 14 (Gfr. 42, p. 91f.).; 1424 : die fûnfzen ze Vre. Uk. PA. Sc. Uk. 3 (Gfr. 43, p. 17ff.).; 1426 : rat ze ure. Ub. Pfk. Sc., 1426, Bl. 10. PA. Sc. (HNU. 15, p. 88).; 1429 : Heini Fuͥrst von Vre. Uk. TAU. (Gfr. 43, p. 30f.)., 1434: Aman ze vre. Uk. STU. Uk. 106 (Gfr. 43, p. 45ff.).; 1437 : Walther zem Brunen ze dien ziten landamman ze Vre. Uk. Gfr. 43, p. 54f.; 1440 : Comunitas de vrognia. comunitatem vrognie. comunitas vallis patrie vrognie. et vicarium ac Comunitatem patrie de orogna. Uk. STU. Uk. 109 (vgl. Gfr. 43, p. 58)., 1444 : den lantluͥten gemeinlichen zü vre. Uk. STU. Uk. 114 (Gfr. 43, p. 68ff.)., 1447 : in dem lande ze vre. Uk. PA. Sc. Uk. 5 (Gfr. 43, p. 70f.).; 1449 : die funfzechen ze vre. Uk. PA. Se. D 9 (Gfr. 43, p. 81).; 1450 : lantz weibel ze Vre. landammann ze vre. Uk. Gfr. 21, p. 21f.; 1453 : in valle Vranie. Uk. PA. Se. (Gfr. 43, p. 84f./Gfr. 9, p. 67ff.).; 1458 : ober wybel ze vre. ze vre. Uk. STU.; 1467 : in dem lande zuͦ vre. zuͦ vre. Uk. PA. Sp. Uk. 8 K (Gfr. 43, p. 101f.).; 1470 : ze vre. in dem land ze vre. gemeinen lantlütten ze vre. Jzb. Sd., ab 1470, fol. 15b, 25a, 53b. PA. Sd.; um 1470 : Der anefang der drÿer Lendern, Ure, Switz und Underwalden. ... und was das ein Gesler, der ward vogt ze Ure und ze Switz. einer der Fuͤrsten von Ure. das der lantvoͤgt der Gesler gan Uire für. under die linden ze Uire. und viengen ze Uire am ersten an die huͥser brechen. Das Weisse Buch von Sarnen. QW. III, 1, p. 3, 7, 13, 15, 19.; 1471 : Regio Urania dicitur. Patrizzi, Reise Piccolomini, 1471. Mitteilungen des österr. Staatsarchives, Erg. Bd. II, 1/1949, p. 563.; um 1477 (1499) : in einem landt das haysset Vre. Das Lied von der Entstehung der Eidgenossenschaft, um 1477. QW. III, 2, p. 34.; 1478 : die von vranÿen das dorff lutt vnd guͦt. Uk. STU. Uk. 119a (Gfr. 44, p. 102).; 1479 : Die lantlütt ernerent sich wol des fihes, kese und ziger, anken und ander schmalz, zuͦdem das vich verkoufende. Darumb mein ich das lant Ure geheyssen sin von ‹uris›, dem Kriechischen wort, das zuͦ Latin ‹bos› und ist zuͦ Tütsch ein ‹ochs› geheyssen, oder aber von dem wort ‹uris›, das ruch ochsen (als man liset ) sind in Tütschem lande, habent so gross horner ufgezogen, das man küngklichen tischen underwilen darus wol möchte zimliche geschir machen. Und das Ure do dannen also genennet werde ald sy von ‹uris›, dem wort, das ze glouben wurde ich dardurch dester ringer bewegt, dann der selben von Ure wappen ist ein houpt eins semlichen tiers mit hohen hornen geformieret, swarzer farwe, in der nasen ein isinen ring habende, und das veld des wappens ist gelwer farwe. Bonstetten, Beschreibung der Schweiz, QSG. 13, p. 259.; 1480 : Wir der Land Amann der Ratt vnd die gantz gemeind zuͦ vre tuͦnd kunt. Uk. PA. Se. D 10 (Gfr. 44, p. 116f.).; 1484 : Peter Kaͤs Lantschriber zu vre. von vre. Uk. TAU. (Gfr. 44, p. 142ff.)., 1487 : der landamman und rätt ze vre. Uk. STU. Uk. 129 (Gfr. 27, p. 332f.)., 1489 : Jn dem land ze vre. Uk. STU.; 1492 : Dominy vranie Jn partibus Switie. Uk. STU. Uk. 135 (Gfr. 44, p. 192ff.).; 1495/97 : Primaeva itaque origine capitibus quatuor initiatum scitis foedus: Uraniense, Schvitense, Unterwaldense utroque et Lucernense. Urania est in Alpium pede. Principalior Uraniae universitatis villa est Altorph. Türst, Descriptio, QSG. 6, p. 3f., 13.; 1500 : nos predicti Vranienses. alamanie Vranie, Schwitz et vnderwalden. de Vrania. Uk. STU. Uk. 142 (EA. III, 2, p. 1279ff.).; 1500 : ecclesia parrochialis sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Burglein vallis Vranie. Uk. PA. Bü. Uk. 10 (Gfr. 20, p. 91f.).; um 1500 : Urania non tantum urbis, quod alias Torfenum appellatur, sed et nomen vallis est, a copia boum eximiae magnitudinis, quos uros nuncupatos invenimus, originem trahens. Balcus, Decriptio Helvetae, QSG. 6, p. 90.; ca. 1505-1507 : in das land, so yetz genempt wird Ury. über die berg gen Uri. dye dry waldstett Ure, Schwytz und Underwalden, die danne eynen Ewigen punde ze samen hatten und noch hand. Etterlin, Kronica. QW. III, 2, p. 83, 96, 117.; 1508-1560 : Und als iren etwan vil über das hochgebirg, den Gothart, kamend liessend si sich in denselben ruchen wusten teleren nider, da der zti kein mentschliche wohnung was, namptend es Uri von dem geschrei der wilden puflen, wann iren vast vil da wonete ... . ... und in sonders furend si die heilig urstendi bi dem Uristier in ir paner. Brennwald, Schweizerchronik. QSG. NF. 1, 1, p. 258.; 1528 : Jn Schächental Jn dem Land zuͦ ure. Uk. PA. Sp. 17 K.; 1538 : Es gibt ouch zum teyl diser sach schin / das die Vrner jren ersten vrsprung von Tauriscern gehept / jr wapen / ouch der bruch mit dem stier / wiewol in nachgenden zyten ouch ettlich Gotthier sich da nidergelassen. Der nammen des lands Vren / kompt ouch von wegen des wapens so ein stierkopff ist / darumb die voͤlcker Tauriscion zwyfel vor zyten genempt. Jm Sibental vnd in der Riuier daselbs / werdendt noch die stier Vren genempt. Also hat dasselb land nit den nammen von den wilden Vren / dero in diesen nationen keine nie gewesen / sonnders werdend die stier in disen landen an ettlichen enden / wie vor stat / Vren gheissen. es sind ouch die wilden Vren (wiewol Cesar das schrybt) nit glych gemaͤss der gestalt des wapens des lannds Vren / so eines stierkopffs form hat. Desshalb sy ouch in allen jren kriegen mit einem hornblass jr zeychen gebend / vnd ouch der dz horn blasst d'stier von Vry genempt wirt / der ouch zuͦ soͤlchem ampt dienst gewaͤrtig in kriegen sin muͦss. Tschudi, Rhaetia.; 1544 : minen Herren von Ury. Uk. (Landmarchen UR/NW), Kopie, um 1700(?). STU.; 1548 : Das aber die ersten vnd elisten Vrner von den Turiscern abkommind / gibt zum teil anzeigung jr waapen mit dem Stierkopff daruon die alten Tauriscion zweyfel vor zeyten genennt sind. Etliche alte Chronicken woͤllend dass dises waapen von einem wilden Büffelskopff komme / das ich nit acht / dann Julius Cesar im 6. buͦch schreybt / dass bey den Germanis in dem Hartzwald / yetz Schwartzwald (so vor zeyten schier gantz Germaniam überzogen vnd beschattet hat) wilde Stier werdind funden / etwas ringer dann Elephanten / doch in farb vnd gestalt ein Stier / die wurdend genennt Vri / welches geschlaͤcht der wilden Ochsen villeycht in den Alpischen wildinen auch gewesen ist. Es werdend noch diser zeyt im Sibental vnd etlichen Heluetischen gegninen die Stier Vren genennt / da rumb diss landuolck / die ältisten vonn den Tauriscern / den Stier kopff vnd nammen Vrner / das ist / Ochssner / noch habend. Stumpf, Chronik, 2. Bd., fol. 174.; um 1550 : Des selben 1321. jars geschach ein schlacht und bluͦtvergiessen zuͦ Ospital in der wildi Urseren hinder Uri, dann denen von Uri was etwas schmach alda geschechen, das woltend si recchen und lüffend in unordenlichem sturm hinauf. Tschudi, Chronicon. QSG. NF. 1. Abt. 1. Abt. 7/2a, p. 41.; 1554 : Vria, nec urbs, nec oppidum, sed communitas est pagorum. Inter quos primus pagus Vetus appellatus ita pollet aedificijs, atq. plateis lapide stratis, ut ab oppido nihil differat, nisi quod caret moenibus. Nominis origo est ab Vro boue syluestri, cuius caput Taurisci, à quibus illi uerè initium sumunt gesserunt in armis. Interiacet montibus, ut non possit adiri vel certe difficulter, nisi aut nauigio, aut per montem Gotthardi periculosissimum. Viros habet prudentes, acres, et uerè contemptores animae, ubi pro iustitita dimicandum est. Glarenanus, Helvetiae descriptio, p. 58.; 1570 : Capellam sancti Theoduli in Vnderschoen apud vros. in oppido Vrnaie. Uk. (Rom.). GA. Un.; um 1570 : Zuͦ Uri im land im flecken Seedorff ist ein frowenklösterli sant Lazarus ordens. ein strijt und gefächt zuͦ Ospental in der wilde ze Urseren hinder Uri am Gothart gelegen. Tschudi, Chronicon. QSG. NF. 1. Abt. 7/3, p. 28, 63.; 1590 : cum pestis in pago uro grassaretur. Uk. PA. Al. Uk. 8/9.; 1606 : Fridlin Huͦber Dess Raths zuͦ Vrÿ. Jzb. Is., ab ca. 1518, fol. 9. PA. Is. (Gfr. 77).; 1611 : Landt Amman Vnnd Rhath dess Orts Vri. einess Ersamen wÿsen Raths zu Vri. Uk. FKl. Al. Uk. (Gfr. 37, p. 65ff.).; 1627 : gen Altorff, im Urnerland. Wilhelm Tell von Vry. Stettler, Schweitzer-Chronic, Teil 1, p. 28, 31.; 1635 : Des Latins appellée Vrbigenum, Vrbiginensis Pagus, Vria, a esté bastie par les Taurisques, on ne sçait pas le temps. Decriptin de tous les cantons, p. 9.; 1642/1654 : Etliche führen die Vrer / oder Uranios, von den Gothen / andere von den Tauriscis, her; Wiewol /wie sie sagen / der heutige Nam Vry wol von den Vren herkommen mag / so bey den alten Teutschen Stier geheissen / vnnd auch disss Land einen schwartzen Stierkopff / in einem gelben Feld / in seinem Wappen vnd Zeichen führet. Es gehören zu ihnen die Lepontii am Vrsprund der Rüss / so einen Bären im eigenen Paner führen / vnnd deren Haupt-Fleck Ursell›, Teutsch Urseren / heist. Zeiller, Topographia, p. 29.; 1680 : Warumb ich aber denen Urneren vor anderen die Tauriscier zueygne / hat mich so wohl deren Nam / als auch die Waffen veranlasset / dann Urus, wie Caesar selbsten schreibt / ein Stier oder Wald-Ochs heissset / den dieser im Schildt führet mit einem durch den Rüssel geflochtnen Ring. So heissett zu Latein Taurus einen Ochsen oder Stier / und sind die Tauriscier darum also benennet worden von dem Schiff / in welchem sie auss Asia geseglet / dessen Namen auch vordere Theil einen Stieren nach Gebrauch dieser Völcker / darstellete und repraesentirte. Steiner, Grundzeichnung, p. 67.; um 1700 : Vor diesem haben die Thaurisci ein Asiatisches Volck / so hier her gesegelt / und auff dem Schiffe zum Zeichen einen Stier geführet / dieses Land bewohnet / und ihm dem Nahmen gegeben / dannn Urus ein Stier / und Wald-Ochs heisset. Dessen Kopff sie noch im Wapen führen. So ist auch der Urner-Stier / ein ungeheures Horn bekandt / womit die Einwohner bey vorfallenden Kriegs-Begebenheiten / in den widerschallenden Bergen einen erschrecklichen Lermen geblasen. Gude, Staat der Schweizerischen Eidgenossen, p. 117.; 1702 : Conductâ mox navi vecti sumus Lacu tranquillo ad Saxum, Fluͤe, ubi extremus est Lacus quatuor civitatum sylvestrium Portus: Inde per semihorae spatium venimus Altorffium, qui Uriorum primus est Pagus, Uri, Ury, hinc dici consuetus. Scheuchzer, Helveticus, p. 7.; 1706 : Canton Vira. Langensee (Karte).; 1708 : kamen wir endlich an indem Hauptflecken Altorff, sonst auch Ure und Ury genant. der Canton Uri. Scheuchzer, Naturgeschichten, 3. Teil, p. 37.; 1713 : Das erste Ort / welches in den Eydgenossischen Bund getretten / ist Uri: Ein gantzes Land / ohne einige Stadt / dessen Haubtflecken aber ist Altorff / trefflich wol gelegen / und erbauet / allda die Raͤht und Gericht gehalten werden welche sich noch uͤber den Berg Gotthard erstrecken: Wie dann durch Altorff der beruͤhmte Pass aus Teutschland in Jtalien gehet / uͤber St. Gotthards-Berg / welcher von den Alten Taurus / die Voͤlcker aber Taurisct genannt worden. Dessen Anzeigung auch ist dieses Lands-Wappen / mit dem Stier-Kopff im gelben Feld / davon ohne Zweiffel die alten Taurisci ihren Namen bekommen haben / wie dann die wilden Stier Uri / und noch zur Zeit / in dem Sibenthal / und andern Orten / die Stier Uri heissen. Die Landleut haben aus uralter herererbter Sag den Ruhm / dass die guten Theils von Gothen kommen / die aus Jtalien in dem Jahr Ch. 555. ungefehr vertrieben worden / und endlich den Christlichen Glauben angenommen. Der neueste Staat von Lothringen, p. 905.; 1723 : Prisci Taurisci, ita vocabantur Populi, qui nunc Vrii, die Vrner, audiunt, ii fuerunt & primi Gallorum, qui Romanorum temporibus, Julio Caesare fortissimo illo Gentium Alpinarum domitore regnante, Helvetios reliquos allicuerunt, ut secum trans Alpes in Italiam migrare, & Terras illas vino & fructibus delicatioribus fertiles occupare sibi proposuerint. Modernorum Tauriscorum seu Vriorum, Der Vrneren, nomen manifestissimam habet à Tauro derivationem; Forte non in Hercinia sylva duntaxat, sed in Regionibus nostris Alpinis, quoque olim fuit tertium genus eorum, qui Vri appellantur, magnitudine paulò infra Elephantos, specie et colore et Figura Tauri. ... Germanorum hoc est vocabulum, qui adhuc hodie Vrum appellant Ein Vrochs. Imo passim in Helvetia Tauri appellantur Vren ... . Bellicosa haec Uriorum Gens animos in Bello excitat praegrandis Cornu murmurante sono, qui hoc gerit Cornicen communiter appellatur Der Stier von Vri, Taurus Vriensis, Romanorum more, qui suos quoque habuerunt Corrnicines. Scheuchzer, Helveticus, p. 207, 209.; 1743 : Bey Flüelen im Urner-Gebiete stiegen wir ans Land, und hatten noch eine halbe Stunde auf Altorff, dem Haupt-Flecken des Urner-Cantons. Dieses ist ein schöner wolgebauter Ort, hat weite Gassen und schöne Häuser. Sulzer, Merkwürdigkeiten, p. 38.; 1763 : Urj. Jn Latein Urania, und in alten Instrumenten Vallis Urania; auch Vallis in Urah, und in Urach; in Französisch und Jtalienisch meistens Urj. Leu, Lexikon, 18, p. 704.; 1766 : Der Canton Uri, lat. Urania, in alten Jnstrumenten Vallis Urania, desgleichen Vallis in Urah. Fäsi, Staats- und Erdbeschreibung, 2, p. 128.; 1769 : Die alten Taurisci, oder, wie sie jetzt genennet werden, die Urner, waren die ersten unter den Galliern, welche zu den Zeiten der Roͤmer, unter der Regierung jenes grossen Helden und Schweizerbezwingers, Julii Caesaris, die uͤbrigen Helvetier angezeigt haben, dass sie mit ihnen uͤber die Alpen in Jtalien ziehen, und dieses herrliche Wein- und Fruchtvolle Land einnehmen sollten. Diese alte kriegerische Tauriscer- oder Urner Nation pflegt noch ietzt in ihren Kriegszuͤgen, nach der alten Roͤmer Weise, welche ihre Cornicines, Hoͤrnerblaͤser, hatten, einem Fuͤhrer ein grosses Horn zu uͤbergeben, welches sie den Stier von Uri nennen. Briefe über die vornehmsten Merkwürdigkeiten der Schweiz, p. 183f.; 1778 : Wenn der Name der alten Taurisker von Taurus (Taureau) herkommt, so leidet der Name der Neueren Einwohner eben dieselbe Ableitung. - Denn Taureau heisset im Deutschen ein Urochs, und in der Sprache der Schweizer wird ein solcher Ochse Uren genannt. - Dies kriegerische, muthige Volk hat daher im Kriege noch immer ein grosses Horn, und der, welcher es bläset, heisset der Stier von Uri. Ueber das Interessanteste der Schweiz, 2, p. 410.; 1796 : Der ganze Staat besteht eigentlich nur aus 2 Haupttheilen, nemlich: 1) dem Stand Uri im eigentlichen Urnerland mit dem diesem unterthänigen Livenenthal an der Südseite des Gotthard; 2) dem mit Uri verbündeten und unter seinem Schutz stehenden Urserenthal, welches indess doch nicht völlig frey ist. Daher der Flecken Altorf Pagellum Uraniae hiess. Norrmann, Schweizerland, 2, p. 1166.; 1800 : das schweigende Thal von Uri. Brun, Reise durch die ... Schweiz, p. 335.; 1805 : Seinen Namen verdankt Uri den Ur- oder Auer-Ochsen, welche diese Thäler bewohnten. In den alten Dokumenten wird es immer ad Uros (bey den Auer-Ochsen) genannt, und war vor Karl des Grossen Zeit nur den Jägern bekannt. - Der Kanton Uri führt in seinem Wappen den Kopf eines Stiers, und der vorderste Hornbläser der bewaffneten Urner-Mannschaft heisst immer noch der Stier von Uri. Ebel, Anleitung, 4, p. 179f.; 1869 : Uri, 853 Uronia, 1196 Urania, 1284 ze Uren, 1243 Ure, 1500 Uri. Urania wurde als das oberste Hochland erklärt, dessen Hauptdorf (Altdorf) Helvetien gegen den Süden abschloss, der einst noch durch keinen Gebirgspass (Gotthard) offen stand, v. kelt. ur, zu äusserst, abschliessend, Rand, Saum, Küste, Seeufer, (gr. ura, Grenze, Horizont, frz. ourler, umsäumen). So wäre die Urweid, Kt. B. die äusserste Weid von Jnnertkirchen gegen Guttannen hin, so schlösse das Urbachtal den weiten Zugang nach der Dossenhorngruppe ab. Die volkstümliche Ableitung Uris vom Ur- oder Auerochsen hat soviel Wert, wie die Berns vom Bären, obschon kundige Heraldiker im Stierkopf des Urner Wappens schon einen ursprünglichen Bärenkopf wollten gefunden haben, ohne sich gerade einen Bären aufbinden lassen zu wollen. Nach andern Auslegern soll ein PN. zu Grunde liegen, etwa Uro, Urso, Ursilo (vgl. Urental, Ürikon, Urwil, Urswil, Ürzlikon), oder die Partikel ur in der Bedeutung ‹aus›, d. h. Ursprung, Causalität. Wahrscheinlicher aber ist Uri GN., kelt. ur (v. sanskr. var) ist Wasser, altnord. ur, feiner Regen, Nebelregen, Feuchtigkeit, überhaupt Wasser, ahd. ur (dat. Uron, Urun), also sumpfiger, von Wasserarmen durchzogener Talboden (der Reuss). Jetzt noch wird übrigens in der Urschweiz das Adjektiv ure, urig für anhaltendes Regenwetter gebraucht. Dieses ur scheint überhaupt Lautnachahmung des Wilden, Schaurigen, Rauhen zu sein, also vielleicht der Name Uri Bezeichnung einer rauhen Gebirgslandes. Studer, Ortsnamen, p. 256f.; 1900 : Ob der Name Uri (Uren, Uronia, Urania) vom rhätoromanischen ‹Ur, ora›, Rand, Küste abstammt und also Seeufer bedeuten würde, oder von dem altdeutschen ‹Ur›, Wasser, dichter Regen, in welcher Form das Wort als ‹urig› für einen richtigen Föhnregen auch heute noch gebraucht wird, darüber lassen wir die Gelehrten steiten. Becker, Klausen, p. 27.; 1901 : Das erste Mal, wo von Uri die Rede ist - ure, uri heisst zu deutsch Thal, ein Name, der auch in Schleitheim, Kt. Schaffhausen, im Watachthal, vorkommt - geschieht dies, indem Abt Eto von Reichenau von Teutobald, Herzog von Alamanien, der mit Karl Martell in heftigem Kampfe lag, dahin verbannnt wurde. (i. J. 732). Wanner, Ortsnamen, HNU. 7, p. 11.; 1902 : Der Name Uri (Uren, Uronia, Urania) selber wird von den einen auf das rhätoromanische ur = ora, Rand, Küste, Seeufer, von den andern auf das altdeutsche ur = Wasser zurückgeführt, wogegen die Ableitungg von Ur = Ur- oder Auerochs als Volksetymologie zu taxieren wäre. Uri Land und Leute, p. 8.; 1949 : Da das Suffix ‹-onio› in keltischen Ortsnamen gar nicht selten vorkommt und auch der Stamm ‹ûro› in dem helvetischen Ortsnamen ‹Uromagus› (das Auerochsenfeld), heute ‹Oron› vorliegt, so besteht kein sprachliches Bedenken gegen eine Ableitungg von dem Kelto-germanischen Stamm ‹urus›, der Auerstier. Uri wird vielfach in der älteren Zeit dem Meieramt Altdorf gleichgesetzt. Raab, Urnerische Namenskunde, Gfr. 102, p. 15f.; 1957 : Uri soll, wir Urnäsch in Appenzell, vom lateinischden ora kommen (= Rand, Bord). Ure (von oras) waren demnach die Ränder von Kulturland zwischen dem Bett der Reuss und den steilen Bergen. Müller, Siedlungsgeschichte von Bürglen, p. 243f.; 1958 : Umstritten ist der Landschftsname Uri, der nach J. Pokorny keltisch (urus = Auerstier), nach andern aber lateinisch zu deuten ist. So leitet ihn J. U. Hubschmied von ora = Bort, Rand ab. Fritz Zopfi verbindet Uri mit dem glarnerischen Urnen und erklärt es aus orana = Siedlung am Bort bzw. an den Rändern des Reusstales. Im Texte zu 732 liegt aber noch eine persönliche Sprachprägung des Reichenauer Mönches vor. Der Begriff Urania in dieser Form ist neu. Vorher und auch noch nachher, das heisst: von 853 bis 1185 steht stets Uronia, erst 1196 begegnen wir den Uranienses und 1210 der Uranie (= Uraniae). Es kann also diese Form, die einen Hinweis auf Urania = Muse der Himmelskunde in sich bergen dürfte, gleichsam als Ausdruck der ottonischen Renaissance gewertet werden, in deren Einfluss der Historiograph der Bodensee-Insel, der sich ja viel mit mathematisch-astronomischen Studien befasste, noch stand. Diese neue, gelehrte Form hat sich dann bis heute im Lateinischen erhalten. Müller, Uri im Frühmittelalter, HNU. NF. 12/13, p. 8, 17.; 1958 : Prof. Dr. J. U. Hubschmied erklärt den Landschaftsnamen Uri ‹aus einer alemannischen Ableitung von ora mit dem Kollektivsuffix -ahi. Aus Orahi, entsteht der Dativus locativus: Murahe, das Gemäuer, die Mauern, gleich Mure, Muri. Wie von Roma das Adjectiv Romanus abgeleitet ist, so von ora das Adjectiv oranus, woraus dann (villa) Urana = Urnen und Urani = die Urner entstand. Wie man zu Alemanni, Burgundi die Ländernamen Alemannia, Burgundia bildete, so zu Urani den Ländernamen Urania = Uri, und zu Urones = Urner den Ländernamen Uronia = Uri. Die Herkunft von urus ist völlig ausgeschlossen, keine urkundliche Form lässt sich damit vereinigen. (Freundl. Mitt. 3. Mai 1958). Müller, Gotthard-Täler, Gfr. 111, p. 23f.; 1974 : Darum ist es auch schwierig, was wir jeweils unter der Bezeichnung Uri bzw. Uronia zu verstehen haben. Handelt es sich um einen Landschaftsnamen mit besonderem Hinweis auf Altdorf oder Bürglen? Müller, Zu den kirchl. Anfängen von Altdorf. HNU. NF. 28/29, p. 140f. (afficher moins) [1] |
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Point culminant | 3629 m [2] | ||||||
Point le plus profond | 433 m [2] | ||||||
Surface | 1076.533 km² [2] | ||||||
ID | 800000004 | ||||||
Origine des données | toponymes.ch réunit dans une base de données centrale des toponymes provenant de divers projets suisses et d'autres sources pertinentes, les relie et les prépare à leur publication en ligne (Details).
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