Nom | Rütimatt [1] | ||||
Catégorie de lieu | [partie de] terrain [2] | ||||
Commune | Baar [2] | ||||
Canton | Zug [2] | ||||
Description | Landstück nördlich von Bligischdorf, oberhalb der Bachtalen an der Kantonsgrenze zu Zürich. [1] | ||||
Interprétation qualificatif | Rüti-: Zu ahd. *riutî, mhd. riute, schwzdt. Rǖti, Rüti f. 'Rodung, gerodete Stelle, urbar gemachtes Landstück'. Rüti ist ein Verbalabstraktum zu ahd. riuten, schwzdt. rüten 'roden', ist gebildet mit dem [...] (afficher tout)Rüti-: Zu ahd. *riutî, mhd. riute, schwzdt. Rǖti, Rüti f. 'Rodung, gerodete Stelle, urbar gemachtes Landstück'. Rüti ist ein Verbalabstraktum zu ahd. riuten, schwzdt. rüten 'roden', ist gebildet mit dem Suffix -î . Im Zuger Namengut kommen neben einfachem Rüti und dessen Zusammensetzungen die Diminutivformen Rütli und Rüteli, die Pluralform Rütenen, die Ableitung Rüteren (als Variante zu Rütenen) und die Kollektivbildung → Grüt vor. Ein ungewöhnlicher Fall ist der ehemalige Hofname Rütli in Oberägeri, der sich über Rüdli zur heutigen Form → Rüsli entwickelt hat. Rüti ist in den mittelalterlichen Zuger Quellen auch appellativisch überliefert, wie die folgenden Belege zeigen: 1350 ein aker [in der Nähe von Lindencham], ist vor in ein[e]r ruͥti gelegen. QW 1, 3, 1, 546, Nr. 874. 1406 Uͤli Bruchi [hat] zwo matten [bei Edlibach und] ein ruͥti uff dem berg. QW 2, 3, 204; SSRQ ZG 1, 112, Nr. 202. 1418 umb den wald jn Kamoͤw und umb die Rútinen, jn dem jetzgenant wald gelegen. UB ZG *572; SSRQ 2, 857, Nr. 1559, mit weiteren Nennungen, s. auch UB ZG 1515 (von 1490). Noch im 17. Jh. wird Rüti in zugerischen Quellen vereinzelt appellativisch, im Sinne von 'gerodetes Waldstück', gebraucht. Das Verbum rüten blieb noch bedeutend länger lebendig, wobei es im 16.–18. Jh. oft in Zusammenhang mit gemeinschaftlicher Arbeit auf den Allmenden vorkommt. Gemeint ist damit nicht das grossflächige Roden von Wald, sondern das Entfernen und Zurückschneiden von Buschwerk, Stauden und Unterholz zur Verbesserung der Weideflächen. Das zeigt etwa ein Eintrag im Protokoll des städtischen Rates von 1634, nach dem in Hünenberg jeder, der «etwaß Verstúdeten Landts Rütet Und anseÿt», für drei Jahre vom Zehnten befreit wurde. Bei dieser Verbesserung der Weiden und Allmenden arbeitetet man wohl vor allem mit Hauen, Äxten, Gerteln und Sägen. Offenbar kam beim Rüten aber auch Feuer zum Einsatz, musste doch 1706 der städtische Rat einen Augenschein im Chämistal oberhalb der Stadt anordnen, «Wegen dem … angestekhdem [= in Brand geratenenen] Waldt Von dem Rütten Wegen». Im Kanton Zug ist Rüti der wichtigste und am weitesten verbreitete Rodungsname. Namen mit Rüti kommen in allen elf Gemeinden und in sehr unterschiedlichen topografischen Lagen vor. Sie bezeichnen im heutigen Namengut zu rund 40% Höfe und zu je rund 30% Landstücke und Waldteile. Insgesamt liegen sie eher in der Nähe der Dörfer und Siedlungszonen. In siedlungsfernen Zonen (etwa in den Gebieten Hürital–Alpli–Walchwilerberg, Tänndli–St. Jost–Raten oder Gottschalkenberg–Höhronen) gibt es keine Rüti-Namen. Nur wenige Rüti-Namen liegen über 800 m ü. M., und kein einziger liegt höher als 1000 m ü. M. (s. dazu → Schwand und → Schwändi). Die geografische Verbreitung und die appellativische Verwendung bis sicher ins 17. Jh. lassen den Schluss zu, dass Rüti über mehrere Jahrhunderte zur Namenbildung verwendet wurde. Das wird bestätigt durch die Streuung der Erstbelege, die vom 13. bis ins 19. Jh. reicht. Die ältesten Zuger Rüti-Namen – jene in der Nähe alter Siedlungen und mit frühem Erstbeleg – dürften dabei ins 9./10. Jh., jüngere in die frühe Neuzeit zurückreichen. Zusammensetzungen mit dem Grundwort -rüti: → Grundwortregister (afficher moins) [1] | ||||
Interprétation mot de base | -matt: Zusammensetzung mit → Matt 'Wiesland, Wiese', diminutivisch Mattli. [1] | ||||
Sources
|
1642 Konzept: matten … Stoßt an Melcher Schmidts Rüthjmatten, an das fŭrtters hiltenmatt, an die Landtstrass so gen Cappel gadt, und an Jhr … Rüthjmatt (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
1535: abe miner Matten, genantt rütte maten, litt … zů bligenstorff, uff gúlmen … Stost … Zúm andern an bligenstorffer gúlman, und Zúm Dritten anß bligenstorffer bůchweldlÿ (StA. ZG, Gült Nr. 423)
[...] (afficher tout)
1642 Konzept: matten … Stoßt an Melcher Schmidts Rüthjmatten, an das fŭrtters hiltenmatt, an die Landtstrass so gen Cappel gadt, und an Jhr … Rüthjmatt (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
1535: abe miner Matten, genantt rütte maten, litt … zů bligenstorff, uff gúlmen … Stost … Zúm andern an bligenstorffer gúlman, und Zúm Dritten anß bligenstorffer bůchweldlÿ (StA. ZG, Gült Nr. 423)
1635 Konzept: sÿn Rüttimatt, Jn der gmeindt Bar glägen … Stoßt an oßwald hŭrters hildtimaten … An Caspar waldmans Rüttjmattlj … An der Ürtzlicher grächigkeÿt (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 168, Gültkonzept)
1636 Konzept: sÿn Rüttimatten … Stoßt … an der Ürtzlicher [sic] gerechtigkeitt (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
1657 Konzept: ein Stŭck matt, Rüthj math genanntt (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
um 1690 Rechtstitel von 1623: ab der Rütte mathen Undt weidt … Stost an Caspar schickherß Breiten acher Undt sonst allenthalben an den blickhen Storffern Allmend (BüA. Zg., A 28.9.1, Urb. Spital Zg., fol. 47r))
1642: Uff Anna Meÿern Ze Bligistorff stŭckh mathen … stost An Melkher Schmitß Und An Jhr, der Schŭldneren, Rütjmath, An deß hŭrters hiltjmath Und An die Lantstraß gen Capell (BüA. Zg., A 28.9.0, Urb. Spital Zg., fol. 66v)
(afficher moins) [1]
|
||||
Coordonnées | 681000, 229700 [1] | ||||
ID | 8006994 | ||||
Origine des données | toponymes.ch réunit dans une base de données centrale des toponymes provenant de divers projets suisses et d'autres sources pertinentes, les relie et les prépare à leur publication en ligne (Details).
|