Nom | Oberehrendingen [1][2] | ||||||||
Dialecte | Èèredinge [1], Äredinge [1] | ||||||||
Phonétique |
ḗ᪷rədi᪷ŋə, é᪸rədi᪷ŋə [1]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Endonyme:
ọ́bərē᪸rədi᪷ŋ̄ə
Exonyme:
ọ́bərē᪸rədiŋə
(Niederweningen)
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Type de lieu ancien | commune [3] | ||||||||
Commune | Ehrendingen [3] | ||||||||
District | Baden [3] | ||||||||
Canton | Aargau [3] | ||||||||
Interprétation | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -ingen-Name. GF ahd. *Arin-rāt-ingun 'bei den Leuten des Arinrāt', bzw. (mit n-Schwund in der Endsilbe des ersten PN-Kompositionsgliedes und mit synkopiertem mittelsilbigem -i-) [...] (afficher tout)Alemannischer -ingen-Name. GF ahd. *Arin-rāt-ingun 'bei den Leuten des Arinrāt', bzw. (mit n-Schwund in der Endsilbe des ersten PN-Kompositionsgliedes und mit synkopiertem mittelsilbigem -i-) *Ar-rāt-ingun, bzw. (mit Vereinfachung von -rr-, mit Lenisierung von -t- und mit frühem -i- als Abschwächungsprodukt von -u- in der Flexionsendung des Suffixes) A-rāt-ingin, mhd. (mit Sekundärumlaut von -a- > -ä- vor ursprünglich folgendem -i- und mit abgeschwächter Mittelsilbe) Ä-red-ingen, bzw. (mit Graphem -e- zur Bezeichnung des sekundären Umlautes) E-red-ingen, bzw. (mit unorganischer h-Prothese1) He-red-ingin, He-red-ingen.Vorzuliegen scheint der PN *Arin-rāt (> Arrāt/Errāt; ahd. aro swm. 'Aar, Adler' in Verbindung mit ahd. rāt stm. 'Rat, Ratschlag'). A. Bach zeigt verschiedene Verbindungen mit ahd. aro.2 E. Förstemann (I, 138 ff.) gibt u. a. Arinbald, Arnheri. Differenzierender Zusatz seit der Mitte des 13. Jh.: Adj. mhd. ober 'ober'; in ON zur Bezeichnung der relativen Lage eines Ortes zu einem andern Ort: (ze) ober(e)n Eredingen 'beim oberen Eredingen'. (afficher moins) [1] | ||||||||
Dictionnaire toponymique des communes Bisherige Deutungen: Ehrendingen ist aus einem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Boesch (1952: 262) stellt den Personennamen zum althochdeutschenBisherige Deutungen: Ehrendingen ist aus einem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Boesch (1952: 262) stellt den Personennamen zum althochdeutschen Stamm aro, ohne weitere Angaben zum zweiten Namenelement. Zehnder (1991: 340) deutet ihn als eine nicht belegte Form *Arin-rāt (zu althochdeutsch aro «Adler» + rāt «Rat, Ratschlag»). Als althochdeutsche Grundform wäre *Arin-rāt-ingun «bei den Leuten des *Arinrāt» anzunehmen. Besprechung: Zehnders Vorschlag ist aus lautlichen und sachlichen Überlegungen unbefriedigend. Auch wenn nicht alle althochdeutschen Namenbildungen belegt sind, sollte eine rekonstruierte Form zumindest die vorliegenden Belege zutreffend erklären, was hier nicht der Fall ist. Da das -n- von Ehre-n-dingen erst seit dem 14. Jahrhundert auftritt, können die ursprünglichen Formen 1040 Aradingen, 1217-22 Eredingen kaum auf *Ari-n-rat zurückgeführt werden. Es ist nicht anzunehmen, dass das -n- geschwunden und dann wieder eingeführt worden ist. Aber auch in diesem unwahrscheinlichen Fall hätten die beiden -r- von *Arin-rat in den historischen Belegen eine Spur hinterlassen müssen (*Arnradingen > *Arradingen). Dies ist jedoch nicht der Fall. Zehnders Rekonstruktionsversuch erübrigt sich auch, weil der Erstbeleg 1040 Aradingen durch den Personennamen Arahad (Förstemann I, 137, 788) erklärt werden kann. Als althochdeutsche Grundform wäre in diesem Fall *Arahad-ingun anzunehmen. Deutungsvorschlag: Ehrendingen «bei den (Gefolgs-)Leuten, der Sippe des Arahad» ist vermutlich aus dem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen Arahad und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Die Präzisierung Oberehrendingen «das höher gelegene Ehrendingen» ist seit dem 14. Jahrhundert belegt; sie dient zur Unterscheidung vom benachbarten Unterehrendingen. ks(afficher moins) [2] | |||||||||
Sources
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1040: id est dimidium Aradingin (ZUB 1 Nr. 232)
1217-1222: de Eredingen 40 mod. tritici (Eins QW II 2 S. 47)
[...] (afficher tout)
1040: id est dimidium Aradingin (ZUB 1 Nr. 232)
1217-1222: de Eredingen 40 mod. tritici (Eins QW II 2 S. 47)
1245: villico de Heredingen (ARGOVIA 46 (1934) S. 263)
1248: in villa Heredingin de predio (URZürich Nr. 38)
1254: curtis in Eredingin (ZUB 2 Nr. 882)
1264: [in Ob]ereredingin prediolum quoddam (gr GR Wettingen Z. 24)
1264: Ůlricus de Araidingen (ZUB 3 Nr. 1279)
1303-1308: ze Obern-Eredingen sint 3 hoͤve (Habsb Urb QSG 14 S. 111)
1332 K 16. Jh: comes Diemo dedit Aeredinga et Rieda (Eins QW II 2 S. 368)
um 1340: de Eredigen 34 mod. tritici (Eins QW II 2 S. 214)
1361: gelegen ze Erendingen (Habsb Urb QSG 15.1 S. 530)
um 1488: zuo Obererendingen sind ouch (Urb Grafsch Baden S. 180)
um 1488: die weidhuob ze Eredtingen hab gulten (Urb Grafsch Baden S. 162)
(afficher moins) [1]
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Dictionnaire toponymique des communes
1040: Aradingin (ZHUB I, 124)
1217-22: de Eredingen (QW II/2, 47)
[...] (afficher tout)
1040: Aradingin (ZHUB I, 124)
1217-22: de Eredingen (QW II/2, 47)
1248: in villa Heredingin (ZHUr, 39)
1254: in Eredingin (ZHUB II, 341)
1264: de Araidingen (ZHUB III, 357)
1340 [ca.]: de Eredigen (QW II/2, 214)
1361: ze Erendingen (QSG XV/1, 530)
1488 [ca.]: Zuo obererendingen (BadenUrb, 180)
1245: de Heredingen (Argovia 46, 263)
1303-08: ze Obern-Eredingen (QSG XIV, 111)
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Commentaire | Die Gemeinde Oberehrendingen liegt im Tal, welches das Surbtal mit dem Limmattal verbindet, etwas oberhalb von Unterehrendingen. Die älteren urkundlichen Formen kennen noch keinen differenzierenden [...] (afficher tout)Die Gemeinde Oberehrendingen liegt im Tal, welches das Surbtal mit dem Limmattal verbindet, etwas oberhalb von Unterehrendingen. Die älteren urkundlichen Formen kennen noch keinen differenzierenden Zusatz und müssen als alte Namenformen beider (heute politisch selbständiger) Gemeinden betrachtet werden. Seit dem 13./14. Jh. hat man dann von den zwein Erendingen3 gesprochen. Die politische Trennung der Gesamtgemeinde erfolgte im Jahre 1852.Die älteren Namenbelege zeigen noch kein anlautendes h-. Es besteht also kaum Grund, im BW der Namenfügung den PN Harira̅t/Herra̅t (Fm. I, 777; ahd. hari, (h)eri stm.n. 'Herr, Volk, Menge' - ahd. ra̅t stm. 'Rat, Ratschlag') zu vermuten, zumal auch der durch die ältere Mundart offenbar bezeugte Sekundärumlaut dagegen spricht. Aus den selben Überlegungen kommt auch der PN ahd. Er-ra̅t (zum Stamm von ahd. e̅ra stf. 'Ehre, Ansehen') kaum in Frage. Im Namenbild lässt sich verschiedentliche Prothese des h- feststellen; dieser Laut fällt schon im Ahd. (als reiner Hauchlaut) im Anlaut öfters weg oder erscheint (wie in unserem Fall) eben auch dort, wo er etymologisch nicht hingehört.4 B. Boesch stellt den ON Ehrendingen AG zu ahd. aro 'Adler', zusammen etwa mit Erikon ZH (Erinchon).5 Die urkundlichen Belege unseres ON lassen jedoch eindeutig einen zweigliedrigen PN erwarten. Der zweite Beleg a. 1264 ist durch Mäusefrass zerstört. (afficher moins) [1] | ||||||||
Coordonnées | 668031, 261050 [1] | ||||||||
ID | 802004036 | ||||||||
Origine des données | toponymes.ch réunit dans une base de données centrale des toponymes provenant de divers projets suisses et d'autres sources pertinentes, les relie et les prépare à leur publication en ligne (Details).
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